Pressestimmen
Ich will die Stadt wieder da, wo sie mal begonnen hat
Die SPD diskutiert über die historische Mitte. Der Landesvorsitzende sammelt Unterstützer.
Berliner Morgenpost vom 25.07.2013 von
Die Berliner SPD bewegt sich. Langsam und in zahlreichen Debatten haben sich die Sozialdemokraten auf den Weg gemacht, ihrem Landesvorsitzenden Jan Stöß zu folgen. Im April hatte Stöß mit seinem Vorstoß, die historische Mitte Berlins zwischen Schloss und Alexanderplatz zu bebauen, für Aufsehen gesorgt. Nicht wenige Sozialdemokraten sahen das als unfreundlichen Akt gegenüber Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) an, dessen Verwaltung bis dahin wenig konkrete Ambitionen zeigte, die Grünanlagen rund um den Fernsehturm durch neue Gebäude zu ersetzen.
Die Kuppel kehrt zurück
Sanierung der Staatsbibliothek dauert vier Jahre länger als geplant
Berliner Morgenpost vom 11.07.13
Die Staatsbibliothek hat am Mittwoch das Richtfest für eine neue Kuppel über ihrem Eingangsportal gefeiert.
Das markiere den Auftakt zum zweiten großen Bauabschnitt bei der Wiederherstellung des gewaltigen Gebäudes Unter den Linden, sagte der Präsident der verantwortlichen Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger. Die Sanierung soll nach gegenwärtigem Stand bis 2016 dauern – vier Jahre länger als ursprünglich geplant.
Berliner Schloss - Ein kleiner Staatsakt zur Grundsteinlegung
Das Wetter stimmte: Zur Grundsteinlegung des Neubaus des Berliner Schlosses sind viele Spitzenpolitiker gekommen – außer die Kanzlerin. Jetzt muss der Bau nur noch ohne Katastrophen ablaufen.
Die Welt vom 12.06.13 von Rainer Haubrich
Nein, die Monarchie wird nicht wieder eingeführt in Deutschland, nur weil jetzt das Berliner Schloss in die Mitte Berlins zurückkehrt. Zwar ist zur Grundsteinlegung der Nachfahre der einstigen Schlossherren, Georg Friedrich von Preußen, mit seiner Gattin gekommen. Aber als er sich zur Begrüßung dem Bundespräsidenten in der ersten Reihe zuneigt, bleibt Joachim Gauck sitzen, und der Chef des Hauses Hohenzollern zieht weiter auf seinen Platz in der dritten Reihe.
Kommerzarchitektur oder die Diktatur des Marktes
Die Berliner Baupolitik ist ein hart umkämpftes Feld - und wird aus architektonischen Gesichtspunkten oft von ästhetischen Fehlgriffen begleitet. Die Verfeinerung von Bebauungsplänen könnte gegen den innerstädtischen Wildwuchs einlenken.Tagesspiegel vom 28.05.2013 von Wolfgang Prosinger
Da wächst etwas. Und je höher es wächst, umso weniger möchte man seinen Augen trauen. Es ist ein bösartiges Wachstum.
Die Rede ist von jenen Bauversuchen am Berliner Hauptbahnhof, aber nicht nur dort. Begonnen hatte es mit dem Meininger-Billighotel, das mit wenig Sinn und ebenso wenig Verstand vor die gläserne Röhre des Gerkan-Baus geklotzt wurde und damit die Delikatesse der Architektur ruinierte. Ganz in der Nähe entstehen jetzt das neue Bildungsministerium und der Neubau des Innenressorts, ein Ensemble der Gesichtslosigkeit und des immer Gleichen – soweit es jedenfalls die Rohbauten verraten. Ein Stück weiter wächst dann die Festung des Bundesnachrichtendienstes mit ihren Schießscharten-Fenstern in die Höhe der Chausseestraße, eine monströse Agglomeration.
Warum sich in der Verwaltung niemand um Architekturqualität sorgt
Die „Schwarzbauten" am Garbátyplatz, das Hotel Meininger am Hauptbahnhof oder das Shoppingcenter Alexa am Alexanderplatz - Bausünden gibt es viele in der Stadt. Doch woran liegt das eigentlich? Und wer ist Schuld an der Misere?
Tagesspiegel vom 28.05.2013 von Ralf Schönball
Über Geschmack lässt sich nicht streiten – doch wenn es ums Baugeschehen in Berlin geht, dann schreit sofort jeder „hier!", wenn eine Meinung gefragt ist. Einhellig ist diese bei fast allen Beobachtern, wenn es um Pankow geht: Empörung herrscht über die „Schwarzbauten" am Garbátyplatz. Die Erregung ging weit über den Bezirk hinaus, was im Rathaus sogar die Verwaltung alarmierte. Nach einer Vielzahl von Gesprächen zwischen Bezirk und Investor steht nun fest: Die schwarze Fassade wird aufgehellt – durch Aluminiumlamellen oder ein ganz anderes Fassadenmaterial.