Pressestimmen
Klimapositive Konstruktion Empfehlungen für neue Bauakademie am Schinkelplatz in Berlin
Tagesspiegel vom 19.10.2022
Wenn es nach dem vorbereitenden Expertengremium geht, soll das neue Gebäude vor allem eins werden: klimapositiv. Das dürfte der Senatsbaudirektion nicht gefallen.
Ein „Demonstrationsprojekt für die Zukunft des Bauens” soll sie werden, die neue Bauakademie am Schinkelplatz in Berlin . Das jedenfalls ist das Ergebnis des „Thinktank Wettbewerb“, das die Bundesstiftung Bauakademie am Mittwochvormittag vorgestellt hat. Der „Thinktank Wettbewerb“ ist ein interdisziplinäres Expertengremium zur Vorbereitung des Wettbewerbs für die konkrete Ausgestaltung des neuen Gebäudes der Bauakademie .
Gremium plädiert für Bauakademie – ohne Schinkel
Morgenpost vom 19.10.2022 von Isabell Jürgens
Der von der Bundesstiftung eingesetzte Thinktank spricht sich gegen eine Rekonstruktion aus. Das sind die Gründe.
Vor sechs Jahren hat der Deutsche Bundestag beschlossen, 62 Millionen Euro für den Wiederaufbau der Schinkelschen Bauakademie in Mitte freizugegeben. Ob die Summe angesichts von Inflation und Baukostenentwicklung inzwischen noch realistisch ist, darf man getrost in Frage stellen. Ein Jahr nachdem Guido Spars, Gründungsdirektor der Stiftung Bauakademie , erste Überlegungen für das Projekt präsentierte, ist zudem eine ganz entscheidende Frage noch immer nicht geklärt: Wie viel Schinkel in dem neu zu errichtenden Gebäude eigentlich zu erkennen sein soll.
Steuerzahlerbund für Stopp des Flussbads
Berliner Zeitung vom 19.10.2022
Im Schwarzbuch wird gefordert, mit dem Geld Berliner Bäder zu sanieren
Der Bund der Steuerzahler hat die Verschwendung von Steuergeld durch deutsche Behörden kritisiert. In seinem am Mittwoch vorgestellten Schwarzbuch listete der Verband dafür erneut 100 Beispiele aus unterschiedlichen Regionen auf. Zusätzlich kritisierte der Steuerzahlerbund den geplanten Erweiterungsneubau des Kanzleramts in Berlin , der nach jüngsten Schätzungen 777 Millionen Euro kosten soll – etwa 177 Millionen mehr als gedacht.
Der Mann, der das Herz der Hauptstadt heilte
Die Welt vom 17.10.2022 von Rainer Haubrich
Drei Jahrzehnte lang kämpfte Wilhelm von Boddien für den Wiederaufbau des Berliner Schlosses. Jetzt sind seine Memoiren mit vielen unbekannten Episoden dieser Erfolgsstory erschienen - etwa wie er versuchte, Helmut Kohl für das Projekt zu gewinnen.
Es ist eine unglaubliche Geschichte. Ein Mann verwirklicht gegen alle Widerstände und Wahrscheinlichkeiten seinen Jugendtraum: das 1950 von den Kommunisten gesprengte Berliner Schloss im Herzen der Hauptstadt zu rekonstruieren.
Als 19-Jähriger sah Wilhelm von Boddien den verödeten Schlossplatz in Ost- Berlin , und im Alter von 79 Jahren stand er, still seinen Triumph genießend, inmitten der barocken Pracht des Schlüterhofes, als man das fertige Gebäude mit dem Humboldt Forum eröffnete. Stolze 110 Millionen Euro an privaten Spenden hatten er und seine Mitstreiter gesammelt.
Zu wenig Verlässlichkeit
Berliner Zeitung vom 18.10.2022 von Ulrich Paul
In der Berliner Stadtentwicklung gibt es gerade viel zu tun. Berlin muss zusehen, dass sich die Stadt in Anbetracht des Klimawandels, des Wohnraummangels und akuter Abstiegsängste vieler Menschen als Ort bewährt, der den sozialen Zusammenhalt stärkt und Zukunftsaufgaben wie die Mobilitätswende bewältigt.
Doch ausgerechnet in dieser Zeit, in der es im besonderen Maße auf verlässliches Handeln des politischen Führungspersonals ankommt, erschüttert der fragwürdige Ausgang des Werkstattverfahrens zur Neugestaltung des Molkenmarkts die Glaubwürdigkeit hiesiger Entscheidungsträger. Konkret: die Glaubwürdigkeit von Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt.