Pressestimmen
Die Wilhelmstraße ist eine Straße mit Geschichte
Von Kreuzberg nach Mitte führt die Wilhelmstraße – trotz Sehenswürdigkeiten wird sie oft übersehen.
Morgenpost vom 05.08.2022 von Dirk Teuber
Verlaufen ist auf diesem Spaziergang von Kreuzberg nach Mitte nicht möglich. Die Wilhelmstraße führt schnurgerade nach Norden. Beginnend am U-Bahnhof Hallesches Tor gehen wir zunächst Richtung Westen, bis wir auf die Kreuzung Mehringdamm Wilhelmstraße treffen. Rechts beginnt die Wilhelmstraße, die nach wenigen Metern am Willy-Brandt-Haus, der SPD-Zentrale, vorbeiführt und von der die Stresemannstraße abgeht, die zum Tempodrom führt und später am Potsdamer Platz mündet. Derzeit ist im architektonisch herausstechenden Gebäude die Ausstellung „Fragmente des Krieges“ zu sehen, in der drei Fotografinnen ihre bedrückenden Impressionen aus der Ukraine zeigen.
Direktiven für die schöne Stadt
Christoph Mäckler und seine Mitautoren suchen in ihren Anleitungen zur Stadtbaukunst nach alten Regeln für neues Bauen.
Franfurter Allgemeine Zeitung vom 06.08.2022 von Michael Mönniger
Im abendländischen Staatsdenken wurden neue Gesellschaftsideen stets zuerst in städtebaulichen Formen dargestellt, vom himmlischen Jerusalem über das neue Atlantis bis zu den Hochhausstädten der Moderne. Doch neben den großen Zukunftsentwürfen gibt es seit dem neunzehnten Jahrhundert immer mehr Städtebau -Lehrbücher als retroaktive Manifeste.
Sie rekonstruieren die Formprinzipien früherer Bauepochen, um daraus Planungskriterien für künftige Herausforderungen zu gewinnen. Solche rückschauenden Prophetien wollen eine Ordnung in die Welt bringen, die auf sozialen Wunschvorstellungen aufbaut, denen die Gesellschaften oft entwachsen sind.
Senatsverwaltung verteidigt Abriss denkmalgeschützter Gebäude in Johannisthal
Die Zustimmung sei nach jahrzehntelanger Vernachlässigung der maroden Bausubstanz erfolgt. Kritik kommt von der oppositionellen FDP.
Berliner Zeitung vom 05.08.2022 von Ulrich Paul
Die für den Denkmalschutz zuständige Senatsverwaltung für Kultur hat den geplanten Abriss denkmalgeschützter Gebäude am Rand des ehemaligen Flugplatzes Johannisthal verteidigt. Dort soll, wie berichtet, ein neues Stadtquartier entstehen.
„Aufgrund der nach jahrzehntelanger Vernachlässigung maroden baulichen Substanz vieler Gebäude haben die Denkmalbehörden unter anderem dem Abriss von Halle 4 zugestimmt“, teilte die Kulturverwaltung auf Anfrage mit. Zugleich verwies die Behörde darauf, dass eine Reihe denkmalgeschützter Gebäude erhalten bleibe. Die „jahrelangen Abstimmungen mit den Denkmalbehörden“, so der Sprecher der Senatsverwaltung für Kultur, spiegelten sich im aktuellen Bebauungsplanentwurf für das Areal am Segelfliegerdamm.
Humboldt-Forum und Documenta: Wir sollten aufhören mit zweierlei Maß zu messen
Seit Monaten wird auf der Documenta 15 über Antisemitismus diskutiert. Doch die Diskussionen über das Berliner Stadtschloss vermissen ein solches Bewusstsein.
Berliner Zeitung vom 03.08.2022 von Jürgen Zimmerer
Neben dem Berliner Stadtschloss mit seinem Humboldt-Forum wäre die Documenta 15 fast der zentrale Ort für Deutschlands kulturelle Begegnung mit der Welt gewesen. Ein Ort, die Welt kennenzulernen, ihr zuzuhören und auszuhandeln, wie man hier zu ihr steht. Darin sind beide Projekte bislang grandios gescheitert. Beide offenbaren, wie selektiv in Deutschland die viel beschworenen Lehren der eigenen Geschichte gezogen werden. Und wie der Vorwurf des Faschismus, Rassismus und Antisemitismus vor allem dann aufkommt, wenn er sich „anderen“ zuschreiben lässt.
Grüne und Linke wollen Bausenator Andreas Geisel (SPD) stoppen: Mit uns werden keine Eigentumswohnungen gebaut!
Berliner Kurier vom 02.08.2022 von dpa/Carstensen
Es bahnt sich ein Koalitionskrach in Berlin an. Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel und die SPD gegen Grüne und Linke. Anlass: der Verschlag von Geisel, dass auch landeseigene Wohnungsunternehmen Eigentumswohnungen bauen sollten, um künftig damit niedrige Sozialmieten im Neubau zu finanzieren. „Ein Anteil an Eigentumswohnungen wäre ein möglicher ergänzender Finanzierungsweg, denn wir können ja nicht jede Preissteigerung einfach dauerhaft mit öffentlichen Mitteln wegsubventionieren“, sagt Geisel. Das passt den Koalitionspartnern nicht.