Gesellschaft Historisches Berlin e.V. - AKTUELL

AUSGABE 2021 - NR. 06 - Berlin, den 24.12.2021

Rückblick

Obwohl die Koalition Rot-Rot-Grün in den vergangenen fünf Jahren mehr Probleme geschaffen als gelöst hat, haben die Berliner Rot-Rot-Grün im Amt bestätigt.

Der Koalitionsvertrag zur Bildung eines neuen Senats lassen nichts Gutes erhoffen.
Zu einem wirklichen Neuanfang hat es nicht gelangt. Jährlich sollen 20.000 Wohnungen gebaut werden. In der Aufzählung der einzelnen Projekte wird die Historische Mitte nicht genannt. Aus der Verwaltung erfahren wir, das mit dem Bauen in der Klosterstraße erst 2028 begonnen werden soll.

Nach dem die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mehr als 15 Jahre lang den Bebauungsplan Molkenmarkt/Klosterviertel plante und diskutierte, ist der Plan seit 4 Jahren durch den Beschluss des Abgeordnetenhauses rechtskräftig. Dennoch wurde in einem Pseudo-Bürgerbeteiligungsverfahren weiter diskutiert, ohne dass Ergebnisse in das nun durchgeführte städtebauliche und freiraumplanerische Wettbewerbsverfahren zur Neugestaltung des Molkenmarktes eingeflossen wären.

211224 nl1Abb. rechts: Bernd Albers, Gesellschaft von Architekten / Vogt Landschaftsarchitekten

Am 29. und 30. November 2021 hat das Preisgericht die Entwürfe der beiden Planungsteams Bernd Albers, Gesellschaft von Architekten / Vogt Landschaftsarchitekten, OS arkitekter / cka czyborra klingbeil architekturwerkstatt mbB prämiert und zur weiteren Ausarbeitung der Planung im Rahmen eines Werkstattverfahrens ausgewählt.

Bernd Albers, Gesellschaft von Architekten / Vogt Landschaftsarchitekten###

Das Ziel, ein kleinteiliges Innenstadtquartier zu bauen, wurde deutlich verfehlt. Lediglich im Bereich des Großen Jüdenhofes kommt der Entwurf vom Büro Albers der Kleinteiligkeit näher.

211224 nl2Abb. links: Friedrichstraße

Ohne ein Gesamtverkehrskonzept plant man einen weiterer Rückbau von Verkehrsstraßen zu Fußgänger- und Fahrradzonen aus rein ideologischen Gründen, ohne Ideen gegen die weitere Verödung der Innenstadtbereiche infolge der Pandemie und der Zunahme des Online-Handels, ohne ein zukunftsfähiges Gestaltungs-konzept für den Wiederaufbau der Historischen Mitte wird der Bau eines unsinnigen Flussbades im Spreekanal gefördert

Es fehlt ein Planungskonzept für den schienengebundenen ÖPNV und ein Finanzierungskonzept für den Ausbau der Infrastruktur und den Wohnungsbau.
Eine beliebig verlängerbare Liste! Stattdessen Begeisterung für ein Enteignungsgesetz!
Es soll jetzt vorwärts gehen nach fünf Jahren mit angezogener Bremse im Verkehr. Zumindest ein Denkanstoß! Jeder neue Senat verdient seine Chance.

Neuste Mitteilung:
Frau Giffey wurde am 21.12.2021 vom Abgeordnetenhaus zur Regierenden Bürgermeisterin mit 84 von 92 Stimmen der Regierungsparteien gewählt. Sie ernannte Herrn Geisler zum Senator für Stadtentwicklung.

Wir wünschen allen Freunden der Historischen Mitte Frohe Weihnachten und ein erfolgreiches, vor allem gesundes Neues Jahr.

Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Hoya

 



DIE GHB BRAUCHT SIE!

Liebe Mitglieder, liebe Interessierte,
seit 1991, kämpft die GHB unentwegt für ein schöneres und lebenswerteres Berlin. In dieser beachtlichen Zeit konnten wir vom Engagement vieler Mitgliedern profitieren, deren ehren­amtliche Tätigkeit all die Aktionen, Projekte, Führungen und Lesungen ermöglichten. Doch die Zeiten verändern sich, Vereine wie die GHB finden leider – und das müssen wir an dieser Stelle ganz ehrlich zugeben – nicht mehr die Beteiligungsbereitschaft wie noch vor 15 Jahren.

Uns fehlt das „Vitamin M“ – Menschen die sich bereit erklären auch in Zukunft, aktiv Projekte mitzugestalten und der GHB ein dynamisches Profil zu verleihen.

Melden Sie sich bei uns, damit wir auch in Zukunft der Kultur- und Geschichtsverdrossenheit unserer Zeit die Stirn bieten können. Für ein lebenswertes Berlin mit Anspruch auf Schönheit und Baulichen Mehrwert.

Geschäftsstelle der Gesellschaft Historisches Berlin e.V.
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Aktuelle Presse 2021

Bauentwicklung allg. / Kultur / Politik / Berlin Mitte:

Eine Traditionalistin im Amt der Senatsbaudirektorin
Berliner Morgenpost vom 21.12.2021 von ij

Die Entscheidung, Petra Kahlfeldt zur Senatsbaudirektorin zu ernennen, hatte wohl keiner auf dem Schirm. Die 1960 in Kaiserslautern geborene Diplom-Architektin ist Professorin für Baukonstruktion an der Berliner Hochschule für Technik und unterhält zusammen mit ihrem Mann Paul das Büro Kahlfeldt Architekten.

 

Berlins Träume die Luftschlösse blieben
Die B.Z. erklärt, warum der Berg auf dem Tempelhofer Feld oder das Riesenrad am Zoo nie Wirklichkeit wurden
BZ vom 15.12.2021 von Konstantin Marrach

Berlin, wie hättste dir verändern können …
Ein gigantischer Berg auf dem Tempelhofer Feld, ein Riesenrad am Zoo, eine Pyramide vor den Toren der Hauptstadt. Viele große und kuriose Visionen gab es in den letzten Jahren. Die B.Z. zeigt heute Berliner Träume und erklärt, warum sie Luftschlösser blieben.

 

Lebendiger Ort gesucht
Berlin und der Bund starten einen neuen Wettbewerb für den Luisenblock Ost. Zunächst wurden dazu die Bürger gehört
Beriliner Zeitung vom 15.12.2021 von Ulrich Paul

Berlin und der Bund unternehmen einen neuen Anlauf zur Gestaltung des Luisenblocks Ost im Parlaments- und Regierungsviertel. Nachdem es für die Realisierung des preisgekrönten, aber zugleich umstrittenen Entwurfs des Architekturbüros Kusus und Kusus keine politische Mehrheit gegeben hat, soll nun eine Planung auf den Weg gebracht werden, „die ein Höchstmaß an Konsens zwischen allen Beteiligten“ ermöglicht. Das jedenfalls kündigte Manfred Kühne, Leiter der Abteilung Städtebau und Projekte in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, am Montagabend zum Start der Öffentlichkeitsbeteiligung an.


Bauministerin Klara Geywitz im Interview : „Eine Enteignung schafft keine einzige neue Wohnung“
Tagesspiegel vom 11.12.2021 von Sabine Schicketanz und Hans Monath

Die neue Bundesbauministerin über den schlechten Ruf von Plattenbauten, neue Modelle für Eigentumsbildung und den Wahlerfolg der SPD im Osten. Die Potsdamerin SPD-Politikerin Klara Geywitz ist seit wenigen Tagen Chefin des neu geschaffenen Bundesbauministeriums. Am Sonnabend wurde die 45-Jährige als stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD wiedergewählt. Mit Kanzler Olaf Scholz, der ebenfalls in Potsdam wohnt, ist sie befreundet.

 

Ein letztes Filetstück
Mit dem ambitionierten Bauprojekt „Am Tacheles“ wird der schwierige Spagat zwischen Tradition und Moderne gewagt
Berliner Zeitung vom 11.12.2021 von Jörg Semsch

Auf einem der letzten großen Filetstücke in Berlins Mitte entsteht aktuell ein Bauprojekt der Superlative: Mit dem „Tacheles“ wird eine große städtebauliche Wunde der Nachkriegszeit geschlossen – und ein architektonisch ambitioniertes neues Wohn-, Büro- und Gewerbe-Quartier geschaffen, das sich an der Geschichte dieses Ortes orientiert: 1908 wurde an gleicher Stelle die Friedrichstraßenpassage eröffnet – eine luxuriöse Einkaufsmeile, die die Friedrichstraße mit der Oranienburger Straße verband. Doch die Passage stand von Beginn an unter keinem guten Stern: So kam es zu Pleiten und Umwidmungen, zu Schäden im zweiten Weltkrieg, zur Vernachlässigung während der DDR-Zeit und schließlich fast zum kompletten Abriss.

 

Rückkehr der Heiligen Gertraude zu ihrer Brücke in Mitte
Die Skulptur steht wieder am Spreekanal, aber auf Jahre nicht mehr auf, sondern neben der Brücke. Die muss erst saniert werden.
Berliner Zeitung vom 09.12.2021 von Gerhard Lehrtke

Im Schneegestöber ist sie zurückgekehrt: Die Skulptur der Heiligen Gertraude wurde (fast) an ihrem alten Standort aufgestellt, von dem sie 2017 verschwunden war. Jetzt ist sie geputzt, restauriert, mit schützendem Wachs überzogen und schön wie 1896, als sie auf die damals neue und jetzt alte Gertraudenbrücke gestellt worden war.

 

Pauluskirche: Türme werden instand gesetzt
Berliner Morgenpost vom 04.12.2021 von Katrin Lange

In der Pauluskirche am Dorfanger von Zehlendorf werden im Moment nicht nur Gottesdienste abgehalten. Während der Coronapandemie tagten auch die Bezirksverordneten im Kirchenschiff, am 8. Dezember wird dort das neue Bezirksamt gewählt. Das vielgenutzte Gotteshaus, in dem sich auch Flüchtlinge regelmäßig treffen, hat jedoch ein Problem: Die vier Filialtürme sind beschädigt und müssen saniert werden.

 

Plattenbauten in der Wilhelmstraße - Risse im barocken Denkmal
Seit September dieses Jahres stehen die Plattenbauten in der Wilhelmstraße zwischen Voß- und Behrenstraße unter Denkmalschutz. Doch im Innern der Häuser liegt einiges im Argen.
MieterMagazin 12/21 von Birgit Leiß

Undichte Fenster, veraltete Rohre, Risse in der Wand und Legionellen in den Warmwasserrohren – beim Berliner Mieterverein (BMV) ist das von 1987 bis 1992 erbaute Spätwerk des DDR-Städtebaus vor allem durch gravierende Mängel und störenden Ferienwohnungsbetrieb bekannt. So berichten Mieter aus der Gertrud-Kolmar-Straße, dass das Treppenhaus seit dem Erstbezug noch nie renoviert worden ist. Auf Schreiben reagiere die Hausverwaltung gar nicht oder erst nach Monaten. 

 

Die neuen Pläne für den alten Molkenmarkt
BZ vom 02.12.2021 von Hildburg Bruns

Mitte - In den Verkehrsnachrichten hat diese Großbaustelle seit Jahren ihren Stammplatz: Fahrbahn-Verlegungen, Umleitungen, Staus. Jetzt sieht man, wofür: Das alte Berlin wird von Architekten wachgeküsst! Eine reizvolle Aufgabe. Aus dem Wettbewerb gingen trotzdem nur zehn Entwürfe hervor. "Eine Backpfeife für den Senat", findet Stadtforscher Benedikt Goebel (53). Er hält es für einen Kardinalfehler, dass die künftig vor dem Nikolaiviertel abknickende Hauptstraße immer noch 55 Meter breit ist. "Es wurde nicht geschafft, den Verkehr mit täglich 60 000 Pkw zu zivilisieren. Und für den Molkenmarkt ist gar kein Platz da."

 

WER wird WAS bei Rot-Grün-Rot?
Bild Berlin-Brandenburg vom 27.11.2021 von Hildburg Bruns

Berlin - WER bekommt WIE VIEL Macht bei Rot-Grün-Rot? Erst Montag wollen Franziska Giffey (43, SPD), Bettina Jarasch (53, Grüne), Klaus Lederer (Linke, 47) die Verteilungs-Frage beantworten, wenigstens zum Teil. Nach BILD-Informationen besteht Bald-Bürgermeisterin Giffey auf vier Senatorenposten für die SPD, jeweils drei für Grüne und Linke. SPD: Stadtentwicklung, Inneres, Schule, Wirtschaft sind die wahrscheinlich Ressorts. Andreas Geisel (55) bleibt wohl Innensenator. Jurist Torsten Schneider (52) ist denkbar bei Finanzen, Inneres, Bauen - aber eigentlich will er nicht in die erste Reihe.

 

Kein Nebenjob
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 22.11.2021 von Julia Löhr

Als Tiger gestartet, als Bettvorleger gelandet: So lässt sich die Wohnungspolitik der scheidenden Bundesregierung zusammenfassen. Kaum hatte der dafür zuständige Innenminister Horst Seehofer (CSU) mit dem Baukindergeld eines seiner wichtigsten Wahlkampfversprechen eingelöst, verlor er schlagartig das Interesse an diesem Politikfeld.

 

Inhaltlich verantwortlich gemäß § 55 Abs. 2 RStV

Gerhard Hoya - Vorstandsvorsitzender
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