Pressestimmen
Wunden schließen mit der Liebe zu Mitte
Berlins historisches Zentrum ist ein Ort der jüngsten Vergangenheit – vor allem die beiden deutschen Diktaturen haben ihn geprägt. Bei den Überlegungen für die künftige Gestaltung wird das bisher kaum gewürdigt.
Der Tagesspiegel vom 07.03.2015 - Von Harald Bodenschatz
Das Ringen um die Berliner Mitte geht in eine neue Runde. Ein „Dialogverfahren“, von einem professionellen Moderationsbüro begleitet, soll Impulse für die künftige städtebauliche Gestaltung geben – mit Bürgerbeteiligung und ergebnisoffen. Alte Mitte – neue Liebe? Das wäre schön. Aber es fehlt an wichtigen Weichenstellungen, um bei den Planungen die stadthistorische Bedeutung des Ortes zu würdigen und den Weg für künftige Nutzungen zu ebnen. Vor allem bleibt im Dunkeln, dass die Berliner Mitte von heute zum größten Teil das städtebauliche Ergebnis der beiden Diktaturen ist, des Nationalsozialismus und der DDR.
Diese Feststellung soll die Unterschiede der beiden Diktaturen nicht wegbügeln. Im Gegenteil.
Hauptstadt zu Freizeitlandschaft?
Das Computermodell hat uns verführt. Doch das geplante Berliner Spree-Flussbad an der Museumsinsel würde Schaden anrichten.
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 28.02.2015 - von Marc Jordi
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Sind wir hier in Nordkorea, oder was?
Die WELT vom 25.02.2015 - Von Dankwart Guratzsch
Wie es zwischen Alexanderplatz und Stadtschloss einmal aussehen könnte: Vision für die größte Brache in Berlin-Mitte in Planspielen von Architekten aus dem Jahr 2009 Foto: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Was wird aus der Brache in Berlins Mitte zwischen Alexanderplatz und Stadtschloss? Der Senat setzt auf Bürgerbeteiligung, doch so läuft Städtebau nicht. Dabei liegen gute Pläne in der Schublade.
Leere Mitte
Berlins Senat bräuchte dringend eine Stadtführung
Die Welt vom 18.02.2015 - von Dankwart Guratzsch
Mitten in Berlin herrscht planlose Leere. Auf dem Platz vor dem Roten Rathaus soll etwas Neues entstehen. Geprüft und befragt wird seit Jahren. Doch der Senat steht noch immer ohne Konzept da.
Von Dankwart Guratzsch
"Die Diskussion um die Zukunft der Berliner Mitte muss geerdet und auf eine breite Basis gestellt werden." Mit diesen verheißungsvollen Worten hatte die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung ins Umspannwerk Alexanderplatz eingeladen, um nach jahrelangen fruchtlosen Debatten endlich "die Grabenkämpfe zu beenden und zu gemeinsamen Lösungen zu kommen." Denn für Berlins Mitte aller Mitten, das Feld vor dem Roten Rathaus, gibt es tausend Ideen und kein Konzept.
Investor will Schinkels Bauakademie wiederaufbauen
Humboldtforum in Berlin - Seit Jahren wird über den Wiederaufbau von Schinkels Bauakademie nur geredet. Doch jetzt könnte das berühmte Gebäude Wirklichkeit werden. Ein Investor ist angeblich gefunden.
Tagesspiegel vom 09.02.2015 - Von Ralf Schönball
Bislang ist die Bauakademie unweit des Schlossneubaus nur eine Attrappe aus Folien und Gerüstkonstruktion.
Noch in diesem Jahr soll sie verkauft werden: Die letzte Baufläche gegenüber vom Schloss im Herzen der Stadt, wo bis zum Krieg Schinkels vormodernes Meisterwerk stand, die Bauakademie. Dies hat Senatsbaudirektorin Regula Lüscher in einem Brief mitgeteilt. Damit beugt sich das Land dem Druck des Bundes, der auf eine zügige Schließung der Lücken rund um den 800-Millionen-Euro teuren Schlossneubau drängt. Allerdings wird das Akademie-Bauland mit anderen Auflagen verkauft als bisher geplant. Kommt jetzt statt einer Rekonstruktion des Meisterwerks mit Architektur-Museum und Akademie ein Lebensmittel-Markt oder Mode-Discounter?