Pressestimmen
Ein Kulturpfad für Mitte
Wie soll das neue Quartier am Molkenmarkt aussehen? Künstlervertreter haben einen klaren Favoriten
Tagesspiegel vom 28.07.2022 von Teresa Roelcke
Der neue Molkenmarkt in der historischen Mitte Berlins soll künftig zum Kulturquartier werden. Doch wie gut eignen sich die städtebaulichen Entwürfe für Galerien, Produktionsräume und die Einbeziehung des kulturellen Umfelds? Im Ringen um die Kür eines städtebaulichen Entwurfs für den Molkenmarkt haben sich nun die beiden größten Künstlervertretungen Berlins positioniert, der Rat für die Künste und die Koalition der Freien Szene. In einer gemeinsamen Erklärung sprechen sie sich dezidiert dafür aus, den Entwurf der Büros OS arkitekter / czyborra klingbeil allen weiteren Planungen zugrunde zu legen. Aus ihrer Sicht erfülle der Entwurf die Bedürfnisse kultureller Nutzer:innen wesentlich besser.
Mobilitätswende ist mehr als ein autofreier Kiez in Kreuzberg
Saleh warnt vor Gentrifizierung durch Verkehrswende in Berlin
Tagesspiegel vom 26.01.2022 von Julius Betschka
Raed Saleh fordert Tempo bei der Verkehrswende – warnt aber vor Gefahren. Der SPD-Fraktionschef hält den Weiterbau der A100 für falsch und verteidigt seine Kostenlos-Politik für Berliner Kinder.
Herr Saleh, Sie kommen aus einer Arbeiterfamilie, sind in einem Brennpunkt aufgewachsen. Wie kommt das dort an, wenn Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck jetzt sagt, alle sollen mal kürzer duschen?
Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck hat gesagt, für den Frieden müssen wir Frieren. Viele Menschen denken sich: Du hast gut reden. Du hast eine große Wohnung, Dir geht es finanziell gut. Ähnlich war es mit Cem Özdemirs Aussage vergangenes Jahr, dass die Lebensmittel grundsätzlich zu billig sind. Wie soll das bei Menschen ankommen, die jeden Euro umdrehen müssen, die sich überlegen, ob sie die billige oder die teure Butter nehmen? Ich kenne das noch aus meiner Kindheit. Solche Belehrungen durch Politiker halte ich für falsch. Die meisten Menschen sind doch bereit, ihren Beitrag zu leisten. Ihnen bleibt aus Kostengründen auch nichts anderes übrig.
Bisher führen alle Wege zum Alexanderplatz
Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der IHK, plädiert für A100-Weiterbau – das würde die Innenstadt schonen
Tagesspiegel vom 25.07.2022 von Jan Eder
Mit der Ankündigung des Bundesverkehrsministeriums, die Planungen für den Weiterbau der A100 vorantreiben zu wollen, ist die Autobahn wieder im Zentrum der politischen Debatte der Hauptstadt angekommen. Umwelt- und Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) bezeichnete die Pläne als „Verkehrspolitik von vorgestern“. Das klingt zunächst nachvollziehbar – schließlich ist die Reduktion des Autoverkehrs erklärtes Ziel der Berliner Politik und für das Erreichen der Berliner Klimaziele ein wichtiger Baustein. Ist es also zeitgemäß, eine Autobahn durch Berlin zu bauen? Wie so oft liegen die Gründe für die Antwort im Detail – und blickt man tiefer in den Sachverhalt hinein, stellt man fest: Ja, Verkehrswende und Autobahnbau in Berlin, das kann tatsächlich zusammenpassen. Wie ist das möglich?
Bauakademie in Mitte : So wenig Schinkel wie nötig
Personaltableau „Thinktank Wettbewerb“ der Bundesstiftung komplett. Er soll den Neubau vorantreiben
Tagesspiegel vom 17.07.2022 von Reinhart Bünger
Der rote Ziegelquader in der Mitte Berlins galt einst als revolutionär. Die Schinkelsche Bauakademie stand für den Aufbruch in die Moderne. So wie es war, so soll es wieder werden. Um die Vorgaben für das Neubauvorhaben und die Verfahrensregeln für den anstehenden internationalen Wettbewerb zu erarbeiten, steht jetzt das Personaltableau für einen „Thinktank Wettbewerb“ in der Bundesstiftung Bauakademie . Die Namen liegen dem Tagesspiegel exklusiv vor. Die Arbeitsergebnisse sollen dem Stiftungsrat im Frühjahr 2023 eine Entscheidungsgrundlage zum Beginn des Wettbewerbs liefern.
Straßenverkehr: Zahl der Fahrzeuge in Berlin steigt auf 1,5 Millionen
Stetiger Zuwachs trotz eingeleiteter Mobilitätswende. ADAC fordert angepasstes Verkehrskonzept
Jens Anker vom 18.07.2022
Berlin Trotz der vor fünf Jahren eingeleiteten Mobilitätswende ist die Zahl der Kraftfahrzeuge auf Berlins Straßen stetig gewachsen. In den vergangenen zehn Jahren stieg die Zahl der angemeldeten Autos und Lastwagen um 170.000 auf 1,48 Millionen im Jahr 2021. In diesem Jahr kamen nach Angaben des Statistischen Landesamts bereits 15.000 weitere hinzu, sodass Berlin wohl noch in diesem Jahr die 1,5-Millionen-Marke knacken wird.