Pressestimmen
„Wir müssen so umbauen, dass dem Auto weniger Platz bleibt“
Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe über grüne Turmbauten und neue Bäume am Alexanderplatz – und wie der Bezirk die Mobilitätswende plant.
Der Tagesspiegel vom 29.04.2021 von Ralf Schönball
Herr Gothe, der Alexanderplatz ist bald wieder eine einzige große Baustelle. Zurzeit sind gleich mehrere Projekte in Bau oder stehen kurz davor. Die Firma Covivio baut einen Zwillingsturm. In der ersten Simulation leuchtete er noch hell und freundlich, jetzt wirkt er wie der schwarze Turm. Wieder so ein Planungsgau ?
Nein, die ersten sieben Geschosse des Sockelgebäudes sind hell gestaltet. Der Schlitz in der Mitte der beiden Türme wird das Gebäude visuell aufgliedern, die Doppelstruktur finde ich gelungen. Und an den beiden Türmen wurde gefeilt. Die haben jetzt eine Gitterstruktur mit Solarelementen. Bevor gebaut wird, wird ein Eins-zu-eins-Modell eines Fassadenelements aufgebaut in verschiedenen Varianten, so wie beim Neubau am Leipziger Platz. Da können wir nochmal den Stein und die farblichen Nuancen feinjustieren. Da wird sogar mit der Gießkanne nochmal Wasser über die Elemente gegossen, um zu sehen, wie sie bei Regen aussehen.
Flussbad Berlin: Gutachten und Machbarkeitsstudie fehlen
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung äußert Zweifel an den Voraussetzungen für das Flussbad.
Berliner Morgenpost vom 26.04.2021 von Julian Würzer
Die Umsetzung des Flussbads vom Berliner Schloss bis zum Bode-Museum wird zumindest innerhalb der kommenden Jahre immer unrealistischer. Für das Projekt im historischen Zentrum Berlins , das seit 2014 mit mehreren Millionen Euro aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ gefördert wurde, fehlen Gutachten, Prüfungen und eine Machbarkeitsstudie, die Voraussetzungen für die offiziellen Planungen schaffen sollten. Das geht aus der Antwort der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen auf eine Anfrage der FDP-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus hervor, die der Berliner Morgenpost exklusiv vorliegt.
Seit mehr als 20 Jahren arbeiten die beiden Brüder Tim und Jan Edler an der Idee, zwischen der Friedrichsgracht eine Biotoplandschaft errichten zu lassen, durch die das Spreewasser gereinigt wird und anschließend in den 835 Meter langen Badeabschnitt bis zum Bode-Museum einfließt. Vor dem Berliner Schloss und der European School of Management sollen Freitreppen den Zugang zum Wasser gewähren. Seit 2012 treibt der gemeinnützige Verein Flussbad Berlin das Vorhaben voran.
Aufzugsturm contra Einheitsdenkmal
Neben dem Monument soll eine Fahrstuhlanlage errichtet werden. Planer befürchten dadurch eine „Entwürdigung“.
Berliner Morgenpost vom 24.04.2021 von Julian Würzer
Die Schloßfreiheit in Berlin könnte in wenigen Jahren sehr ansehnlich werden. Das Humboldt Forum strahlt schon mit seiner neuen Fassade und der Kuppel über die Museumsinsel. Davor soll eine Freitreppe an den Spreekanal, in vielen Jahren sogar an das Flussbad , führen. Und vor dem Berliner Schloss – wo einst das Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal stand – soll bis Ende 2021 das Freiheits- und Einheitsdenkmal stehen. Es könnte so schön sein.
Rechtliche Schritte gegen den Senat angedroht
Doch es gibt einen großen Makel, neben kleineren, der für Empörung bei den Planern des Denkmals sorgt. Sie fürchten gar eine Entwürdigung und eine Beschädigung der Wirkung. „Große Sorgen bereiten uns die aktuellen Planungen im Umfeld des Freiheits- und Einheitsdenkmals“, sagt Kreativdirektor Sebastian Letz vom Stuttgarter Architekturbüro Milla & Partner der Berliner Morgenpost. Ihm zufolge plane die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung etwa einen Meter neben dem Kunstwerk einen Aufzugsturm, um den Zugang zum Fuß der Freitreppe barrierefrei zu gestalten. Zudem sollen in unmittelbarer Nähe zwei Flächen für Fahrradständer platziert werden.
Überpflanzte Geschichte: Vorschläge für die neue Alte Mitte Berlins
Auenland für das Metropolenzentrum: Aus der ersten Wettbewerbsphase der Landschaftsarchitekten gehen weitgehend beliebige Parkentwürfe hervor.
Berliner-Zeitung vom 23.04.2021 von Maritta Tkalec
Berlin –Mitte: Auenland mit Wäldchen, Wiesen, Wasserwelten und Raseninseln, wahlweise dazu Sport- und Sitzpockets, Sitztreppe zur Spree, Platz zum Drachensteigenlassen, Schach- oder Basketballspielen. Gerne auch ein Aufmarschplatz für Demos vor dem Roten Rathaus oder ein Eckchen fürs Stadtgärtnern.
So stellen sich die Entwürfe der Landschaftsarchitekten dar, die aus der ersten Phase des Wettbewerbs zur Neugestaltung der Alten Mitte von einer Jury in die nächste Runde gewählt wurden. Die Teilnehmer hatten die Vorgaben aus 800 Seiten Ausschreibung und zehn Bürgerleitlinien abzuarbeiten, viel Spielraum blieb also nicht. Man durfte keine großen Überraschungen oder kreative Höhepunkte erwarten.
Grüne Waisenbrücke könnte das Märkische Museum erlösen
Sieger im Wettbewerb für einen Neubau vorgestellt: Wofür sich Stadtmuseum und ein Computerspiele-Publisher entschieden haben
Berliner Zeitung vom 17.05.2021 von Maritta Tkalec
Stiftung Stadtmuseum
Berlin So eine Brücke hat Berlin noch nicht – eine Brücke wie ein Park. Auf der oberen Ebene geht es zu Fuß im Grünen über die Spree, auf zwei Spuren der darunter liegenden Ebene geht es mit dem Fahrrad – vor Regen geschützt – jeweils in eine Richtung. Von der grünen Ebene aus können Menschen tun, was sie so lieben: Verweilen und aufs Wasser gucken.
Vor allem aber gelangen sie sicher und auf kurzem Wege von einem historischen Stadtteil in den anderen – auf der südlichen Spreeseite liegt das zur Altberliner Innenstadt gehörende Klosterviertel und der Molkenmarkt , auf der anderen das Märkische Museum mit dem Köllnischen Park, ein besonders schöner Teil der Luisenstadt.