Pressestimmen
Kann Berlin überhaupt genug neue Wohnungen bauen?
DIEPGEN & MOMPER
Ein mal in der Woche diskutieren Berlins Ex-Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) und Walter Momper (SPD) über Themen, die die Stadt bewegen. Heute Thema: Der Wohnungsbau.
Ja, wenn alle an diesem Strang ziehen
Ich glaube nur den Statistiken, die ich selber... Den Satz können Sie bitte selbst vollenden. Nach Auskunft des Stadtentwicklungssenators wird der Senat mit den städtischen Wohnungsbaugesellschaften bis September fast 21 000 Neubauwohnungen fertiggestellt haben. Versprochen waren 30 000.
Die Zahl will ich nicht kleinreden. Berlin braucht aber mehr. Gleichzeitig weist der Senator auf Änderungen des Flächen-nutzungsplans hin. Seit 2016 sind darin Flächen für 50 000 neue Wohnungen ausgewiesen. Auch das reicht nicht. Aber schon diese Zahl weist aus: Es könnte in Berlin mehr gebaut werden, zumal dafür weitere Flächen existieren. Und obendrein gibt es andere Möglichkeiten, kostengünstig und schnell Altbauten aufzustocken, Dachgeschosse auszubauen und das inzwischen auch nicht mehr neue Thema des Wohnungsbaus auf den Flachbauten von Supermärkten tatkräftig anzupacken. Die Politik müsste nur alle Interessenten bauen lassen. Und sie darf den Bauwilligen mit ihrer Wohnungsbau-und Mietenpolitik nicht die dafür notwendige wirtschaftliche Grundlage entziehen. Dabei will ich nicht die Schwierigkeiten verdrängen, die mit einem immer komplizierteren und aufwändiger gewordenen Baurecht zusammenhängen. Finanziell dürfen sich Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften außerdem nicht nur auf den Neubau konzentrieren. Sie sollten auch in Instandsetzungen und Modernisierungen investieren. Sonst entstehen Stadtquartiere mit mangelhafter Bausubstanz .
Wohin mit Neptunbrunnen, Marx, Engels und Verkehr ?
Stiftung kritisiert fehlendes Gesamtkonzept für Berlins Gründungsort
Berliner Morgenpost vom 25.02.2021 - von Isabell Jürgens
„Es gibt kein stadtplanerisches Entwicklungskonzept für den Gründungsort Berlins .“ Der Vorwurf, den Volker Hassemer, früherer CDU- Stadtentwicklungssenator und heutiger Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zukunft Berlin , seinem Amtsnachfolger Sebastian Scheel (Linke) macht, greift tief. Um das planerische Vakuum zu beenden, habe die Stiftung mit der Arbeitsgemeinschaft Umgebung Humboldt Forum mit Anrainern und Fachleuten eine Agenda erarbeitet, „die 30 Jahre nach der Vereinigung der deutschen Hauptstadt der zerstörten Mitte Berlins anstelle punktueller Einzelmaßnahmen zu einem schlüssigen Entwicklungskonzept verhelfen kann“.
Die „innere Mitte“ Berlins braucht Ideen übers Stadtschloss hinaus
Tagesspiegel vom 24.02.2021 - von Ralf Schönball
Brunnen sind für Städte stil- und bildprägend. Der Trevi-Brunnen in Rom zum Beispiel, Treffpunkt der Liebenden, Inbegriff des „dolce vita“ und
heimlicher Hauptdarsteller im gleichnamigen Kultfilm von Federico Fellini. In Berlin hat sich an heißen Sommertagen wohl schon so mancher die Füße in den Becken des Neptunbrunnens auf dem Marx-Engels-Forum gekühlt. Pardon, im Schlossbrunnen, wie er hieß, als er noch an dem Ort stand, für den er erschaffen wurde.
Und schon sind wir mitten im Streit um die Stadt und sein Kunstwerk, den eine Debatte in geordnete Bahnen lenken könnte. Doch diese gibt es in Berlin sogar nach einer Dekade teils schmerzhaft empfundenen Wachstums nicht zur Frage: Wie planen wir die Stadt, deren Mitte und den Großraum der Metropole bis tief in das Brandenburger Land hinein?
Neptunbrunnen: Wettbewerb schließt Umsetzung aus
Denkmalfreunde kritisieren: Diskussion um die Brunnen-Umsetzung auf den Schloßplatz ist noch gar nicht beendet.
Berliner Morgenpost vom 21.02.2021 - von Isabell Jürgens
Auf dem Schloßplatz, an der Südfassade des Schlosses, stand seit 1824 der im Stil des Neobarocks von Reinhold Begas geschaffene Neptunbrunnen. Nach dem Abriss des Schlosses 1951 wurde er ab- und 1969 zu Füßen des Fernsehturms wieder aufgebaut. Mit der Neugestaltung des Freiraums in Berlins historischer Mitte gibt es nun die Möglichkeit, den Brunnen wieder an seinen ursprünglichen Platz zu versetzen. Doch das sieht der von der
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen ausgeschriebene Wettbewerb zur „Freiraumgestaltung Rathaus- und Marx-Engels-Forum “ nicht vor, kritisiert der Verein „Denk mal an Berlin “.
Eine Synagoge für Potsdam
Baustart dieses Jahr - Potsdam bekommt endlich eine Synagoge
B.Z. vom 19.02.2021 - von Michael Sauerbier
Potsdam - Mehr als 1000 Juden leben wieder in Potsdam, doch ein Gotteshaus haben sie nicht - als einzige deutsche Landeshauptstadt. Weil sich die fünf jüdischen Gemeinden nicht auf eine Synagoge einigen konnten. Jetzt wird sie endlich gebaut.