Pressestimmen
Warum wir lieber in Jugendstil-Architektur wohnen als modern
Wesfalenpost vom 9.3.2019 - von Monika Willer
Stadtplaner Thomas Vielhaber nennt Gründe, warum wir uns in nachgebauten historischen Kulissen wohler fühlen als in moderner Architektur
Im Bauhaus-Stil will keiner leben. Die Bürger sehnen sich nach Wohnungen in Altbauten aus Gründerzeit oder Jugendstil. Besonders viel Atmosphäre versprechen Kopien historischer Bausubstanz. Ob Berliner Schloss oder Frankfurter Altstadt: Der Wunsch nach historisierenden Rekonstruktionen in der Architektur ist heute ebenso ausgeprägt wie beim Streit um Burg Altena im Jahr 1900 und auch die Kritik daran. Thomas Vielhaber, Planungs- und Baudezernent der Stadt Arnsberg und Experte für Stadtentwicklung, versucht die Frage zu beantworten, was besser ist: nachgebaute Vergangenheit oder kreative Moderne.
Neues Quartier am Molkenmarkt Ignorierte Zukunftspläne
Berliner Zeitung vom 26.02.2019 - Von Maritta Adam-Tkalec
Es war einmal ein Planwerk Innenstadt, in dem stand: Das historische Zentrum solle „aufgrund seiner einmaligen stadthistorischen Bedeutung für entsprechende stadtbedeutsame Nutzungen vorbehalten“ bleiben. Es solle „eine neue lokale Identität“ formuliert werden. Man wollte die „Abwanderungsprozesse integrativer Schichten aus der Innenstadt“ stoppen und „das Wohnumfeld den Bedürfnissen von Familien, Kindern, Alten und Jungen anpassen“.
Schloss-Förderer von Boddien sauer: „Die Mauer muss weg!“
Von den Spreeterrassen am Humboldt Forum kann man die Spree nicht sehen. Der Geschäftsführer Wilhelm von Boddien ist empört.
Berliner Morgenpost vom 23.01.2019 - Von Isabell Jürgens
Berlin. Eigentlich hatten die Stiftung und der Förderverein Berliner Schloss am Dienstag Grund zum Feiern. Während die bereits im Dezember geschlossene Humboldt-Box, in der über Geschichte, Bau und Zukunft des Berliner Schlosses und des Humboldt Forums informiert wurde, bis März stückweise abgebaut wird, haben die Schlossfreunde nun gleich zwei neue Quartiere gefunden, in denen sie bis zur Eröffnung des Forums Ende dieses Jahres weiter über das Projekt informieren können.
Vorher-Nachher-Vergleich Berlins Plätze und die Unmöglichkeit, die Stadt zu erkennen
Berliner Zeitung vom 1.1.2019 - Von Maritta Adam-Tkalec
Vorher-Nachher-Vergleich Berlins Plätze und die Unmöglichkeit, die Stadt zu erkennen
Wenn Stadtplaner ihre Entwürfe vom künftigen Gesicht der Stadt entwickeln, gehen sie meistens von Karten aus: verschiedene Maßstäbe, verschiedene Ausschnitte, immer mit Draufblick von oben. Die Perspektive des Fußgängers spielt keine Rolle, auch Schönheit nicht.
Diese Mängel sind in der Berliner Mitte schmerzhaft spürbar. Hier fehlen wichtige Elemente, die eine Menschenansammlung zur Stadt machen, also die Verdichtung einer Siedlung zum Kulturraum bewirken. Die Wechsel von engen und weiten Räumen, Plätzen und Gassen, von belebten Straßen und stillen Winkeln gehörten ebenso dazu, auch Orte für Bildung, geistiges Leben, Produktion, Muße und Genuss.Wesentliche Teile der Berliner Mitte bestehen aus Verkehrstrassen, ungemütlich für all jene, die gerade nicht motorisiert unterwegs sind.
Die Grünstraße in Berlin-Mitte - ein untergegangenes Viertel
Berlin in historischen Aufnahmen Die Grünstraße – das Kleine-Leute-Quartier von Cölln
Berliner Zeitung vom 27.12.2018 - Von Maritta Adam-Tkalec
Grünstraßenbrücke, Grünstraße und Petrikirche, Aufnahme aus dem Jahr 1903 - Foto: Wikipedia/Waldemar Titzenthaler/gemeinfrei
Ein dicht bevölkertes Wohnviertel in Berlin, das heute vollständig versunken ist: Es handelt sich um Cölln, Teil der alten Doppelstadt Berlin/Cölln, gelegen auf der Spreeinsel. Man braucht einen alten Stadtplan, um zu begreifen, wo man sich befindet: an der Ecke Wallstraße, Neue Grünstraße.