Pressestimmen
Investor will Schinkels Bauakademie wiederaufbauen
Humboldtforum in Berlin - Seit Jahren wird über den Wiederaufbau von Schinkels Bauakademie nur geredet. Doch jetzt könnte das berühmte Gebäude Wirklichkeit werden. Ein Investor ist angeblich gefunden.
Tagesspiegel vom 09.02.2015 - Von Ralf Schönball
Bislang ist die Bauakademie unweit des Schlossneubaus nur eine Attrappe aus Folien und Gerüstkonstruktion.
Noch in diesem Jahr soll sie verkauft werden: Die letzte Baufläche gegenüber vom Schloss im Herzen der Stadt, wo bis zum Krieg Schinkels vormodernes Meisterwerk stand, die Bauakademie. Dies hat Senatsbaudirektorin Regula Lüscher in einem Brief mitgeteilt. Damit beugt sich das Land dem Druck des Bundes, der auf eine zügige Schließung der Lücken rund um den 800-Millionen-Euro teuren Schlossneubau drängt. Allerdings wird das Akademie-Bauland mit anderen Auflagen verkauft als bisher geplant. Kommt jetzt statt einer Rekonstruktion des Meisterwerks mit Architektur-Museum und Akademie ein Lebensmittel-Markt oder Mode-Discounter?
Alte Mitte - Neue Liebe
Berlin diskutiert über die Zukunft der Berliner Mitte
13.02.15, Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt
Am 18. April 2015 beginnt ein mehrmonatiger öffentlicher Dialog der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, begleitet durch das Kuratorium Berliner Mitte. Unter dem Titel "Alte Mitte - neue Liebe" wird über die Zukunft des Raums zwischen Fernsehturm und Spree, zwischen dem Berliner Rathaus und der Marienkirche diskutiert.
An diesem Ort treffen sehr unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen und vielfältige Nutzungsansprüche zusammen. Die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der historischen Mitte liegt vielen Berlinerinnen und Berlinern am Herzen und prägt die öffentliche Auseinandersetzung seit Jahren. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt will mit dem nun beginnenden Prozess auch diejenigen ansprechen, die bisher in der öffentlichen Debatte nicht zu Wort kommen konnten.
Stadtquartiere statt Siedlungsteppiche
Gastkommentar zum Städtebau
Neue Züricher Zeitung vom 28.01.2015 von Marc Jordi, Architekt
Soll der Boden effizient genutzt werden und soll bauliche Dichte auf eine menschenfreundliche Weise realisiert werden, müssen wir uns von ländlichen Siedlungsformen lösen.
Im schweizerischen Mittelland wird über Dichtestress geklagt, auch wenn man im internationalen Vergleich noch nicht von einem wirklich dichten Ballungsraum sprechen kann. Im Ländervergleich ist die Schweiz sogar weniger dicht besiedelt als Deutschland.
Nur ist der nüchterne Vergleich das eine, und die Wahrnehmung der Bevölkerung, die überfüllte Züge und Strassen im Mittelland beklagt, ist das andere. So heisst die Lösung: weg von den Pendlerströmen hin zu Wohnen, Arbeiten und Freizeit an einem Ort – dem Stadtquartier.
Schaffen Hochhausprojekte die erwünschte Urbanität?
Neu oder "historisch" - welches Gesicht soll Berlins Mitte bekommen?
Wie soll Berlins historische Mitte aussehen – das so genannte "Rathausforum", die jetzige Freifläche zwischen Rotem Rathaus und Marienkirche? Berlins Bausenator Geisel hat in dieser Woche angekündigt, dass alle interessierten Bürger in einem öffentlichen Dialogverfahren ihre Ideen einbringen könnten.
rbb, Kulturradio vom 22.01.2015 - 12:05 - 14:30 Uhr - Am Mikrofon: Hans Ackermann
Die Gesellschaft Historisches Berlin hat ihre Ideen bereits kundgetan: Sie schlägt eine kleinteilige Wohnbebauung vor – basierend auf historischen Grundrissen. Damit würde die jetzt freistehende Marienkirche eng umbaut werden. Optisch sollten sich die neuen Gebäude an die traditionellen Gründerzeitbauten Berlins anlehen, insgesamt ein historisierendes Konzept.
Das Netzwerk "Urbanophil" will dagegen die Fläche so erhalten, wie sie jetzt ist. Das sei klassische "DDR-Freiraumplanung" der 1960er und 1970er Jahre und als solche erhaltenswert.
Brache zwischen Fernsehturm und Stadtschloss
Senator Geisel will 2015 Entscheidung über historische Mitte
Da hat einer große Pläne: Bausenator Andreas Geisel sucht die Entscheidung im Streit um die Gestaltung der historischen Mitte. Ein Überblick über die Gefechtslage zwischen Fernsehturm und Schloss, rund um den Alex und am Molkenmarkt.
Tagesspiegel vom 21.01.2015 von Ralf Schönball
Das Rote Rathaus in die zweite Reihe verdrängt, der Fernsehturm über den Dächern der Neubauten emporragend und im Zentrum, mitten auf dem Platz, der große Kirchenreformer Luther wieder auf seinen Sockel gehoben. So könnte sie aussehen, die historische Mitte 2.0, um es mal so zu sagen. Denn was die Gesellschaft historisches Berlin um Gerhard Hoya da in einer Broschüre voller bunter Bilder vom Rathausforum vorgelegt hat, ist eine Vermählung von Geschichtlichem und Zeitgenössischem und damit Wagnis sowie Provokation zugleich.