Gesellschaft Historisches Berlin e.V. - AKTUELL

AUSGABE 2022 - NR. 05 - Berlin, den 03.06.2022

Rückblick

Die neue Berliner Landesregierung hatte sich vorgenommen, in den kommenden 5 Jahren 100.000 Wohnungen zu bauen. Nun musste Bausenator Geisel (SPD) zugeben, dass nur ca. 15.000 Wohnungen jährlich erstellt werden können. Dass der politische Wille in den anderen beiden Parteien fehlt, nennt er als Grund nicht. Die Partei DIE LINKE bekennt sich nun plakativ zum Nicht-Bauen. Dabei Missachten die drei Regierungsparteien die Berliner Landesverfassung, in der es in § 28 Recht auf Wohnraum in Abs. 1 heißt:

Jeder Mensch hat das Recht auf angemessenen Wohnraum. Das Land fördert die Schaffung und Erhaltung von angemessenem Wohnraum, insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen, sowie die Bildung von Wohnungseigentum.“

Der Senat und die ihn tragenden Parteien folgen diesem Staatsziel nicht. Die sozialen Folgen sind ein Mangel an Wohnraum.
Die Förderung von Wohnungseigentumsbildung führt zu einer kleinteiligen Bebauung mit abwechslungsreicher Architektur. Die staatlichen Subventionen für den Mietwohnungsbau der sogenannten gemeinwohlorientierten Wohnungsunternehmen sind unangemessen hoch im Verhältnis zu den Subventionen für die Bildung von Wohnungseigentum. Die staatliche Bevormundung der gemeinwohlorientierten Wohnungsunternehmen führt bei der Errichtung von Neubauten zu schlechtem Städtebau und schlichter Architektur.

Im Klosterviertel haben 2 städtische Wohnungsunternehmen den Auftrag, die Neubauten auf zwei Großparzellen mit einem Anteil von 50% im sozialen Wohnungsbau zu errichten. Aus dieser Auflage ergibt sich wenig finanzieller Spielraum für eine kleinteilige Bebauung. Ein eigenes Interesse haben diese Unternehmen natürlich auch nicht. Die GHB fordert ein Umdenken und hofft darauf, dass das Ergebnis des Städtebau-Wettbewerbes eine kleinteilige Bebauung ausweist.

220603 strassenmoebel friedrichstrasseDie Planungen für die Gestaltung der Historischen Mitte stehen still. Für den Bau der Freitreppe gibt es weder eine Baugenehmigung noch Haushaltsmittel.

Foto links: In der kostspieligen Flaniermeile Friedrichstraße sind nur Radfahrer und Fußgänger unterwegs.

Für das Quartier Spreekanal bis Wilhelmstraße und Leipziger Straße bis Unter den Linden gibt es keine Planungen, dafür aber viel zu umfangreiche Denkmalunterschutz-stellungen der postmodernen DDR-Wohnungsbauten in der Wilhelmstraße, wenig durchdachte Umbauten für eine provisorische Gestaltung der Straße Unter den Linden sowie kostenträchtige Anschaffung von Straßenmöbeln für die gesperrte Friedrichstraße.

 



Vorträge und Termine der GHB
Die Führungen und Vorträge sind für alle Mitglieder kostenfrei; Nichtmitglieder werden gebeten, eine Spende zu leisten.



11. Juni 2022 um 11 Uhr
ghbTiergartenspaziergang zu ausgewählten Denkmälern
Treffpunkt: Haus der Kulturen der Welt (ehem. Kongresshalle, ehem. Schwangere Auster)
Führung: Dr. Jörg Kuhn

Karillon und Henry-Moore-Plastik Large Butterfly, dann gegenüber der Zeltenplatz mit den Figurengruppen der ehem. Königsbrücke (Kriegergruppen), Großfürstenplatz mit den Gruppen der vier deutschen Ströme (von der Königsbrücke) und dem Tritonenbrunnen von 1888 und dann zum Schloß Bellevue, wo wir nur die Leuchterfiguren am Cour d'Honneur-Zaun sehen können .

 




DIE GHB BRAUCHT SIE!

Liebe Mitglieder, liebe Interessierte,
seit 1991, kämpft die GHB unentwegt für ein schöneres und lebenswerteres Berlin. In dieser beachtlichen Zeit konnten wir vom Engagement vieler Mitgliedern profitieren, deren ehren­amtliche Tätigkeit all die Aktionen, Projekte, Führungen und Lesungen ermöglichten. Doch die Zeiten verändern sich, Vereine wie die GHB finden leider – und das müssen wir an dieser Stelle ganz ehrlich zugeben – nicht mehr die Beteiligungsbereitschaft wie noch vor 15 Jahren.

Uns fehlt das „Vitamin M“ – Menschen die sich bereit erklären auch in Zukunft, aktiv Projekte mitzugestalten und der GHB ein dynamisches Profil zu verleihen.

Melden Sie sich bei uns, damit wir auch in Zukunft der Kultur- und Geschichtsverdrossenheit unserer Zeit die Stirn bieten können. Für ein lebenswertes Berlin mit Anspruch auf Schönheit und Baulichen Mehrwert.

Geschäftsstelle der Gesellschaft Historisches Berlin e.V.
Tel.: 030 20 45 47 46
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ghbWir freuen uns immer über neue Mitglieder, die sich mit uns engagieren oder uns unterstützen. Bei uns arbeiten Fachleute und Stadtinteressierte zusammen. Kommen Sie zu unseren Veranstaltungen, Führungen und Vorträgen, um sich über die aktuelle Stadtentwicklung oder die Baugeschichte Berlins zu informieren. Als Mitglied erhalten Sie unsere vierteljährlich erscheinenden Mitteilungen kostenfrei per Post.

(Beitragsordnung auf www.ghb-online.de)

 



Aktuelle Presse 2022

Bauentwicklung allg. / Kultur / Politik / Berlin Mitte:

31.05.2022
Pressestimme - Zwei Entwürfe, zwei Preisklassen 

29.05.2022
Pressestimme - Autofreie Friedrichstraße kostet 200.000 Euro 

27.05.2022
Pressestimme - Bausenator Geisel: Jährlich 20.000 neue Wohnungen sind nicht machbar

23.05.2022
Pressestimme - Jährlich 400.000 neuen Wohnungen? Ziel klar verfehlt!   
Pressestimme - Bezirkspolitiker setzen sich für das Flussbad ein

16.05.2022
Pressestimme - Paris zeigt uns, was Berlin droht

10.05.2022
Pressestimme - Freitreppe an Spree: Geisel rechnet nicht mit schnellem Bau 

09.05.2022
Pressestimme - Kostenstreit um Berliner Prestigeprojekt : Freitreppe am Humboldt-Forum droht das Aus 

07.05.2022
Pressestimme - Treppe vor dem Schloss auf der Kippe

06.05.2022
Pressestimme - Gertraudenbrücke: Initiativen werben für neue Planung 

04.05.2022
Pressestimme - Flussbad mit viel kleinerem Filter
Pressestimme - Ein Springbrunnen mitten auf der Friedrichstraße 

03.05.2022
Pressestimme - Berliner CDU: Friedrichstraße muss Chefsache werden

02.05.2022
Pressestimme - Sie bauen es wirklich: Monster-Kanzleramt für 600 Millionen Euro 

 

Inhaltlich verantwortlich gemäß § 55 Abs. 2 RStV

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