Leserbriefe
Alte Platte, neue Liebe
Leserbrief zu "Neubewertung des ostdeutschen Städtebaus - Alte Platte, neue Liebe"
Artikel im Tagespiegel vom 04.10.2020
Sehr geehrte Redaktion,
leider läuft der Beitrag "Alte Platte, neue Liebe" von Nicola Kuhn Gefahr eine sicher sehr komplexe Debatte auf ein eher schlichtes Lob der "DDR-Moderne" (auch ein oft inflationär gebrauchter - aber unterkomplexer - Begriff!) zu reduzieren. Wer die von Radio Bremen produzierte Dokumentation "Unsere Städte nach´45 Abriss und Protest" gesehen hat kann über diese "Wiederentdeckung" nur den Kopf schütteln.
Viele moderne Nachkriegsplaner u.a. Rudolf Hillebrecht stammen direkt aus dem Wiederaufbaustab von NS-Minister Albert Speer, und wichtige Ahnherren der Moderne (Le Corbusier) haben intensiv mit dem Faschismus kollaboriert.
Die Demolierungswut - großflächige Abrisse historischer Bauten und ganzer Stadtteile - der 60er und 70er Jahre in West- und Ostdeutschland sind Tatsachen. Mitscherlichs Kritik an der Unwirtlichkeit der autogerechten Trabantenstädte beförderte den Bürgerprotest (West) gegen Größenwahn, ästhetische Zumutungen und Korruption ("Neue Heimat").
Verkehrssenatorin Günther über autofreie Kieze
Leserbrief zu Verkehrssenatorin Günther über autofreie Kieze „So wie es ist, kann es ganz sicher nicht bleiben“
Artikel im Tagesspiegel vom 24.08.2020
Wer geglaubt hatte, dass die Partei Die Grünen eine Politik für alle Berliner machen würden, hat sich kräftig geirrt. Die Verkehrssenatorin Günther glaubt, mit Insellösungen -z. B. mit einigen Kilometern Fahrradwegen- eine Verkehrswende herbeiführen zu können. Die einseitige Privilegierung der Fahrradwege führt nicht zu einem wirklichen Paradigmenwechsel sondern zu neuen Verkehrsproblemen und zur Diskriminierung eines großen Teils der Menschen in Berlin. Mehr als 1,4 Mio. Bürger unserer Stadt besitzen einen Pkw und sind auf diesen angewiesen, z. B.: ältere Menschen. Die Idee der fahrradgerechte Stadt hat genau so wenig Zukunft wie autogerechte Stadt. Die Aufstellung von unzähligen Pollern zum Schutz der Radfahrer - in Kopenhagen schützt eine zweite Bordsteinkante- führt nicht zu einer Steigerung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum.
Bauen in Berlin
Leserbrief zu "Bauen in Berlin"
Artikel vom 12.12.2019 im Tagesspiegel
Sehr geehrte Frau Lüscher,
Lieber würde ich Sie loben , aber ich kann nur Spott und Häme über Sie giessen.
Ich weiß nicht, was Sie auf Ihrem Posten machen, aber etwas Großes oder Bedeutendes habe ich in den vielen Jahren von Ihnen nicht vernommen.
Es scheint mir immer nur klein- klein.Oder immer nur Nein und Verhinderung.
Es ist nicht zu fassen ...
Leserbrief zu „Instabiler Boden unter dem Mühlengraben - Kann die Einheitswippe hier überhaupt wackeln?“
Artikel vom 16.9.19 in der Berliner Zeitung
Es ist nicht zu fassen: Das Bundesamt für Bauwesen überträgt die gesamte Verantwortung für die Errichtung des Sockels mit der Wippe einem Büro. Wenn dieses aufgrund der unlösbaren Aufgabe in die Insolvenz schreiten muss, dann hängen die Kosten einer Bauruine wieder am Steuerzahler. Haben wir nicht Chancen genug gehabt, aus der Sieben-Milliarden-Grube BER zu lernen?
Das Projekt Flussbad sollte kritischer hinterfragt werden
Zum Artikel „Millionen für die Freitreppe" vom 30. April in der Berliner Morgenpost
Die ersten 4,3 Millionen Euro Fördergelder, die an den Flussbad e.V. bis 2018 geflossen sind, haben nach anderthalb Jahren Analysetätigkeit auf dem Kahn nicht ausgereicht, Aussagen über das gereinigte Wasser öffentlich zu machen. Vor dem Pokalschwimmen wurden Wasseranalysen nach EU-Baderichtlinien von 2006/07 vorgelegt, die nicht auf das Gefahrenpotenzial hinweisen, das heute durch multiresistente Keime, Viren, Parasiten und so weiter im Wasser existiert.