Pressestimmen
Stadtentwicklung - Berlin verliert weiter bezahlbare Wohnungen
Im vergangenen Jahr ist die soziale Bindung von knapp 9000 Wohnungen in Berlin gefallen. Bis 2025 wird das Angebot weiter schrumpfen. Der Neubau kommt nicht nach.
Tagesspiegel vom 5.10.2017 - von Ralf Schönball
Die schlechten Nachrichten aus der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung reißen nicht ab. Die neueste Hiobsbotschaft trifft die Koalition ins Mark, denn sie besagt im Kern: Noch nie war Rot-Rot-Grün so weit entfernt von dem eigenen, im Koalitionsvertrag festgelegten Ziel, Wohnraum für breite Schichten der Bevölkerung zu schaffen und die soziale Mischung der Quartiere zu bewahren. Dazu bedarf es günstiger, öffentlich geförderter Wohnungen. Doch deren Zahl steigt nicht, sondern schrumpft in schwindelerregendem Tempo. Das könnte tausende Mieter in wirtschaftliche Not stürzen.
Nach Rücktritt als Staatssekretär - Andrej Holm arbeitet als Berater im Senat
Gentrifizierungsexperte Andrej Holm berät die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Das hat er der Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher zu verdanken.
Tagesspiegel vom 17.10.2017 - von Ralf Schönball
Er war kurz da, schnell wieder weg und ist jetzt zurück: Andrej Holm berät als Mitglied des „Begleitkreises zum Stadtentwicklungsplan Wohnen 2030“ die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Holm rückt damit wieder in die direkte Einflusssphäre von Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke), die ihn am Beginn der Legislaturperiode zum Staatssekretär ernannt hatte, auf Druck von Koalitionspartnern und Öffentlichkeit aber wieder entließ, weil Holm (mindestens) irreführende Angaben zu seiner Ausbildung gemacht hatte, die er bei der DDR-Staatssicherheit absolvierte.
Warum es in Berlin plötzlich weniger Sozialwohnungen gibt
Mitten in der Wohnungsnot schrumpft in Berlin ausgerechnet das Angebot an Sozialwohnungen. Wie kam es dazu? Fragen und Antworten zum Thema.
Tagesspiegel vom 06.10.2017 - von Ralf Schönball
Im Streit über den richtigen Kurs bei der Bekämpfung der Wohnungsnot hat Berlins Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) ihre Politik verteidigt. In einem Schreiben an die sechs landeseigenen Wohnungsunternehmen wies Lompscher deren Kritik zurück, dass es zu lange dauere, bis das Baurecht für Neubauten geändert und landeseigene Bauflächen für günstigen Wohnraum bereitgestellt würden.
Ideenwettbewerb beginnt - Fahrplan zur Errichtung der Bauakademie steht
Die Geländeuntersuchungen könnten 2017 beginnen.
Tagesspiegel vom 16.09.2017 von Reinhart Bünger
Die Vorarbeiten zum Wiederaufbau und künftigen Nutzung der Schinkel’schen Bauakademie sollen durch die Wahlen am 24. September und die Konstituierung des nächsten Deutschen Bundestages nicht ins Stocken geraten. Entsprechende Informationen der Errichtungsstiftung Bauakademie bestätigte dem Tagesspiegel das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) auf Anfrage.
Nach Angaben eines Sprechers ist die Abstimmung der Wettbewerbsvorgaben mit den Verbänden und anderen Beteiligten inzwischen abgeschlossen. „Wir streben an, am 20. September mit der zweistufigen Ausschreibung zu starten“, sagte der Sprecher des BMUB. Zunächst soll ein Ideenwettbewerb ausgelobt werden, der sich nicht nur an Architekten und Ingenieure richtet, sondern bewusst auch an Fachleute für Veranstaltungen, Kommunikation und Eventmanagement. Dieser Ideenwettbewerb soll dann auch konkrete Vorschläge erbringen, wie die angestrebte Nutzung mit und in dem Gebäude realisiert, respektive kombiniert werden kann.
Zeitplan im Humboldt Forum unsicher
Berliner Morgenpost vom 19.08.2017 - von Gabriela Walde
Kulturstaatsministerin Monika Grütters spricht von einer Eröffnung „in Phasen“ – Schwierigkeiten beim Zusammenspiel der Institutionen
Der Wirbel um das Humboldt Forum lässt nicht nach. Das Konzept für die Sammlungen, Sonderausstellungsflächen und den Berlin-Teil steht noch aus. Offensichtlich gibt es Schwierigkeiten innerhalb der Institution im Zusammenspiel mit den Partnern. Versprochen ist ein Haus aus einem Guss.
Die Eröffnung war auf Ende 2019 terminiert
Bei den Sammlungen soll es Änderungen geben, doch welche, ist nicht zu erfahren. Statt Euphorie nur Skepsis, keiner mag sich richtig vorzustellen, wie es am Ende aussehen wird im Humboldt Forum. Erst kürzlich warf die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy der Gründungsintendanz vor, die Institution sei hierarchisch und unflexibel, zudem beklagt sie die mangelnde Provenienzforschung. Erst am Montag warnte Kultursenator Klaus Lederer (Linke) vor einem "Desaster" beim Humboldt Forum.