Aus Osram wird Luxwerk

Historisches Glühlampenwerk in Spandau soll zu einem Campus für neue Technologien werden
Morgenpost vom 30.11.2022 von Isabell Jürgens

Berlin Aufbruchstimmung am Nonnendamm in der Spandauer Siemensstadt: Dort, wo Osram einst die erste vollautomatische Massenproduktion von Lampenkolben in Europa in die Tat umsetzte, soll Industriegeschichte nun weitergeschrieben werden. Auf dem sogenannten Baufeld West des Glaswerkkomplexes soll nach dem Masterplan, den das Büro David Chipperfield Architects lieferte, weiterentwickelt werden.

Vereinfachter Plan soll Flussbad Mitte retten

Verein präsentiert einen neuen und kostengünstigeren Vorschlag für das Großprojekt an der Museumsinsel
Morgenpost vom 29.11.2022 von Thomas Schubert

Der Traum vom Schwimmen an der Museumsinsel: Der Verein Flussbad Mitte unternimmt einen neuen Vorstoß, das Großprojekt zu retten. Im Ausschuss Soziale Stadt der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) präsentierte Sprecher Tim Edler am Montagabend ein vereinfachtes Konzept, das eine kostengünstigere, schnellere Umsetzung verspricht und politische Widerstände ausräumen soll.

Zunft und Zukunft

Historische Rekonstruktion oder nicht? Architekten äußern sich zu Bauakademie -Plänen
Berliner Zeitung vom 28.11.2022 von Ulrich Paul

Vor dem anstehenden Wettbewerb zum Wiederaufbau der Bauakademie am Schinkelplatz in Mitte haben sich die Berliner Architektenkammer und der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) gegen eine Vorfestlegung auf eine historische Rekonstruktion des Gebäudes ausgesprochen.

Der BDA forderte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung auf, „einen echten zukunftsoffenen Realisierungswettbewerb im Sinne Karl Friedrich Schinkels zur Wiedererrichtung der Bauakademie zuzulassen und sich als oberste Bauherrin der Stadt vorbildhaft und ohne Einschränkungen für eine angemessene Verfahrens- und Planungskultur einzusetzen“. Die Architektenkammer äußerte sich ähnlich. „Ausdruck und Gestalt des Bauwerks sollte den fachlich qualifizierten Teilnehmenden innerhalb eines schöpferischen Rahmens des Wettbewerbs freigestellt werden“, fordert sie.

„Vorrang für ein Verkehrsmittel ist falsch“

Fußgängerzone oder Autostraße – der Streit um die Friedrichstraße geht in die nächste Runde. Tobias Nöfer, Vorsitzender des Berliner Architekten- und Ingenieurvereins, über Mythos, Historie und Zukunft des Boulevards
Tagesspiegel vom 24.11.2022 von Udo Badelt

Herr Nöfer, seit Mittwoch ist die Berliner Friedrichstraße aufgrund eines Urteils des Verwaltungsgerichts wieder für den Autoverkehr geöffnet. Im Hause von Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch wird unter Hochdruck eine Umwidmung zur Fußgängerzone vorbereitet. Das vorangegangene Experiment, bei dem die Fußgängerzone mit einem Radschnellweg kombiniert war, funktionierte dort nicht. Was lief schief?

Es fehlte an einem Gesamtkonzept. Man hat einen Aktionismus gestartet, der nicht auf Analyse der Situation beruht, sondern ein politisches Statement war. Die Friedrichstadt ist ein Netzwerk, und wenn man da plötzlich eine Linie stark betont oder herausnimmt, hat das Folgen. Wir haben in Deutschland ausführlich Erfahrungen mit Fußgängerzonen gesammelt, die immer eine explizite Vorderseite und eine Rückseite produzieren, diese dann mit Lieferverkehr und Müll.

Friedrichstraße „Es ist nicht vorbei, wir kämpfen weiter“

Aktionsbündnis kündigt an, eine Fußgängerzone auf der Einkaufsstraße verhindern zu wollen – und die Autos sollen bleiben
Morgenpost vom 24.11.2022 von Birgit Lotze

Die Straßensperren sind abgebaut, die Friedrichstraße ist wieder eine Autostraße. Das Aktionsbündnis „Rettet die Friedrichstraße “, das die Öffnung für den motorisierten Verkehr vor Gericht erstritten hat, gibt trotzdem keine Ruhe. Die Mitglieder nutzten den ersten Tag für eine Demonstration an der Ecke Französische Straße. Das Bündnis fordert einen reibungslosen Verkehrsfluss auf der Friedrichstraße und ein schlüssiges Konzept für die gesamte Berliner Mitte.

Ein wenig sieht es wie eine kleine Drohung an Bettina Jarasch (Grüne) aus, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz des Landes Berlin . „Es ist nicht vorbei, wir kämpfen weiter“, steht auf dem größten Transparent der Mitglieder des Aktionsbündnisses. Bettina Jarasch hat ein Entwidmungsverfahren eingeleitet mit dem Ziel, die Friedrichstraße bald, möglichst schon im Januar, zur Fußgängerzone umzubauen.