Gesellschaft Historisches Berlin e.V. - AKTUELL

AUSGABE 2025 - NR. 2
Berlin, den 17.03.2025

Rück- und Ausblick

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde des Historischen Berlins,

die Allianz der historischen Bürgervereine hat um einen Besprechungstermin zum Thema Gesamtkunstwerk Schlossumfeld beim Reg. Bürgermeister Wegner gebeten. Das Büro des Regierenden Bürgermeisters hat unserer Bitte mit folgenden Schreiben nicht entsprochen:
„Aufgrund der weit gefächerten Zuständigkeitslage und stellenweisen Detailliertheit der von Ihnen vorgeschlagenen Gesprächsthemen wird Ihre Bitte nach einem Termin abschlägig beschieden.
Um Ihrem Anliegen fachlich Rechnung zu tragen, stelle ich gerade die aktuellen Informationen und Sachstände der von Ihnen wie anbei übermittelten Sachverhalte zusammen. Wie bereits erwähnt, befinden sich diese in einer Vielzahl unterschiedlicher Zuständigkeiten. Daher bitte ich um Ihr Verständnis dafür, dass die fachliche Antwort etwas Zeit in Anspruch nehmen wird.“
Die Ablehnung, unsere Anliegen anzuhören, haben wir mit großer Enttäuschung aufgenommen.
Das Verhalten des Reg. Bürgermeisters spricht nicht für eine bürgernahe Verwaltung, sondern für eine von den Bürgern schwer zu ertragender Arroganz.

nl250316 kaiser wilhelm denkmal schlossfreiheitDas geplante Deutsche Freiheits- und Einheitsdenkmal ist zum tonnenschweren Spielball für Juristen und Wirtschaftsprüfer geworden. Das Fundament auf der Berliner Museumsinsel ist längst fertig. Aber ob dort im Jahr 2026 ein Denkmal stehen wird, erscheint aus heutiger Sicht fraglich.
Fraglich wann und ob das Denkmal fertig gebaut wird.
Der Streit der beiden Vertragsparteien könnte aber noch gravierende Folgen haben. Denn auch Milla & Partner ist Insolvenz. Das Einheitsdenkmal kann nicht zu Ende gebaut werden, so der Anwalt der Stuttgarter Agentur.
Wir setzen uns dafür ein, dass das geplante Einheitsdenkmal nicht gebaut wird. Wir befürworten den Wiederaufbau der Kolonnaden des Nationaldenkmals mit dem Ross (ohne Reiter) und den 2 Löwen aus dem Tierpark. Der Gang vor den Arkaden sollte mit dem eingelagerten Mosaik belegt werden.

Ausblick

Die GHB setzt sich dafür ein, in Berlin historische Bausubstanz zu erhalten, zu ergänzen und ggf. in traditioneller Formensprache zu erneuern. Die GHB befürwortet nach wie vor die Rekonstruktion weiter Teile der einstigen Berliner Altstadt.

Richtungsweisende Entscheidungen stehen bevor.

Um Einfluss auf Planungen in der Stadtentwicklungspolitik zu nehmen, muß die GHB ein wahrzunehmender Faktor sein. In den Medien müssen unsere Vorschläge genannt und diskutiert werden.

Mitglieder und Interessierte sind aufgerufen, um mitzuwirken, Gestaltungsvorschläge zu erarbeiten und diese dann in die Öffentlichkeit zu tragen.

Mit freundlichen Grüßen

Gerhard Hoya
Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft Historisches Berlin e. V.

 

Pressestimme

Flussbad Berlin: Millionen für ein gescheitertes Projekt?'
Berliner Morgenpost vom 13. 03.2025 von Isabell Jürgens

Gesellschaft Historisches Berlin fordert: Förderung für Flussbad stoppen – keine weiteren Steuergelder für ein gescheitertes Konzept.

Das Wasser des Spreekanals in Berlin-Mitte ist so trübe wie eh und je. Dabei wird das vom Verein „Flussbad Berlin e. V.“ betriebene Badeanstalt-Projekt in Berlins historischer Mitte seit nunmehr zehn Jahren durch die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt gefördert. „Millionen, die für ein gescheitertes Konzept verschwendet wurden“, so Gerhard Hoya, Vorstandsvorsitzender der GHB. Hoya fordert die sofortige Einstellung der Förderung des Projekts Flussbad.
Als „Nationales Projekt des Städtebaus“ gab auch der Bund bis 2023 Fördergeld aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ dazu. Nach Informationen der Gesellschaft Historisches Berlin (GHB) belaufen sich die Flussbad-Ausgaben von Bund und Land bislang auf 7,4 Millionen Euro. „Statt weiterer Investitionen in ein nicht realisierbares Vorhaben zu stecken, muss endlich die historische Mitte Berlins in einen ihrer Bedeutung angemessenen Zustand versetzt werden“, fordert Hoya.

Weitere Mittel auch noch für 2026 eingestellt

Trotz massiver Finanznot in nahezu allen Bereichen werden laut GHB auch weiterhin öffentliche Gelder in das Projekt Flussbad investiert. „Allein für 2025 und 2026 sind weitere 155.762,24 Euro für den sogenannten ‚Flussbad-Garten‘ an der ESMT, European School of Management and Technology Berlin, eingeplant“, nennt Hoya ein Beispiel.

nl250316 lage flussbadAbbildung: In der Grafik ist die Lage des geplanten Flussbades zu sehen. © bm infografik | Babette Ackermann-Reiche

Zusätzlich laufe bereits eine Stellenausschreibung für eine Projektleitung des Gartens mit einem Jahresgehalt von 50.000 Euro. „Dabei wurde der Abschlussbericht des Projekts erst für Mitte 2025 angekündigt“, so der GHB-Vorstand weiter. Und ungeachtet der ausstehenden Evaluierung sollen bereits jetzt eine Steganlage für 50.000 Euro sowie weitere Infrastrukturmaßnahmen finanziert werden.

Dabei, so Hoya weiter, gebe es bis heute keine realisierbare Umsetzungsperspektive oder belastbare wissenschaftliche Daten. Allein 2024 erhielt der Verein erneut 400.500 Euro für Wasseranalysen, die längst vor ersten Investitionen hätten durchgeführt werden müssen. „Die Akteure lieferten weder verlässliche Daten noch umsetzbare Konzepte. Diese fortgesetzte Förderung ist ein schwerwiegender Fehler und muss unverzüglich gestoppt werden“, führt Hoya aus.
Eine Nachfrage der Berliner Morgenpost beim Verein Flussbad Berlin zu den Realisierungschancen des Projektes blieb am Donnerstag ohne Antwort.

 


WERDEN SIE MITGLIED DER GESELLSCHAFT HISTORISCHES BERLIN E. V.

ghbWir freuen uns immer über neue Mitglieder, die sich mit uns engagieren oder uns unterstützen. Bei uns arbeiten Fachleute und Stadtinteressierte zusammen. Kommen Sie zu unseren Veranstaltungen, Führungen und Vorträgen, um sich über die aktuelle Stadtentwicklung oder die Baugeschichte Berlins zu informieren. Als Mitglied erhalten Sie unsere vierteljährlich erscheinenden Mitteilungen.

Alle Informationen zur Mitgliedschaft auf einen Blick

 


Veranstaltungen

Dom im Umfeld des Schlosses

2023 Berliner Dom WestfassadeVortrag von H. P. Serwene

Wann: 9. April 2025 um 18 Uhr
Ort: In unseren Vereinsräumen in der Wilhelmstr. 88, 10117 Berlin

Die Geschichte der Bauten des Berliner Doms
Foto: Chainwit., CC BY 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/4.0>, via Wikimedia Commons
Im gerade fertiggestellten kurfürstlichen Schloss wurde 1450 die Erasmuskapelle zur Domkirche geweiht. Joachim II baute dann die am Schloss gelegene Dominikanerkirche zur Hofkirche um. Wegen der zu engen Lage zum Schloss und der Baufälligkeit, ließ Friedrich II 1747 von J. Boumann einen barocken Neubau errichten.

K.F. Schinkel gestaltete den Dom 1816 klassizistisch um. Der Bau eines größeren Domes nach einem Entwurf von König Friedrich Wilhelm IV kam aus Kostengründen nicht zu stande. Erst 1894 kam es zur Grundsteinlegung eines repräsentativen Doms, der 1905 eigeweiht wurde ( J. Raschdorff ).
Durch den II. Weltkrieg erlitt der Dom erhebliche Schäden. Schließlich begann 1975 die Wiederherstellung des Außenbaus. Die Kuppel wurde in vereinfachter Form wiederhergestellt. 1993 begann eine aufwendige Innen-Rekonstuktion, besonders der Predigtkirche. Heute wird der Dom kulturell vielfältig genutzt

 

„Mythos Germania“- Berliner Unterwelten U-Bf. Gesundbrunnen

Ausstellungs-Führung durch den Kurator Schaulinski

Wann: Sonntag, 27. April 2025 um 11 Uhr
Treffpunkt: Nördlicher Eingang am U-Bahnhof Gesundbrunnen (Brehmstr,/Badstr)
Mitglieder (Eintritt frei) und Nichtmitglieder (Spende erbeten) sind herzlich eingeladen

 

Stadtführung „Lustgarten in Mitte“

Altes Museum und LustgartenStadtführung mit H.P. Serwene

Wann: 4. Mai 2025 um 11:00 Uhr
Treffpunkt: Schlossbrücke

Foto: CruiseTommy, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

Der Lustgarten entstand zuerst als Kräutergarten durch Kurfürst Johann 1573. Durch den 30jährigen Krieg verwüstet, wurde er 1645 durch den Großen Kurfürsten nach niederländischem Vorbild gestaltet.

Friedrich Wilhelm I baute ihn zum Exercierplatz um. Erst 1825 entwarf ihn P.J. Lennee zu einem Garten um. Nach 1945 wurde der zerstörte Lustgarten mit dem abgeräumten Schlossareal zusammen zu einem Demonstrationplatz (" Marx-Engels-Platz "). Schließlich entstand ab 1998 der Lustgarten neu, orientiert am Entwurf von Karl Friedrich Schinkel.

 


SPENDENAUFRUF

UNTERSTÜTZEN SIE UNS MIT IHRER SPENDE, DAMIT WIR AUCH WEITERHIN UNSERER PROJEKTE IN ATTRAKTIVER FORM PUBLIZIEREN KÖNNEN

Herzlichen Dank allen Spenderinnen und Spender, die die Arbeit der GHB in den zurückliegenden Jahren tatkräftig unterstützt haben. Ihre Spende trug dazu bei, dass wir die Ziele unseres Vereins ver-wirklichen konnten und durch Ausstellungen, Vorträge, Diskussionen, Führungen und Veröffentli-chungen das Historische Berlin vielen Bürgern und Besuchern unserer Stadt näherbringen konnten.
Das historische Berlin ist das Fundament für die Identität Berlins. Dieses Fundament zu erhalten, ist heutzutage keine leichte Aufgabe, insbesondere unter den aktuellen politischen Gegebenheiten.

Die begonnene Arbeit wollen wir verstärkt fortsetzen. Wir arbeiten zur Zeit an Visualisierungen zum Klosterviertel und am Projekt „GHB-Verjüngungskur“.

Kostenerhöhungen und die demografische Entwicklung in unserer Mitgliedschaft engen unsere finan-ziellen Möglichkeiten ein. Auch die aktive Teilhabe der Mitglieder nimmt aufgrund der Überalterung ab, was zur vermehrten Beschäftigung von Dienstleistern und somit zu höheren Ausgaben führt.

Bitte helfen Sie uns weiterhin mit einer Spende! Jeder Geldbetrag zählt! Unser Verein ist gemeinnützig und darf Spendenquittungen ausstellen.

 


DIE GHB BRAUCHT SIE!

Liebe Mitglieder, liebe Interessierte, seit 1991, kämpft die GHB unentwegt für ein schöneres und lebenswerteres Berlin. In dieser beachtlichen Zeit konnten wir vom Engagement vieler Mitgliedern profitieren, deren ehren­amtliche Tätigkeit all die Aktionen, Projekte, Führungen und Lesungen ermöglichten. Doch die Zeiten verändern sich, Vereine wie die GHB finden leider – und das müssen wir an dieser Stelle ganz ehrlich zugeben – nicht mehr die Beteiligungsbereitschaft wie noch vor 15 Jahren.

Uns fehlt das „Vitamin M“ – Menschen die sich bereit erklären auch in Zukunft, aktiv Projekte mitzugestalten und der GHB ein dynamisches Profil zu verleihen.

Melden Sie sich bei uns, damit wir auch in Zukunft der Kultur- und Geschichtsverdrossenheit unserer Zeit die Stirn bieten können. Für ein lebenswertes Berlin mit Anspruch auf Schönheit und Baulichen Mehrwert.

Geschäftsstelle der Gesellschaft Historisches Berlin e.V.
Tel.: 030 20 45 47 46
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

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ghbWir freuen uns immer über neue Mitglieder, die sich mit uns engagieren oder uns unterstützen. Bei uns arbeiten Fachleute und Stadtinteressierte zusammen. Kommen Sie zu unseren Veranstaltungen, Führungen und Vorträgen, um sich über die aktuelle Stadtentwicklung oder die Baugeschichte Berlins zu informieren. Als Mitglied erhalten Sie unsere vierteljährlich erscheinenden Mitteilungen.

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Aktuelle Presse

Bauentwicklung allg. / Kultur / Politik / Berlin Mitte:

Neugestaltung des Rathaus- und Marx-Engels-Forums
Tagesspiegel vom 01.03.2025 von Kerstin Lassnig
Als sich die Bürgerinnen und Bürger im Rahmen des Partizipationsverfahrens „Alte Mitte – Neue Liebe?“ mit großer Mehrheit für den Erhalt und die Aufwertung der Grünflächen aussprachen, meinten sie mit großer Wahrscheinlichkeit nicht, dass im Rahmen der Neugestaltung des Marx-Engels-Forums ein Großteil der Bäume gefällt wird. Wie viel Biomasse ist in den letzten Wochen gegenüber vom Humboldt Forum der Kettensäge zum Opfer gefallen?

Senat stoppt Straßenbahnprojekte: So viele Millionen wurden schon versenkt
Berliner-Zeitung vom 05.03.2025 von Peter Neumann
Mal hü, mal hott. Ein rund drei Jahrzehnte altes Verkehrsprojekt in Mitte zeigt, wie schwierig es mittlerweile geworden ist, die Infrastruktur in Berlin zu erweitern. Die Vorbereitungen für den Bau einer Straßenbahnstrecke zum Potsdamer Platz hatten gerade wieder an Tempo gewonnen, da stellte die schwarz-rote Koalition die Signale plötzlich auf Halt.

Berliner Architektenverein stellt sich neu auf
Tagesspiegel vom 05.03.2025 von Teresa Roelcke
Der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin -Brandenburg (AIV) hat einen neuen Vorstandsvorsitzenden: den Tragwerksplaner Christian Müller. Das teilte der AIV am Mittwoch mit. Seit 2023 war Müller bereits Vorstandsmitglied.

Kasupke ist enttäuscht vom Gendarmenmarkt
Berliner Morgenpost vom 14.03.2025
Als ick am Dienstach ne Tour inne Friedrichstraße hatte, dacht‘ ick, na kiekste ma, wie der Gendarmenmarkt nu aussieht nach der janzen Buddelei. Hatte mir echt jefreut und war enttäuscht, als ick’s jesehn habe: wie eene riesije Steinwüste.

Flussbad Berlin : „Millionen für ein gescheitertes Projekt“
Berliner Morgenpost vom 14.03.2025 von Isabell Jürgens
Das Wasser des Spreekanals in Mitte ist so trübe wie eh und je. Dabei wird das vom Verein Flussbad Berlin betriebene Badeanstalt-Projekt im historischen Zentrum der Stadt seit nunmehr zehn Jahren durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt gefördert. „Millionen, die für ein gescheitertes Konzept verschwendet wurden“, so Gerhard Hoya, Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft Historisches Berlin (GHB). Hoya fordert die sofortige Einstellung der Förderung des Projektes Flussbad.

 

Inhaltlich verantwortlich gemäß § 55 Abs. 2 RStV

Gerhard Hoya - Vorstandsvorsitzender
Gesellschaft Historisches Berlin e.V.
Wilhelmstraße 88
D-10117 Berlin

 

Tel. 030 - 20 45 47 46
Fax. 030 - 20 45 47 47
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www.GHB-online.de