Pressestimmen
In der Mall der Moderne
Mit Spiegelvisier: Die neuen Planungen zum Berliner Museum des 20 . Jahrhunderts
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 31.03.2021 von Andreas Kilb
Etwas fehlt in den neuen Animationen zum Museum des 20 . Jahrhunderts am Kulturforum in Berlin , die der Basler Architekt Jacques Herzog am Montag vorgestellt hat. Es ist der Blick aufs Dach. Von allen Seiten, vom Matthäikirchplatz, der Potsdamer Straße, der Neuen Nationalgalerie und vom Vorplatz gegenüber von Scharouns Philharmonie wird der Bau gezeigt, nur die Ansicht von oben fehlt. Das nährt den Verdacht, dass die Dachplanung für das Gebäude entweder immer noch nicht abgeschlossen oder so unattraktiv ausgefallen ist, dass man sie der Öffentlichkeit einstweilen vorenthalten will. Eines wäre so ernüchternd wie das andere.
Wem gehört das Zentrum?
Ist das geplante "Flussbad" im Herzen der Hauptstadt der Beginn einer neuen Stadtkultur - oder ein Ärgernis? Über den neuen Streit um Deutungshoheit.
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 28.03.2021 von Niklas Maak
Die Städte werden immer heißer. Sommertemperaturen um die 40 Grad sind an vielen Orten keine Seltenheit mehr. Experten fordern, um die innerstädtischen Temperaturen zu senken, massive Begrünung für mehr Schatten, mehr Wasserflächen, Brunnen und Kanäle. Bis die gegraben sind, bleibt der Bevölkerung in den kommenden Hitzewellen aber nur der Gang in die vorhandenen Gewässer: in Seen, Freibäder und Flüsse - wobei die meist zu schmutzig sind: In Paris, wo schon zu Zeiten Ludwigs XV. ein Flussbad in der Seine entstand, und auch in Berlin wurde das Baden im Fluss wegen der miserablen Wasserqualität schon um 1925 offiziell verboten.
Die Debatte um eine IBA 2030 ist erschreckend mutlos
Berliner Morgenpost vom 25.03.2021 von Isabelle Jürgens
Im Stadtentwicklungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses wird in einer groß angelegten Anhörung über die Chancen einer Internationalen Bauausstellung (IBA) 2030 in Berlin debattiert. Man sollte meinen, dass so eine Ausstellung irgendwas mit Bauen zu tun hat. Aber nicht so in Berlin .
Grenzen überwinden
Die Hauptstadtregion wächst zusammen. Experten fordern von den Ländern bessere Planung.
Tagesspiegel vom 23.03.2021 von Ralf Schönball
Im Einheitsjahr 1990 war die Reaktivierung der „Kremmener Bahn“ zwischen Berlin und den Kommunen im Nord-Westen Brandenburgs beschlossen worden – dreißig Jahre später gehört sie zu den „Konzepten 2030“ zur Verbesserung der Bahnverbindungen zwischen den beiden Ländern. Bei der länderübergreifenden Zusammenarbeit geht es im Schneckentempo voran – auf der Schiene und in den Verwaltungen.
Dieses Beispiel lieferte Volker Krane vom ADAC am Montag in der Video-Pressekonferenz des „Zukunftsforums Berlin -Brandenburg“ der Stiftung Zukunft Berlin . Die Stiftung, geleitet vom früheren Berliner Stadtentwicklungssenator Volker Hassemer, erarbeitet seit Jahren Konzepte, um die Defizite bei der Organisation des Wachstums und der Stärkung von Wirtschaft, Verkehr und Lebensqualität in Berlin und der Hauptstadtregion voranzubringen – jüngst nun mit einem Experten-Netzwerk zum Thema „Siedlungsentwicklung, Mobilität, Wohnen und Arbeiten“. Krane, Vorstand für Verkehr beim ADAC Berlin -Brandenburg, forderte zur Belebung der bisher schleppenden länderübergreifenden Arbeit „verbindliche Staatsverträge“, die gemeinsam zu vereinbarende Beschlüsse „abarbeitet mit einem messbaren Ergebnis“. Geredet werde ja genug und schon seit Langem – getan aber werde zu wenig.
Mühlendammbrücke: Berliner wollen Aufenthaltsqualität
Bei einer Informationsveranstaltung sprachen sich Berlinerinnen und Berliner für Sitzgelegenheiten und Flüsterasphalt aus.
Berliner Morgenpost vom 23.03.2021 von Julian Würzer
Berlinerinnen und Berliner wollen einen Ersatzneubau an der Mühlendammbrücke mit Aufenthaltsqualität. Das wurde bei einer digitalen Informationsveranstaltung am Dienstagabend deutlich. Rund 50 Teilnehmer haben über die Zukunft der Spreequerung in Berlins historischer Mitte diskutiert. Sie sprachen sich unter anderen für Verweilorte auf der Brücke aus. Nach den Vorstellungen einiger sollen Sitzgelegenheiten angebracht werden. Außerdem könnten an beiden Rändern der Brücke Geschäfte angesiedelt werden und am Brückenbeginn wünschen sich manche Sitzecken.