Pressestimmen
Charakter der Museumsinsel als Ort der Kultur und Geschichte bewahren!
Zur Diskussion um das Flussbad an der Museumsinsel erklärt World Heritage Watch - Presseerklärung vom 13.07.2015
World Heritage Watch teilt die Bedenken der Stiftung Preußischer Kulturbesitz bezüglich der Einrichtung eines Flussbades, der damit verbundenen Zerstörung der Ufermauer des Kupfergrabens und der Beeinträchtigung des Charakters der Museumsinsel als Ort der Geschichte, Kultur und Bildung. Wir erinnern daran, dass es nur 1031 Welterbestätten auf der Erde gibt. Ihr Schutz und ihre Erhaltung in historischer Authentizität und Integrität müssen unbedingten Vorrang vor allen anderen Überlegungen haben, damit sie auch zukünftigen Generationen als die bedeutsamsten Lernorte der menschlichen Kultur- und Naturgeschichte anschaulich bleiben.
Spreebad für einen Tag
Ein Verein wirbt mit der Aktion für ein Flussbad an der Museumsinsel. Aber es gibt auch Kritik.
Berliner Morgenpost vom 13.07.2015 von Isabel Metzger
Von bestem Badewetter kann man an diesem Sonntag gewiss nicht sprechen. Über Berlin hängt eine graue Wolkendecke. In den Cafés am Hackeschen Markt sitzen die Menschen bei Milchkaffee und Kuchen. Und trotzdem: Hier im Wasser der Spree, mit Blick auf die Kuppel des Bode-Museums, werden an diesem Nachmittag etwa 80 Männer und Frauen durch den Kupferkanal um die Wette schwimmen. 1000 Meter, von der Monbijoubrücke bis zum Lustgarten und wieder zurück. Der Verein Flussbad Berlin veranstaltet das erste Wettschwimmen um den "Berliner Flussbad-Pokal". Doch die Trophäe ist eigentlich nur das Beiwerk. Mit der Aktion möchte der Verein darauf aufmerksam machen, wie man das Ufer der Spree eigentlich noch nutzen könnte: als Badestrand. Seit 1997 setzt sich der Verein für eine Umgestaltung des Altarms zu einem Schwimmbad ein.
Wenn die Museumsinsel ins Wasser fällt
Das Flussbad und das Welterbe: Warum wir an der Kunst nicht einfach vorbeikraulen können
Der Tagesspiegel vom 11.07.21015 - Von Hermann Parzinger
„Nichts wird uns aufhalten. Alles ist möglich. Berlin ist frei.“Diese Sätze, die der amerikanische Präsident Bill Clinton einst am Brandenburger Tor auf Deutsch sprach und die auf eine neue Rolle des vereinten Deutschlands in der Welt gemünzt waren, werden gern für regionales Marketing in Anspruch genommen. Es lässt sich damit so schön das neue Berlin beschreiben, wo jeder tun und lassen kann, was er will, solange es ihm nicht an möglichen und unmöglichen Ideen für ein Projekt mangelt. Anything goes.
Berlin aalt sich
Frankfurter Allgemeine vom 11. Juli 2015 von Andreas Kilb
Das Weltall enthält, wie wir aus dem Logbuch des Raumschiffs „Enterprise“ wissen, unendliche Weiten. Aber auch jeder Wassertropfen ist eine Welt für sich. Und die Weltstadt Berlin möchte reichlich von beidem haben, Weite und Wasser, Raum- und Lustgewinn, achtspurige Verkehrsachsen und plätscherndes Nass.
Deshalb hat sie dem „Verein Flussbad Berlin“ aus ihrem Stadtentwicklungsetat 1,4 Millionen Euro gegeben, damit er hilft, das Nasse ins Eckige zu bringen, indem er sein Projekt einer Badeanstalt in der Berliner Mitte, dort, wo Humboldtforum und Staatsoper einander von Baugerüst zu Baugerüst gute Nacht sagen, einer nichtsahnenden Öffentlichkeit vorstellt.
Die Wunschliste des Schlossherrn
Förderverein möchte historische Skulpturen, Neptunbrunnen und Terrasse am Humboldt-Forum
Berliner Morgenpost vom 29.05.2015, Von Sabine Gundlach
Wilhelm von Boddien ist "überzeugter Optimist", wie er sagte. Der Mist sei immer derselbe, scherzte der Geschäftsführer des Fördervereins Berliner Schloss e.V. – und betonte: "Es kommt auf die Vorsilbe an, bei mir ist das eben ,Opti'". Berlins Schlossherr Boddien eröffnete am Donnerstag eine kleine Ausstellung in der Humboldt-Box. Sie präsentiert den Gegenentwurf für die von Boddien als "Steinwüste" kritisierte bisherige Planung des unmittelbaren Umfelds des Berliner Schlosses.