Pressestimmen
Flussbad Berlin - “Unverantwortlich, unsozial und elitär“
Mit scharfer Kritik wendet sich jetzt auch der Berliner Dom gegen das geplante Flussbad in Berlins historischer Mitte.
Berliner Morgenpost vom 19.03.2021 von Isabel Jürgens
Die erste Euphorie ist längst verfolgen. Gegen das Projekt Flussbad mitten im historischen Zentrum von Berlin, seit 2014 bereits mit mehreren Millionen aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ gefördert, wächst der Widerstand. Mit einem offenen Brief hat sich jetzt auch noch der Berliner Dom für eine schleunige Einstellung des Projekts ausgesprochen.
In dem Brief, der der Berliner Morgenpost vorliegt, heißt es zur beabsichtigten Planung eines Freibades im Spreekanal: „Wir schließen uns in der negativen Bewertung des Gesamtvorhabens den schriftlich und mündlich geäußerten Meinungen dem Landesdenkmalamt Berlin , dem Landesdenkmalrat Berlin , der Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit ihren Museen, der Planungsgruppe Stadtkern im Bürgerforum Berlin , dem amtierenden Landesarchäologen des Landes Berlin , der Monitoring-Gruppe des Icomos Deutschland sowie der Baukammer Berlin an“.
Was macht eigentlich unser sogenannter Bauminister ?
Guido Spars wird Gründungsdirektor der Berliner Bauakademie .Aber statt noch einer Stiftung brauchen wir eher eine bessere Baupolitik
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 15.03.2021
Die Stellenbeschreibung von Horst Seehofer im Kabinett Merkel ist relativ eindeutig: Er ist "Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat". Wie wichtig das Thema Bauen gerade jetzt ist, hat die Pandemie gezeigt: Wer mit Garten, Terrasse oder grünem Hof wohnt, kann dem Lockdown fast etwas Urlaubshaftes abgewinnen; wer im Plattenbau oder weit von der Arbeit und Freunden und Verwandten entfernt lebt, die bei der Kinderbetreuung helfen können, für den wird die Pandemie zur existentiellen Krise. Gleichzeitig verschärft sich die Wohnungsnot, Enteignungsbefürworter und Immobilienwirtschaft stehen sich wie feindliche Armeen gegenüber. Ist eine produktive Lösung in Sicht? Haben wir einen Bauminister, der vor seine geplagten Bürger tritt und sagt, was er für ihr Recht auf ein angstfreies Leben in würdevollen Wohnungen zu tun gedenkt - und welchen Plan man für Städte und Dörfer, für sterbende Einkaufsstraßen, sich leerende Bürotürme und überteuerte Wohnviertel hat?
Ein neuer Tunnel durch das Regierungsviertel
Erweiterungsbau des Kanzleramts soll mit Logistikcenter verbunden werden.
Berliner Morgenpost vom 13.03.2021 - von Julian Würzer
Bürgerbeteiligung startet in Kürze
Die geplante Erweiterung des Bundeskanzleramts in Mitte soll für viel Geld unterirdisch ausgebaut werden. Nach Informationen der Berliner Morgenpost soll das Projekt mit einem Post- und Logistikcenter an der Elisabeth-Abegg-Straße durch ein Tunnelwerk verbunden werden. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie rechnet der Bund allein für dieses Bauwerk mit Kosten in Höhe von etwa 39 Millionen Euro.
Zunächst war eine sechs Meter breite Verbindung durch die angrenzende Grünanlage geplant. Allerdings lehnten der Bezirk Mitte und die Senatsbauverwaltung das Vorhaben ab. „Wir wollten die Grünanlage für Berlinerinnen und Berliner erhalten“, sagt Mittes Umweltstadträtin Sabine Weißler (Grüne) der Morgenpost. Zudem hatte man in mehreren Diskussionsrunden Bedenken wegen des Artenschutzes geäußert. Die Bauherren seien damals entgegenkommend gewesen, so Weißler. Mit dem Tunnelbau könne der Bezirk gut leben.
Statt Pronold: Guido Spars wird Leiter der Bauakademie
Berliner Zeitung vom 12.03.3021
Nach dem Wirbel um die zwischenzeitliche Ernennung des SPD-Politikers Florian Pronold zum künftigen Leiter der Berliner Bauakademie ist eine neue Lösung gefunden. Der Wuppertaler Architekturprofessor Guido Spars soll nun als Gründungsdirektor die Bundesstiftung aufbauen. Das gab das zuständige Bundesbauministerium am Donnerstag nach einer Ausschreibung des Postens bekannt. Gegen Pronolds Ernennung hatten mehrere Hundert Architekten und Museumsfachleute protestiert.
Parallel zur Friedrichstraße wären die Fahrräder besser aufgehoben
Ein Bürger*innenbündnis hatte für zwei Stunden gezeigt, wie schön die Friedrichstraße ist , wenn sie den Fußgänger*innen allein gehört.
Tagesspiegel vom 11.03.2021 - von Matthias Dittmer
Der Impuls wurde angenommen. Bezirksamt und Senat stellten im Sommer vergangenen Jahres ein Modellprojekt vor. Zwischen Französischer und Leipziger Straße wurde der Straßenraum umgestaltet . Mit Bäumen in Kübeln, Holzbuden und Sitzgelegenheiten. In der Mitte eine „Safety Line“ für Polizei- und Feuerwehrfahrzeuge, die zugleich einen vier Meter breiten Radweg bildet.
Gefeiert, aber auch beschimpft wurde die autofreie Friedrichstraße . Die Geister scheiden sich bis heute. Doch jetzt wurde der Zeitraum des Versuchs bis Oktober verlängert – eine Möglichkeit, neu zu denken und Alternativen auszuprobieren.