Leserbriefe
Zum Artikel: Altstadt-Aktivist Benedikt Goebel
Leserbrief zum Artikel vom 20.087.2023 im Tagesspiegel
Katrinka Delattre, 22763 Hamburg, 20. August 2023
Sehr geehrte Redaktion,
das triviale Fortschrittsdenken und blinde Vertrauen in eine technische Zukunft der 30er Jahre ("Charta von Athen") ermöglichte den sinnlosen Abriss vieler historischer Stadtviertel, Gebäude, den Bau der autogerechten Stadt. In Berlin war die historische Mitte vor 1933 bunt und kuturell vielfältig (Rahel Varnhagen, Moses Mendelssohn, Henriette Herz, Alfred Messel usw.).
Mehr Diktatur wagen?
Hamburg, 13.08.2023 von Katrinka Delattre an den Tagesspiegel zum Artikel vom 13.08.2023 "Was vom 13. August geblieben ist"
Sehr geehrte Redaktion,
der o.g. Gastbeitrag verlangt mir eine deutliche Gegenrede ab. Ist es wirklich "das gute Recht" Millionen von Unrechtsopfern der DDR schlicht zu ignorieren? Ist die Kritik u.a. von Ines Geipel, Wolf Biermann, Anne Rabe oder Peter Wensierski - "Jena-Paradies" an den Büchern von Hoyer und Oschmann "herablassend" und "maßlos"? Unkenntnis und Realitätsverweigerung verdeutlicht sich m.E. in dem unkritischen Lob - "wohltuend", "sie stehen heute für eine Zeit, in der das Wohnen im Zentrum noch kein Privileg einer vermögenden, mobilen und gebildeten Elite war" - auf Kahlschlagwahn und autogerechte Stadtplanung der 60er Jahre am Alexanderplatz. Zur Erinnerung: In der DDR wurden neue Wohnungen zuerst an willige Mitläufer*innen vergeben. In Ost-Berlin wohnten viele staatsnahe Milieus. Das "Wohnen im Zentrum" war durchaus ein "Privileg" und eher Funktionären der SED vorbehalten. Für SED-Kritiker*innen gab es in der DDR kein Recht auf Ost-Berlin.
Zum Artikel: Berlins größte soziale Frage
Leserbrief zum Artikel vom 24.07.2023 im Tagesspiegel
Der Aussage des Autors Markus Voigt „Politik muss dem Wohnungsbau wieder Leben einhauchen. …Auch der Blick in die Zukunft verheißt wenig Gutes…“ ist nur zuzustimmen. Jedoch versäumt der Autor wie die Politiker auch nur ansatzweise einen Lösungsvorschlag zu unterbreiten. Doch liegt die Lösung auf der Hand. Wenden wir uns endlich der erfolgreichen Marktwirtschaft zu und verabschieden uns von der Planwirtschaft und vom sozialen Wohnungsbau, einer Idee aus den ersten Nachkriegsjahren. Die Objektförderung war in der Zeit des Kapitalmangels die Möglichkeit, Wohnungen für weite Bevölkerungskreise zu bauen.
Vergesellschaftungen Kontroverse Reaktionen
Hamburg-Altona, 30.06.2023 von Katrinka Delattre an den Tagesspiegel
Sehr geehrte Redaktion,
mein Dank an die Autorin Roelcke für den o.g. Beitrag. Der Abschlussbericht der - bewusst einseitig politisch berufenen - Expertenkommission - muss sich hier kritischen Fragen stellen. Der offene Konflikt wird nicht verschwiegen.
Der Erfolg der Initiative "Deutsche Wohnen & Co. enteignen" wäre ohne Unterstützung der Linkspartei wohl nicht möglich gewesen. Sie ist politisch nicht unabhängig und könnte auch schlicht als Vorfeldorganisation der Linkspartei angesehen werden. So kann die Linke, die in allgemeinen Wahlen keine Mehrheiten gewinnen kann, durch eine scheinbar unabhängige "Volksinitiative" deutlich mehr Einfluss nehmen.
"Rathausforum wird bald umgebaut", Brief Geraubte Mitte
Hamburg-Altona, 24.06.2023 von Katrinka Delattre an den Tagesspiegel
Walter Ulbricht Ende der 40er Jahre: Hätte Hitler nicht die jüdischen Kapitalisten enteignet, so hätten wir es getan.
Sehr geehrte Redaktion,
im o.g. Beitrag zitierte - in der Überschrift besonders hervorgehoben - Teresa Roelcke einen "aktiven Teilnehmer". "Und Marx hat einmal gesagt, man soll die Erde den Nachkommen verbessert hinterlassen".
Ein bisschen Neid auf vermeintliche "Reiche" und populistische Parolen verkaufen sich in Berlin besonders gut. Meiner Auffassung nach bedient der "aktive Teilnehmer" schlicht alte Klischees. In Kenntnis der Gewaltgeschichte des 20 Jahrhunderts sollte die Frage, ob der "Klassenkampf", Klassenhass den Nachkommen eine verbesserte Erde hinterlassen hat, mit einem eindeutigen "Nein" beantwortet sein.