Pressestimmen
Früheres Funkhaus verrottet
Bezirk lehnt Enteignung des Eigentümers ab
Berliner Zeitung vom 08.11.2021 - von Katrin Bischoff
Seit vielen Jahren steht das geschichtsträchtige Backsteingebäude in der Grünauer Regattastraße leer. Das einstige Funkhaus, heute denkmalgeschützt , befindet sich auf einem 7500 Quadratmeter großen, überaus attraktiven Grundstück – direkt am Ufer der Dahme. Ein Bürgerverein und der SPD-Abgeordnete Robert Schaddach kämpfen dafür, dass die Immobilie nicht zum Spekulationsobjekt verkommt. Doch nun mussten sie einen herben Rückschlag hinnehmen. Der Enteignungsantrag, den Schaddach im Januar an das Bezirksamt stellte, wurde abgelehnt. Das teilte die Behörde jetzt mit.
Senat präsentiert seine Pläne für Ersatzneubau
Berliner Woche vom 06.11.2021
Die Neue Gertraudenbrücke muss wegen der geplanten Straßenbahn zum Kulturforum neu gebaut werden. Das Vorhaben ist schon länger bekannt.
Jetzt aber soll der Verkehr über die Spreebrücke künftig nur noch einspurig rollen. Ursprünglich wollte die Senatserkehrsverwaltung die sechs Fahrspuren erhalten. Der Bezirk hatte dagegen wie berichtet protestiert.
Spätestens 2028 soll die Straßenbahn über zehn Haltestellen vom Alexanderplatz über die Mühlendammbrücke und die Gertraudenbrücke bis zum Kulturforum fahren. Weil die Neue Gertraudenbrücke die Last der Tram nicht tragen kann, soll die Spreebrücke wie berichtet an gleicher Stelle neu gebaut werden. So hatte es der Senat im August dieses Jahres beschlossen. Ebenfalls erneuert werden muss aus diesem Grund die Spittelmarktbrücke , die als überschüttetes Bauwerk den Tunnel der U2 überspannt.
Planquadrat für Schinkels Erben
Die geplante Bauakademie soll nach Vorstellung des Gründungsdirektors, Guido Spars, „ein Leuchtturmprojekt“ werden. Das erste Interview zur neuen Aufgabe
Tagesspiegel vom 01.11.2021
Herr Professor Spars, Sie sind seit September als Gründungsdirektor der Berliner Bauakademie tätig. Was waren Ihre ersten Amtshandlungen?
Aktuell befinden wir uns im Aufbauprozess. Es werden neue Strukturen aufgebaut und neues Personal eingestellt, um die inhaltliche Arbeit der Stiftung sichtbarer zu machen. Wir stärken den wissenschaftlichen Bereich und haben dazu vier Stellen geschaffen, wovon bereits zwei zum kommenden Monat besetzt werden. Auch die Baumanagementstelle wird neu besetzt, sodass wir nach und nach ein Team zusammenstellen, das dieser komplexen Aufgabe gewachsen ist.
Damit sind wir gleich mitten im Thema. Rund um die Debatte zur Bauakademie bemäkelte die Tageszeitung taz im Sommer: „Bitte nicht noch eine Kopie“. Wie zeitgenössisch wird die Gestaltung der neuen Fassaden ausfallen? Was spricht gegen eine kritische Rekonstruktion der äußeren Hülle?
So rollt Berlin in die Zukunft
Zum Auftakt der neuen Mobilitäts-Serie spricht Eva Kreienkamp (59) über die Herausforderungen ihres Unternehmens
B.Z. vom 01.11.2021 von Jahannes Malinowski
Berlin - Seit rund einem Jahr steht Eva Kreienkamp (59) an der Spitze der BVG. Nach Sigrid Nikutta (52), seit 2020 Bahnvorstand für Güterverkehr, ist sie die zweite Frau auf dem Vorstandsposten.
Wir treffen die BVG-Chefin zum Interview im Besprechungsraum im 12. Stockwerk der Firmenzentrale ("Trias") an der Holzmarktstraße. Hier hat Kreienkamp auch ihr Büro - traumhafter Blick über die Innenstadt inklusive.
B.Z.: Sie sind seit einem Jahr im Amt. Wie sieht Ihre bisherige Bilanz aus?
Kreienkamp: Ich habe die BVG in einer Phase übernommen, in der wir wegen Corona alle etwas orientierungslos waren. Das war eine Melange verschiedener Einflüsse. Wir hatten weniger Fahrgäste und gleichzeitig wurde der neue Verkehrsvertrag mit dem Land geschlossen, der unsere Zukunft gesichert hat. Eine Herausforderung war das Kennenlernen vieler Menschen per Videotelefonie. Die Eröffnung der U5 war ein großes Ereignis. Da wurde mir klar, wie viel Berlin und wie viel Geschichte in der BVG steckt.
Bettina Jarasch im Interview: Grüne fordern Zwangsticket für Berlin -Touristen im Nahverkehr
Die Grünen-Spitzenfrau über Klimaschutz als gemeinsame Aufgabe des Senats, ein verpflichtendes Ticket für Berlin -Besucher und Verwaltungsärger.
Tagesspiegel vom 27.10.2021 von Sabine Beikler und Christian Latz
Frau Jarasch, in Berlin kommt es wohl zur Neuauflage von Rot-Grün-Rot. Das Sondierungspapier trägt eine sozialdemokratische Handschrift. Haben Sie sich die Koalitions-Entscheidung von Frau Giffey teuer erkauft?
Wir haben nichts teuer erkauft. Das war ein gemeinsamer Weg, den wir während der Sondierungen beschritten haben. Wir haben auf Augenhöhe verhandelt. Nach der Wahl war klar, dass die Grünen mit einem Ergebnis von 18,9 Prozent gestärkt wurden und es den Wählerwunsch nach mehr Grünen in der Regierung gibt. Es war von Anfang an klar, dass wir ein Bündnis Rot-Grün-Rot favorisieren. Es gab den Wunsch der SPD, parallel mit Linken und FDP zu Dritt zu sondieren. Das haben wir gern gemacht, um danach zu einem klaren Ergebnis zu kommen.