Bauakademie: Internationales Zentrum für die Gestaltung von Lebensräumen

Von Wolfgang Schoele, August 2011

Wiedererrichtung und Nutzung der Bauakademie von Karl Friedrich Schinkel

bauakademieDie Bauakademie wurde 1832 bis 1836 auf dem Gelände des alten Packhofes am Ufer des westlichen Spreearmes nach dem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel erbaut. Die Bauakademie war der erste maßgebliche profane Rohziegelbau in Preußen. Das Gebäude stand im räumlichen Zusammenhang mit anderen Bauten Schinkels, nämlich der Friedrichs­wer­derschen Kirche, der Schlossbrücke, dem Alten Museum und den Packhofanlagen auf der Spreeinsel wie auch dem Stadt­schloss, dem Zeughaus und dem Dom. Genutzt wurde sie ursprünglich ihrem Namen entsprechend als Ausbil­dungs­stätte für Architekten und Ingenieure. Nach Aufgehen dieser Funktion in der „Königlich Technischen Hochschule zu Berlin“ in Charlottenburg (heute: Technische Universität Berlin) gab es verschiedene Nutzungen. Im Februar 1945 wurde die Bauakademie durch Bomben beschädigt und brannte aus. Obwohl der Wiederaufbau des Gebäudes in den 50er Jahren bereits weit fortgeschritten war, wurde das Gebäude trotz zahlreicher nationaler und internationaler Proteste 1962 abgerissen, um Platz für das Außenministerium der DDR zu schaffen. Seit dem Abriss dieses Gebäudes in den Jahren 1995 / 1996 ist die Fläche wieder frei.

Die Bauakademie von Karl Friedrich Schinkel soll am ehemaligen Standort in ihrer ursprünglichen äußeren Gestalt wie­der errichtet werden. Die Raumaufteilung im Inneren sollte bei Berücksichtigung der historischen Raster und Pro­por­tionen funktional und gestalterisch der künftigen Nutzung entsprechen (internationales Innovations-, Ausstellungs-, Ver­anstaltungs- und Konferenzzentrum). Dort sollen dem Namen des Gebäudes entsprechend die Ideen von Karl Friedrich Schinkel und Christian Peter Beuth in den interdisziplinären und gestaltungsrelevanten Gebieten des Planens, Bauens und Betreibens von baulichen Anlagen fortentwickelt sowie weitere Bildungs-, Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen des Bauwesens im umfassenden Sinne (beispielsweise Niederlassungen von For­schungs- oder Hochschuleinrichtungen, Schinkelmuseum) gefördert werden.

Zum Zwecke der Wiedererrichtung der Bauakademie und deren gemeinnütziger Nutzung als internationales Zen­trum für die verantwortungsbewusste Gestaltung von Lebensräumen“ wurde die gemeinnützige  Errichtungsstiftung Bauakademie ins Leben gerufen. Das Gründungskapital beläuft sich in der Anfangsphase auf zunächst 10.000,00 Euro. Zu einem späteren Zeitpunkt ist eine schrittweise Erhöhung auf 100.000,00 Euro vorgesehen. Sofern der Wie­deraufbau des Gebäudes ohne Inanspruchnahme von Fremdmitteln ausschließlich aus Stiftungskapital finanziert werden soll, kön­nen Zustiftun­gen bis zur Höhe von rd. 48 Mio. Euro erforderlich werden. Für die spätere Mitfinan­zierung der Betriebs­kosten des Gebäudes und der Institution sollen Erträge aus einem erhöhten Stiftungskapital herangezogen werden. Je nach Auf­gabenumfang der dann in die rechtsfähige Verwaltungsstiftung gewandelten Stiftung „Neue Bauakademie“ können weitere Zustiftungsmittel zwischen etwa 15 bis rd. 40 Mio. Euro erforderlich werden.

Aufgaben der Stiftung

  1. Durchführung von Symposien in künstlerischer und wissenschaftlicher Beziehung zur Unterstützung der Arbeit bauspezifischer Verbände, Vereine, Universitäten und Hochschulen in Fortführung der ehemaligen Königlichen Akademie des Bauwesens, die 1880 von Wilhelm I. begründet wurde. Die Vermittlung von Innovationen in den gestaltungsrelevanten Disziplinen des Bauens ist einzubeziehen;
  2. Übernahme der hochrangigen Weiterbildung von Architekten und Ingenieuren;
  3. Förderung in Zusammenarbeit mit Universitäten und Hochschulen der Doktorandenausbildung in „Graduierten Kollegs“ mit dem Schwerpunkt, den urbanen Wandel mit neuen Ideen und Konzepten im Kontext ökologischer und ökonomischer Optimierungen zu bewältigen. Die Ausbildung ist auf eine hochrangige Forschungs- und Führungskompetenz in Wirtschaft, Verwaltung und Politik auszurichten;
  4. Übernahme der Fortbildung des gewerblichen Nachwuchses für die bauausführende Wirtschaft - gegebenenfalls durch Einschaltung von Tochterunternehmen der Stiftung -;
  5. Durchführung von „Sommer-Akademien“, auf denen aktuelle Fragen des Baugeschehens behandelt werden;
  6. Organisation von temporären Ausstellungen, die im Zusammenhang mit Schinkels Werk sowie dessen Schülern und den Auswirkungen auf Gegenwart und Zukunft stehen;
  7. Erstellung und Verwaltung in Zusammenarbeit mit Museen eines „elektronischen Katalogs“ für die über verschie­dene Stellen in Berlin verteilten architektonischen Pläne und Zeichnungen.

Zur schrittweisen Umsetzung der Stiftungsziele ist bürgerschaftliches Engagement ebenso erforderlich wie andererseits ein Umdenken des Öffentlichen Bereichs, der bislang im Gegensatz zur Historie ausschließlich private Lösungen bevorzugt. Interessenten können sich als Zustifter an der Errichtungsstiftung Bauakademie beteiligen. Zuwendungsbestätigungen werden zeitnah erstellt.

Informationsunterlagen können Sie beim Forderverein Bauakademie erhalten.
(Glienicker Straße 36, D-14109 Berlin,  Tel.: 030 / 805 54 63, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.,
Konto-Nr.: 180 000 1742,  Weberbank AG, BLZ: 101 201 00).

Vorstand:
Prof. Dr.-Ing. Willi Hasselmann, Dipl.-Ing. Gerhard Hoya, Dr. Hans-Dieter Nägelke, Prof. Dipl.-Ing. Mara Pinardi, Wolfgang Schoele
Aufsichtsrat:
Dipl.-Ing. Horst Draheim, Prof. Dr. Peter Elsner, Prof. Dr. Bernd Henningsen, Dipl.-Ing. Peter Klein, Karl-Hans Krüger, Erik Natter
Kuratorium:
Prof. Dr. Gerhard Ackermann, Prof. Dr. Manfred Klinkott, Dr. Helmut Maier, Dr. Peter Möbius, Dipl. phil. Anneliese Schäfer-Junker (DAB)
Träger der Errichtungsstiftung Bauakademie:
FÖRDERVEREIN FÜR DIE SCHINKELSCHE BAUAKADEMIE E.V.
www.schinkelsche-bauakademie.de