Pressestimmen
Max Taut zerstörte das geschlossene Schloss-Ensemble
Die Gesellschaft Historisches Berlin plädiert für den Wiederaufbau der historischen Fassade in Glienicke und beruft sich auf die Denkmalpflege
Berliner Morgenpost, 5.7.2012 - Von Gerhard Hoya
Das Jagdschloss Glienicke liegt in einer Wasser-, Wald- und Hügellandschaft im Südwesten Berlins und ist eingebettet in eine weiträumige Schlösserlandschaft, der sogenannten Potsdamer Kulturlandschaft, die von der Unesco zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt wurde. Das Ensemble aus Schlössern und Gärten wurden im 19. Jahrhundert zu einem Gesamtkunstwerk verbunden.
Thyssen-Krupp gibt auf
Konzern baut Kubus am Schlossplatz 2 nicht Grundstück wird Teil des Freiraum-Wettbewerbs
Tagesspiegel, 5.7.2012 - Von Ralf Schönball
Das Staatsratsgebäude am Schlossplatz wird nicht zugestellt, Thyssen-Krupp verzichtet auf den Neubau des Glaskubus. Damit zieht der Konzern die Konsequenz aus der scharfen Kritik an dem Projekt. Wie der Tagesspiegel in der vergangenen Woche berichtete, hatte auch der Denkmalrat der Stadt an Bauherren und politisch Verantwortliche appelliert, auf das Projekt zu verzichten.
Barock gegen Moderne
Am historischen Jagdschloss Glienicke soll der Glaserker von Max Taut aufgebaut werden. Die Proteste reißen nicht ab
Berliner Morgenpost, 4.7.2012 - Von Katrin Lange
Als im Jahr 2003 ein Feuer im Jagdschloss Glienicke wütete, war das Entsetzen groß. Ein Kabelbrand hatte den kompletten Südflügel vernichtet. Nicht minder groß ist das Entsetzen jetzt beim Wiederaufbau und bei der Sanierung des zum Unesco-Weltkulturerbe gehörenden barocken Anwesens. Landeskonservator Jörg Haspel und der Senat haben beschlossen, den 1963 von Max Taut nachträglich eingebauten Glaserker wieder aufzubauen.
Senat ist über Schinkelplatz alarmiert
Die Entwürfe für Wohngebäude und ein Bürohaus am Schinkelplatz in der historischen Mitte sind heftig umstritten, die Kritik fällt bei der Ausstellungseröffnung scharf aus: „Die Entwürfe haben monolithische, einfache Fassaden", sagt Wolfgang Schoele, Vorsitzender des Fördervereins Bauakademie.
Berliner Zeitung vom 22.06.2012 - Von Uwe Aulich
Die schlichten Gebäude stünden im krassen Gegensatz zur Friedrichswerderschen Kirche und zur Bauakademie, die mit fein strukturierter Fassade wieder errichtet werden solle.
Auch die Gesellschaft Historisches Berlin erneuert ihre Kritik: „Die Häuser fügen sich einfach nicht in die historische Umgebung ein", sagt der Vorsitzende Gerhard Hoya. Er hatte die Entwürfe zuvor in dieser Zeitung als „intellektuelle Frechheit" bezeichnet. Seiner Ansicht nach ist die Betonung der Erdgeschosszonen mit Geschäften zu zurückhaltend, in der Gestaltung der Putzfassade fehlten Strukturelemente etwa Gesimsbänder.
Eine intellektuelle Frechheit
Neubebauung am Berliner Schinkelplatz
Berliner Zeitung, 20.6.2012 von Uwe Aulich
"Eine intellektuelle Frechheit" und einfach "schlimm": Der Senat legt Entwürfe für die Neugestaltung am Schinkelplatz vor - die Architektur von Experten wird scharf kritisiert. Ähnlich wie bei der Diskussion zum Klosterviertel werde man jetzt auf einen Alternativentwurf drängen.