Die Hüterin der Brachen

Stadtplanung in Berlin - Die Berliner Senatsbaudirektorin Regula Lüscher hat keine Vision für die Zukunft der Stadt. Lieber will sie die architektonische Hinterlassenschaft der DDR konservieren.

Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 19.04.2013 von Adnreas Kilb

Vor zehn Tagen durfte die Berliner Senatsbaudirektorin Regula Lüscher auf dem leeren Flugfeld des einstigen Stadtflughafens Tempelhof ein Gingkobäumchen pflanzen. Der Gingko ist der sichtbare Ausdruck des „Leadership Awards der Immobilienwirtschaft", den Lüscher bereits im November vom Urban Land Institute, dem „führenden multidisziplinären Immobilienforum" (so die Selbstauskunft), für „zukunftsorientierte Stadtplanung und -entwicklung" empfangen hat. Und er ist mit seinen gespaltenen Blättern ein passendes Symbol für die Probleme, mit denen die Berliner Baupolitik unter der Ägide Lüschers zu kämpfen hat.

Das Pferde-Duo des Zaren

Nahaufnahme: Die "Rossebändiger", ein russisches Präsent fürs preußische Königshaus, kehren zurück in die Mitte Berlins.

Der Spiegel vom 3.3.2008 von Ariane von Dewitz

Verdutzt blinzelt der bärtige, nicht mehr ganz junge Mann in den grauen Himmel. Da schaukelt, direkt über ihm, ein muskulöser Jüngling aus Bronze und zieht am Zügel eines mächtigen Pferdes. Nur einen Moment bleibt der Mann stehen. Mit offenem Mund, sich am Bart kratzend, verfolgt er die Zeitlupenbewegungen des Schwerlastkrans, der die Skulptur mit roten Schlingen vom Lastwagen hebt. Doch dann verliert er wohl die Geduld und zieht weiter, sein wüst und vollbepackter Einkaufswagen scheppert auf dem regennassen Straßenpflaster.

 

Historische Spuren Cöllns sollen neuem Geschäftshaus weichen

Der Tagesspiegel vom 14. März 2013 von Ralf Schönball

Hier lebten die ersten Berliner, bis zum Zweiten Weltkrieg lag hier das Zentrum Berlins: Am Petriplatz soll ein neues Geschäftshaus entstehen - und die Spuren der historischen Stadt unter gewaltigen Betonmengen begraben.

Neues Geschäftshaus entsteht am Petriplatz

Berliner Morgenpost, 13. März 2013 von kla

Auf einem Teilgrundstück des Petriplatzes soll ein Büro- und Geschäftshaus entstehen. Für die Gestaltung hat der Bauherr, die Hochtief Solutions AG, einen Wettbewerb durchgeführt. Als Sieger der sieben eingeladenen Architekturbüros ging der Entwurf aus dem Büro Ortner & Ortner Baukunst hervor.

Steinerne Mitte

Schlossplatz
Berliner Zeitung vom 17. Januar 2013 von Ulrich Paul 

Der Wettbewerb für die Gestaltung der Außenanlagen des Schlossplatzes ist entschieden. Der Schlossplatz soll nach der ausgewählten Planung überwiegend einen Bodenbelag aus Kleinsteinpflaster erhalten. Der Neptunbrunnen kehrt vorerst nicht zurück.

Viel Stein und wenig Grün – das sieht der preisgekrönte Entwurf im Wettbewerb zur Gestaltung der Außenanlagen rund um das neue Schloss (Humboldt-Forum) vor. Senatsbaudirektorin Regula Lüscher stellte den Gewinner am Mittwoch vor. Sieger ist das Berliner Landschaftsarchitektenbüro bbz um Timo Herrmann, das sich mit seiner Arbeit gegen 40 weitere Entwürfe durchsetzen konnte.