Gesellschaft Historisches Berlin e.V. - AKTUELLAUSGABE 2022 - NR. 04 - Berlin, den 04.05.2022 |
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Rückblick Schon die Corona-Krise hat der neuen Berliner Landesregierung die geplante „Aufbruch"-Stimmung vermasselt. Aber die Spannungen zwischen SPD auf der einen und Grünen und Linken auf der anderen Seite waren bei der Regierungsbildung bereits absehbar. Der ideologische Kampf um die richtige Wohnungs- und Verkehrs-Politik war der absehbare Preis für die Bildung dieser Koalition. Der ideologische Kampf um die richtige Politik ist nun erwartungsgemäß entbrannt. Die Mitglieder der Wohnungsenteignungskommission sind ernannt worden. Von 13 Mitgliedern lehnen 3 Mitglieder eine Enteignung ab. Wie wird die Empfehlung wohl nun lauten? Weltweite Spannungen haben Auswirkungen auf die Lieferketten und führen dazu, dass die versprochenen Wohnungen pro Jahr nicht gebaut werden können. Es ist zu befürchten, dass in Deutschland, auch in Berlin, zunächst nicht mehr, sondern weniger gebaut wird. Trotzdem haben die verantwortlichen Politiker keine Skrupel, weiterhin über den Wohnungsbau behindernde Enteignungsmaßnahmen endlos zu diskutieren. Auch über die Verkehrspolitik wird gestritten. Die Fußgängerzone Friedrichstraße sollte nach den Plänen von Frau Verkehrssenatorin Jarasch eine Flaniermeile mit einem in der Mitte geführten breiten Radweg werden. Eine in Deutschland einmalige, unvernünftige Idee, die zum Scheitern verurteilt war. Klagen der Anlieger und der Geschäfte zwangen nun Frau Jarasch zur Umplanung. Der Fahrradverkehr soll in die Charlottenstraße verlegt werden. Mehrheitlich hatten Gewerbetreibende in der Friedrichstraße selbst, aber auch in umliegenden Straßen von negativen Auswirkungen auf ihr Geschäft durch den Verkehrsversuch berichtet. Trotzdem plant die Verkehrsverwaltung in dem Quartier zwischen Gendarmenmarkt und der Straße Unter den Linden eine großflächige Fußgängerzone einzurichten. Nach misslungenem Versuch mit mehr als 1 Mio. EUR Kosten in der Friedrichstraße eine Fußgängerzone einzurichten, hoffen die Bürger auf eine Verkehrsplanung, die den Bedarfen der Anlieger und den Besucher gerecht wird. Die öffentlichen Werkstattgespräche zu den prämierten 2 Wettbewerbsbeiträgen zum Molkenmarkt wurden mit einer 2. Veranstaltung am 28. April beendet. Am 7. Juli 2022 wird die Jury ihre Entscheidung verkünden. Beide Entwürfe zeigen im Block D keine baulichen Anlagen -der ideale Standort für Leitbauten- sondern ein provisorisches Wäldchen. Hier wird versäumt, einen Bezug zur Geschichte des Ortes herzustellen und dies auch noch auf Anregung der Jury! Die Planung der autoarmen Straßen ist unvollkommen. Parken ist nur im gegenüberliegenden Parkhaus möglich. Für gehbehinderte und ältere Menschen eine nicht zumutbare Lösung. Mulden in der Mitte der Straßen, um Regenwasser zu versickern, sind in der Praxis unansehlich und mit Müll gefüllt. Es sind andere Lösungen für Regenwasserversickerungen zu erarbeiten. Ausschließlich die Gebäude in Holzbauweise zu errichten, führt zu einer Monotonie in der Fassadengestaltung. Die Gewährleistung des Schallschutzes erfordert zusätzlich Maßnahmen. Einblick in die Wettbewerbsarbeiten: Abb.: Modellfotos Hans-Joachim Wuthenow Einschätzung der Bürger zu den Wettbewerbsbeiträgen in der Werkstattphase: Die Kleinteiligkeit und die bauliche Struktur des Entwurfs, die den historischen Stadtgrundriss aufnimmt, sowie die Aufteilung der Höfe in öffentliche und private Bereiche beurteilen die Bürger größtenteils sehr positiv. Die Kleinteiligkeit des Entwurfs und die Freiflächengestaltung finden bei den Teilnehmenden großen Anklang, ebenso wie die nachhaltige Holzbauweise. De Baustruktur, die als modern bezeichnet wird, gefällt einigen Bürgern. Zudem empfinden viele den Entwurf als zu modern und monoton.
Das Landesdenkmalamt hat ihren Vortrag zum Thema „Denkmalunterschutzstellung der Plattenbauten in der Wilhelmstraße“ beim Denkmalpflegeausschuss der Baukammer mit der Begründung abgesagt, dass die Eröffnung eines Klageverfahrens vorliege.
Vorträge und Termine der GHB 15. Mai 2022 um 11:00 Uhr Seit ca. 1680 entwickelte sich die Spandauer Vorstadt außerhalb der Festungsmauer. Die Oranienburger Str. war für den Fernverkehr nach Spandau, Oranienburg die wichtigste Verbindung. Im 20. Jahrhundert wurde sie auch ein wichtiger Teil des Städtischen Verbundes Berlins. Forum Museumsinsel Das neue Tacheles Die Fundus Gruppe kaufte schließlich 2011 das Areal zusammen mit den Nachbarflächen. Die Künstler allerdings mussten ausziehen. Das Projekt soll 2023 fertig und beziehbar sein. Eine Sozialbauwohnung wird nicht zu mieten sein. 28. Mai 2022 um 11.00 Uhr Richard-Wagner-Denkmal, Denkmal Jung-Wilhelm, Königin Luise, König Friedrich-Wilhelm III, Lortzing-Denkmal, Rosengarten mit Pomona/Flora-Figur, dann weiter zur Siegessäule mit den Denkmälern für Bismarck, Moltke und Roon, dann die vier Jagdgruppen in der Fasanerieallee oder hinter den Militärs der Kaiserzeit in den Englischen Garten mit der Gruppe Knappe mit Pony, Bredowdenkmal und Silberfisch.
Liebe Mitglieder, liebe Interessierte, Uns fehlt das „Vitamin M“ – Menschen die sich bereit erklären auch in Zukunft, aktiv Projekte mitzugestalten und der GHB ein dynamisches Profil zu verleihen. Melden Sie sich bei uns, damit wir auch in Zukunft der Kultur- und Geschichtsverdrossenheit unserer Zeit die Stirn bieten können. Für ein lebenswertes Berlin mit Anspruch auf Schönheit und Baulichen Mehrwert. Geschäftsstelle der Gesellschaft Historisches Berlin e.V.
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Aktuelle Presse 2022 Bauentwicklung allg. / Kultur / Politik / Berlin Mitte: 28.04.2022 13.04.2022 05.04.2022 03.04.2022 01.04.2022
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