Pressestimmen
Viel Grün und Wasser sowie breite Fahrradwege
Von der Lietzenburger Straße bis zur Mollstraße: Zehn Architektenteams zeigen, wie große Verkehrsachsen lebenswert werden können
Die Berliner Morgenpost vom 06.096.2024 von Isabell Jürgens
Berlin Kurfürstendamm, Bismarckstraße oder Unter den Linden : Einst war es ein großes Privileg, an einer der großen Hauptstraßen zu wohnen, davon zeugen noch heute prächtige Häuser an ihren Rändern. Verkehrslärm und schlechte Luft haben dafür gesorgt, dass sich das gründlich geändert hat. Dazu kommt, dass viele der Straßenzüge, die in der Nachkriegszeit für die autogerechte Stadt ausgebaut wurden, von unattraktiven Leerräumen begleitet werden. Doch das muss nicht so bleiben – wie zehn Architektenteams beweisen wollen, die sich zehn besonders unansehnliche und platzverschwenderische Straßenzüge, neun in Berlin und einen in Potsdam, vorgenommen haben.
Verkehrswende in Berlin: Statt Fahrspuren auf der Mollstraße eine Lagune am Alexanderplatz
Kai Wegner enthüllt eine Ausstellung mit radikalen Rückbau-Plänen für zehn Berliner Magistralen – in Köpenick, Mitte und Spandau.
Berliner Zeitung vom 05.09.2024 von Hans Wolfgang Hoffmann
Wer dem CDU-Politiker Kai Wegner wegen des Wahlplakats „ Berlin , lass Dir das Auto nicht verbieten“ ins Rote Rathaus verhalf, muss jetzt sehr stark sein. Am Donnerstag enthüllt der Senatschef höchstselbst kühnste Verkehrswende -Pläne für Berlin : als Schirmherr der Ausstellung „immer modern! Berlin und seine Straßen“. Dort sind zehn prominente Magistralen nicht wiederzuerkennen. Egal ob bei den Altstadtumfahrungen von Köpenick und Spandau , der Mollstraße in Mitte oder den Autobahnanschlüssen von Potsdam und Steglitz : Nirgendwo dominiert mehr motorisierter Individualverkehr. Doch Pfostenreihen und Blumenkübel, welche der Blechlawine bis dato in den Weg gestellt werden, finden sich genauso wenig. Auch die Pollerbü-Fraktion dürfte schlucken.
Comeback des Brutalismus
Gebäude wie der Mäusebunker stoßen auf Interesse
Berliner Zeitung vom 06.09.2024
Nackte Betonwände mit weit herausragenden Lüftungsrohren: Der Berliner Mäusebunker sieht aus wie ein Schlachtschiff voller Kanonen. Das Gebäude vermittelt eine Aura der Abschottung, ja Feindseligkeit – und das passt genau zu seiner Funktion. Es beherbergte die „Zentralen Tierlaboratorien“ der Freien Universität Berlin , war also eine riesige Tierversuchsanstalt.
Ideen für eine Ikone
Ein Professor und seine Studenten präsentieren Pläne für den ungenutzten Teil des Strandbads Wannsee
Berliner Zeitung vom 04.09.2024 von Stella Triangali
Seit mehr als 95 Jahren ist das Strandbad Wannsee eine Berliner Ikone und zieht Touristen und Einheimische gleichermaßen an. Im Sommer besuchen rund 10.000 Gäste am Tag das weit über die Stadt hinaus bekannte Freibad. Seit Jahren bereitet ein Abschnitt Kopfschmerzen: Mehr als die Hälfte des denkmalgeschützten Ensembles hinter dem Freibad mit den legendären Strandkörben steht seit den 1990er-Jahren ungenutzt leer.
Stiftung will „ Berlins Herz zum Schlagen bringen“
Rund ums Klosterviertel gab es ein Fest zur Umgestaltung der Altstadt
Berliner Morgenpost vom 02.09.2024 von Iris May
Mitte In den Rathauspassagen der WBM Wohnungsbaugesellschaft am Alexanderplatz wird die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit der Stiftung Mitte Berlin am deutlichsten: „Wo wir jetzt stehen, gab es früher fünf Dutzend Adelspalais“, erklärt der Historiker Benedikt Goebel. „Die Vorfahren von Berlins größtem Museumsmäzen James Simon hatten hier eine Baumwollhandlung , gingen in der Wirtschaftskrise pleite.“ Etwa 50 Berliner sind zur Führung durch das Klosterviertel am Sonnabend gekommen. Sie ist Teil des Mitte-Festes an den letzten zwei Augusttagen. Die Führung durchs Klosterviertel war nur eines von 24 Angeboten der Stiftung, zu denen auch Diskussionen und eine Ausstellung mit historischen Stadtansichten in der Parochialkirche gehörten.