Gesellschaft Historisches Berlin e.V. - AKTUELLAUSGABE 2022 - NR. 07 - Berlin, den 04.08.2022 |
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Rückblick Teresa Roelcke vom Tagesspiegel fragt: Wie soll das neue Quartier am Molkenmarkt aussehen? Sie hatte sich schon in vorausgegangenen Artikeln für den Entwurf der Büros OS arkitekter / czyborra klingbeil ausgesprochen. Nun hat Teresa Roelcke auch noch Verbündete gefunden. Der Rat für die Künste und die Koalition der Freien Szene sprechen sich dezidiert dafür aus, den Entwurf der Büros OS arkitekter / czyborra klingbeil allen weiteren Planungen zugrunde zu legen. Aus ihrer Sicht erfülle der Entwurf die Bedürfnisse kultureller Nutzer wesentlich besser. Teresa Roelcke und die Künstler ignorieren, dass das Quartier am Molkenmarkt der älteste Gründungsort Berlins ist. Der Bürger erwartet, dass in angemessener Weise an die Geschichte des Ortes -nicht nur mit archäologischen Fenstern sondern auch mit der Gestaltung der Gebäude- erinnert wird. Aus anderen deutschen Städten blickt man mit Kopfschütteln und Unverständnis nach Berlin. Abb.: Das abgeräumte Gründerviertel im Oktober 2017, kurz nach Beginn der Arbeiten für die Neubebauung. Hier ein Beispiel aus Lübeck: Das Lübecker Gründungsviertel gehört zu den ältesten Siedlungsgebieten Lübecks. In Folge des Luftangriffs von 1942 wurden zahlreiche historische Gebäude des Viertels zerstört. Von 1955 bis 1961 wurden zwei berufsbildende Schulen in dem Gebiet errichtet und einige Straßenzüge verändert. Ab den 1990er Jahren wurden Pläne für eine „Stadtreparatur“ bezüglich des Gründungsviertels gemacht Mit Unterstützung der UNESCO wurde ein Abriss der Schulen und eine Bebauung entsprechend den historischen Grundstücksparzellen beschlossen. Die künftigen Neubauten sollen sich den historischen Gebäuden der Lübecker Altstadt anpassen. 2009 erfolgte der Abriss der Schulen. An dem sich anschließenden Architekturwettbewerb für die 38 unterschiedlich großen Grundstücke beteiligten sich über 130 Architekten aus ganz Europa. Für das neu bebaute Gebiet sind unterschiedliche Nutzungen vorgesehen wie Wohnungen, Läden, Büros und Gastronomie. Eine Vielzahl der Gebäude sind inzwischen errichtet worden. Abbildung: Bautenstand 11. Juli 2022 Auffallend oft berichtet der Tagesspiegel über „Bewegungen“ und „Schlossgespenster“ im Humboldtforum. In den Artikeln wird dem Förderverein Berliner Schloss mit unsachlicher Begründung vorgeworfen, über die „rechte“ Gesinnung der Spender keine Auskunft zu geben. die nicht mehr zu übertreffen ist. Der Verein wird als reaktionärer Schlossverein mit dem Geschäftsführer Wilhelm von Boddien und dem Vorsitzenden Richard Schröder zu verdächtigt, aus bestimmten Gründen -wegen rechtsstehender Spender- keine Auskünfte über die Gesinnung der Spender geben wollen. In Wirklichkeit ist es die Aufforderung zum gesetzwidrigen Verhalten und Rufmord. Auch können sich die Gegner der Rekonstruktion der Barockfassade immer noch nicht damit Abfinden und versuchen die Förderer der Rekonstruktion zu diffamieren. Der Bürger stellt sich die Frage, warum berichtet der Tagesspiegel nicht über Mißstände in der Nachbarschaft des Humboldtforum. Das Projekt Flussbad Berlin hat schon Millionen gekostet. Der Verein Flussbad e. V. erhielt mehr als 6 Mio. EUR Fördergelder. Viel besser sind die Aussichten auf eine Realisierung dadurch nicht geworden. Nun kommt eine fragwürdige Auftragsvergabe hinzu. Zeit, das Projekt zu beerdigen, kommentiert der RBB24 die Einkommensbeschaffungsmaßnahme zu Gunsten des Vereinsvorsitzenden Eder. Auch die Verwendung der Fördergelder, z. B. die Beschäftigung von befreundeten Subunternehmern und Angestellten, wurde bisher nicht kontrolliert. 6 Mio. EUR Fördergelder auszugeben, ohne dem gestecktem Ziel auch nur näher zu kommen, löst keine Aufmerksamkeit bei der Senatsbauverwaltung aus! Warum? Die gemeinsam initiierte bundesweite Meinungsumfrage der Berliner Bürgervereine zeigt große Zustimmung zur originalgetreuen Rekonstruktion der Fassaden des Bauakademiegebäudes. Den Befragten wurden zwei historische Abbildungen der Bauakademie gezeigt. Zwei Drittel der Befragten (67 %) gaben an, dass sie beim geplanten Wiederaufbau des Bauakademiegebäudes befürworten würden, dass die Fassade nach historischem Vorbild wieder-hergestellt wird. 19 % würden es präferieren, wenn das Gebäude eine moderne Fassade erhalten würde, 14 % haben hierzu keine eindeutige Meinung. Es zeigte sich eine große Zustimmung in allen Altersgruppen ab 18 Jahren. Die baukulturell engagierten Bürgervereine Stadtbild Deutschland, der Förderverein Bauakademie und die Gesellschaft Historisches Berlin sehen durch die Ergebnisse der repräsentativen Meinungsumfrage ihre Einschätzung bestätigt, dass die originalgetreue Re-konstruktion der historischen Fassaden der Bauakademie auch von einer deutlichen Mehrheit der bundesdeutschen Bevölkerung bevorzugt werden würde.
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