Gesellschaft Historisches Berlin e.V. - AKTUELL |
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AUSGABE 2024 - NR. 7 Berlin, den 12.08.2024 |
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Rück- und AusblickSehr geehrte Damen und Herren, das Archäologische Haus am Petriplatz in Mitte ist feierlich an das Landesdenkmalamt und das Museum für Vor- und Frühgeschichte übergeben worden. Ab 2025 können Besucherinnen und Besucher, insbesondere Kinder und Jugendliche, archäologische Methoden hautnah erleben, teilte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen mit. Die Architektur orientiert sich offensichtlich nicht an der vormals historischen Bebauung an diesem für die Stadt Berlin bedeutsamen Ort. Noch im Juli und August sollen archäologische Grabungen am ehemaligen Hohen Steinweg beginnen. Im Winter 2024 starten bauvorbereitende Maßnahmen. Anfang 2025 wird das Spreeufer umgestaltet 2030 soll die Umgestaltung fertig gestellt sein. Christoph Schmidt, Geschäftsführer von Grün Berlin verkündet, Ziel von Grün Berlin sei es, „die zahlreichen sichtbaren und verborgenen historischen Bezüge respektvoll zu berücksichtigen und den Ort gleichzeitig zu einem zukunftsfähigen urbanen Freiraum zu transformieren, der hohe Aufenthaltsqualität, Nachhaltigkeit und Kultur miteinander verbindet. Wie dies geschehen soll, erklärt Schmidt nicht. Der Dialog mit der Stadtgesellschaft sei während der Planung 70 Mal gesucht worden, so Bezirksstadtrat Schriner. Das Ergebnis sei „versöhnlich und zukunftsprägend“. Die Mitglieder der GHB und große Teile der Zevilgesellschaft bestätigen die Sichtweise des Stadtrates nicht. Eine Forsa-Befragung im Auftrag der Stiftung Mitte Berlin zeigte zudem, dass viele Berliner sich eine Wiederherstellung des historischen Stadtkerns wie vor dem Zweiten Weltkrieg wünschen. Seit Jahren arbeitet der Verein Flußbad an der Idee, den Spreekanal entlang der Museumsinsel zu einem öffentlichen Flussbad zu machen. Anfangs für die Vision gefeiert, stellten sich dem Projekt im Laufe der Zeit immer neue Wahrheiten in den Weg. Eine der größten Streitfragen bleibt bis zuletzt die Wasserqualität. Der Verein konnte Senatsverwaltungen, Gesundheitsamt, Denkmalschützer die Machbarkeit nicht nachweisen, mittels zu errichtender Pflanzenfilter Badewasserqualität zu schaffen. Die GHB fordert die beteiligten Behörden auf, die Förderung des Projektes einzustellen und jegliche finanzielle Zuwendungen an den Verein einzustellen und die Gemeinnützigkeit abzuerkennen. Eine gute Nachricht: An der Glinkastraße in Berlin-Mitte geht die Erweiterung des historischen Schleiermacherhauses zügig voran. Ein im 17. Jahrhundert errichtetes und 1946 abgebranntes Pfarrhaus wird in Holzbauweise rekonstruiert und mit barocken Fassadenelementen verkleidet.
Mit freundlichen Grüßen Gerhard Hoya
WERDEN SIE MITGLIED DER GESELLSCHAFT HISTORISCHES BERLIN E. V.Wir freuen uns immer über neue Mitglieder, die sich mit uns engagieren oder uns unterstützen. Bei uns arbeiten Fachleute und Stadtinteressierte zusammen. Kommen Sie zu unseren Veranstaltungen, Führungen und Vorträgen, um sich über die aktuelle Stadtentwicklung oder die Baugeschichte Berlins zu informieren. Als Mitglied erhalten Sie unsere vierteljährlich erscheinenden Mitteilungen kostenfrei per Post. Alle Informationen zur Mitgliedschaft auf einen Blick
VeranstaltungenUm das Oranienburger TorStadtführung mit Klaus Krause Mit dem Bau der Accise-(Zoll-)mauer ab 1734 entstanden auch etliche Tore. Das Brandenburger Tor und Namen von U-Bahnstationen (Frankfurter Tor ist neuzeitliche Namensverschiebung) zeugen davon. Das Oranienburger Tor erhielt eine barocke Gestaltung. Vor dem Tor wurden drei Friedhöfe (zwei mit Prominenten-Gräbern noch vorhanden) angelegt. Im Neunzehnten Jahrhundert entstand “Feuerland”, Schwermaschinenbau hatte sich angesiedelt. Straßennamen erinnern noch an diese Firmen. Anfang des Zwanzigsten Jahrhunderts wurde die Friedrichstraßenpassage errichtet, ein Rest wurde als Tacheles berühmt. Berühmte Personen, drei Namen begannen mit B, wirkten im Bereich vor dem damals nicht mehr vorhandenen Tor. Sie kennen diese, seien Sie gespannt.
Das historische Regierungsviertel an der WilhelmstraßeStadtführung zum Tag des offenen Denkmals mit Horst Peter Serwene für die GHB Die Wilhelmstr. gehörte zur barocken Stadterweiterung um 1700. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die barocken Palais zu Regierungsgebäuden. Das bedeutendste Palais war das Palais Schulenburg, das Reichskanzleramt.
Der Eisenbahnkönig Dr. Bethel StrousbergOrtstermin und Vortrag mit Herrn Dr. Helmut Meier Die Stadtführung "Berliner Bankenviertel" am 26. Mai 2024 endete an der englischen Botschaft in der Wilhelmstraße, die auf dem Grundstück des ehem. Palais Strousberg (wieder) errichtet wurde. Das Palais Strousberg wurde nach Plänen des Architekten August Orth 1867–1868 als Stadtpalais für den Unternehmer und sogenannten „Eisenbahnkönig“ Bethel Henry Strousberg an der Wilhelmstraße 70 in Berlin errichtet. Der umtriebige Dr. Strousberg ist eine der schillerndsten Figuren in jenem Viertel und zur sog. Gründerzeit nach 1871, deren Eisenbahnprojekte riesige Kapitalien erforderten und verschlangen - und Strousberg in den Ruin trieben.
9. Historischen SalonMit der Senatsbaudirektorin in der Berliner Senatsverwaltung für Stadtent-wicklung, Bauen und Wohnen Frau Prof. Petra Kahlfeldt, Architektin Frau Prof. Kahlfeldt ist die wichtigste Schaltstelle, wenn es um die Stadtentwicklung in Berlin, insbesondere auch der Berliner Mitte, geht. Daher freuen wir uns, dass wir Frau Kahlfeldt als Impulsgeberin für unseren Historischen Salon gewinnen konnten. Fragen, auf die wir von Frau Kahlfeldt eine Antwort erhoffen, gibt es reichlich: Wie können im bis-herigen Freiraum zwischen Schloss und Alexanderplatz Spuren der Berliner Altstadt sichtbar ge-macht werden, statt es mit einer belanglosen Grünfläche bewenden zu lassen? Wie kann das stei-nerne Schlossumfeld mit mehr Bezügen zur früheren Hohenzollernresidenz attraktiver gestaltet werden? Wie steht es um die Umsetzung des Berliner Koalitionsvertrages von CDU und SPD hin-sichtlich der Rekonstruktion von Schinkels Bauakademie? Ist mit den Wettbewerbsergebnissen für die Gestaltung der Neubauten an der Breiten Straße das letzte Wort gesprochen? Wie können bei der Bebauung von Molkenmarkt und Klosterviertel qualitätsvolle Architektur, Kleinteiligkeit und Aufenthaltsqualität sichergestellt werden? Bleibt Berlin eine Stadt der Brachflächen? Wie steht es um den geplanten Masterplan zur historischen Berliner Mitte? Melden Sie sich bitte bei unserem stellvertretenden Vorsitzenden Wolfram Giese (
Vorschau: Sonntag, den 13.10.2024 um 11.00 Uhr Stadtführung mit Horst Peter Serwene, Unter den Linden von der Charlottenstr. bis zur Schlossbrücke. Mittwoch, 30.10.2024, um 18.00 Uhr lädt die GHB ihre Neumitglieder zum Empfang in die Geschäftsstelle ein. Mittwoch, 20.11.2024, um 18.00 Uhr Mitgliederversammlung mit Vorstandswahl
SPENDENAUFRUF UNTERSTÜTZEN SIE UNS MIT IHRER SPENDE, DAMIT WIR AUCH WEITERHIN UNSERER PROJEKTE IN ATTRAKTIVER FORM PUBLIZIEREN KÖNNEN Herzlichen Dank allen Spenderinnen und Spender, die die Arbeit der GHB in den zurückliegenden Jahren tatkräftig unterstützt haben. Ihre Spende trug dazu bei, dass wir die Ziele unseres Vereins ver-wirklichen konnten und durch Ausstellungen, Vorträge, Diskussionen, Führungen und Veröffentli-chungen das Historische Berlin vielen Bürgern und Besuchern unserer Stadt näherbringen konnten. Die begonnene Arbeit wollen wir verstärkt fortsetzen. Wir arbeiten zur Zeit an Visualisierungen zum Klosterviertel und am Projekt „GHB-Verjüngungskur“. Kostenerhöhungen und die demografische Entwicklung in unserer Mitgliedschaft engen unsere finan-ziellen Möglichkeiten ein. Auch die aktive Teilhabe der Mitglieder nimmt aufgrund der Überalterung ab, was zur vermehrten Beschäftigung von Dienstleistern und somit zu höheren Ausgaben führt. Bitte helfen Sie uns weiterhin mit einer Spende! Jeder Geldbetrag zählt! Unser Verein ist gemeinnützig und darf Spendenquittungen ausstellen.
DIE GHB BRAUCHT SIE!Liebe Mitglieder, liebe Interessierte, seit 1991, kämpft die GHB unentwegt für ein schöneres und lebenswerteres Berlin. In dieser beachtlichen Zeit konnten wir vom Engagement vieler Mitgliedern profitieren, deren ehrenamtliche Tätigkeit all die Aktionen, Projekte, Führungen und Lesungen ermöglichten. Doch die Zeiten verändern sich, Vereine wie die GHB finden leider – und das müssen wir an dieser Stelle ganz ehrlich zugeben – nicht mehr die Beteiligungsbereitschaft wie noch vor 15 Jahren. Uns fehlt das „Vitamin M“ – Menschen die sich bereit erklären auch in Zukunft, aktiv Projekte mitzugestalten und der GHB ein dynamisches Profil zu verleihen. Melden Sie sich bei uns, damit wir auch in Zukunft der Kultur- und Geschichtsverdrossenheit unserer Zeit die Stirn bieten können. Für ein lebenswertes Berlin mit Anspruch auf Schönheit und Baulichen Mehrwert. Geschäftsstelle der Gesellschaft Historisches Berlin e.V.
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Aktuelle Presse Juli 2024Bauentwicklung allg. / Kultur / Politik / Berlin Mitte: Neues Archäologisches Zentrum am Petriplatz in Berlin -Mitte ist fertig Archäologischer Keller zugeschüttet Sanierung der Komischen Oper geht weiter Wie es mit dem neuen Rathausforum nun weitergehen soll Rathausforum : „Schaustelle“, Wassernebel und Archäologie Komische Oper: Ein Baustopp löst das Problem nicht Für 34 Millionen Euro: So soll das Rathausforum in Mitte grün umgestaltet werden Endgültiges Urteil ist da Rechtsstreit um Gleimtunnel entschieden - mit Folgen für den Mauerpark Zwei Bürgervertreter – zwei Visionen für den Molkenmarkt Luxus-Sozialwohnungen geplant – 6,50 Euro pro Quadratmeter Pläne für den Molkenmarkt: Die tote Mitte wiederbeleben „Unsere Belastungsgrenze ist erreicht“ 450 Jahre Gymnasium: Feier für den guten Geist des Grauen Klosters Berliner Flussbad vor dem Aus „Wenn die Politik nicht mitmacht, ist das Projekt tot“ Archäologen buddeln am Rathausforum In der DDR wäre das vermutlich nicht passiert! Straßenverengung: Befürchtetes Verkehrschaos im Berliner Stadtzentrum bleibt aus Alles über Berlin -Mitte Stehen Sie auf dem Weg zur Arbeit oft im Stau?
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Inhaltlich verantwortlich gemäß § 55 Abs. 2 RStV Gerhard Hoya - Vorstandsvorsitzender |
Tel. 030 - 20 45 47 46 |