Rück- und Ausblick
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde des Historischen Berlins,
die Bemühungen des Senates, die Ausgaben zu begrenzen, sind grundsätzlich zu begrüßen. Jedoch ist zu bedenken, dass das Streichen von Haushalsmitteln für Planungen bedeutet, die Augen vor der Zukunft zu schließen. Um Prioritäten setzen zu können, bedarf es dem Vorliegen von Planungen. Mit der Umsetzung der zentralen Verkehrsprojekte für die Innenstadt ist spätestens in 3 Jahren zu beginnen.
Ein Masterplan für Berlins Mitte, der unter anderem eine Umgestaltung der Friedrichstraße, der Straße Unter den Linden, der Leipziger Straße, des Mühlendammes vorsieht, ist jetzt zu erstellen. Um Ausgaben zu vermeiden, bietet sich der Verzicht auf den Erweiterungsbau der Komischen Oper an. Der viel zu große fensterlose Bau fügt sich nicht in die benachbarte Bebauung des Boulevards Unter den Linden ein.
Berlins historische Mitte ist endlich wieder in einen angemessenen Zustand bringen. Das Gesamtkunstwerk Schlossumfeld ist wiederherstellen. Die Artefakte wie Rossebändiger-Statuen, Adlersäule, Oranierfürsten und der Schlossbrunnen sind zurückzuführen.
Der Boulevard Unter den Linden ist entbrechend der Gestaltungssatzung zu sanieren, die fehlenden Linden sind nachzupflanzen, die Generale der Befreiungskriege (als Kopien) an ihren historischen Aufstellungsort vor der Neuen Wache wieder aufzustellen.
Das Archäologische Haus Petri am Petriplatz in Berlin-Mitte kann ab 2025 besucht werden.
Foto: Das Archäologische Haus Petri am Petriplatz in Berlin-Mitte kann ab 2025 besucht werden. Der Petriplatz, die Keimzelle der mittelalterlichen Schwesterstädte Berlin und Cölln, erhielt eine Neubebauung, die ein Gebäude mit banaler Fassadengestaltung zeigt. Das geplante Drei-Religionen-Projekt House of One verschafft der Berliner Bunkerarchitektur einen neuen Auftritt. Man erkennt unschwer in beiden Bauwerken die Fortsetzung der Architektursünden zwischen Molkenmarkt und Spittelmarkt mit dem Tiefpunkt an der Fischerinsel, dem inzwischen bekannten blau-weißen „Banalitätsmonster“.
Auf dem Europaplatz nördlich des Bahnhofs drängt sich aber immer noch der Eindruck einer Betonwüste auf. Die anhaltende Trostlosigkeit ist auf die Planlosigkeit und die endlosen Bauarbeiten der Deutschen Bahn zurückzuführen. Der Bahnhof ist zwanzig Jahre nach der Eröffnung endlich an den Nordring der Berliner S-Bahn anzuschließen.
Ausblick
Die GHB setzt sich dafür ein, in Berlin historische Bausubstanz zu erhalten, zu ergänzen und ggf. in traditioneller Formensprache zu erneuern. Die GHB befürwortet nach wie vor die Rekonstruktion weiter Teile der einstigen Berliner Altstadt.
Richtungsweisende Entscheidungen stehen bevor.
Um Einfluss auf Planungen in der Stadtentwicklungspolitik zu nehmen, muß die GHB ein wahrzunehmender Faktor sein. In den Medien müssen unsere Vorschläge genannt und diskutiert werden.
Mitglieder und Interessierte sind aufgerufen, um mitzuwirken, Gestaltungsvorschläge zu erarbeiten und diese dann in die Öffentlichkeit zu tragen.
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Hoya Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft Historisches Berlin e. V.
WERDEN SIE MITGLIED DER GESELLSCHAFT HISTORISCHES BERLIN E. V.
Wir freuen uns immer über neue Mitglieder, die sich mit uns engagieren oder uns unterstützen. Bei uns arbeiten Fachleute und Stadtinteressierte zusammen. Kommen Sie zu unseren Veranstaltungen, Führungen und Vorträgen, um sich über die aktuelle Stadtentwicklung oder die Baugeschichte Berlins zu informieren. Als Mitglied erhalten Sie unsere vierteljährlich erscheinenden Mitteilungen.
Alle Informationen zur Mitgliedschaft auf einen Blick
Veranstaltungen 2025

Informationsabend über aktuelle Projekte der GHB
Wann: 12. März 2025 um 18 Uhr Ort: Wilhelmstr. 88, 10117 Berlin
Informationsabend in den Räumen unserer Geschäftsstelle - wir freuen uns über Ihre Teilnahme.
Dom im Umfeld des Schlosses
Vortrag von H. P. Serwene
Wann: 9. April 2025 um 18 Uhr Ort: In unseren Vereinsräumen in der Wilhelmstr. 88, 10117 Berlin
Die Geschichte der Bauten des Berliner Doms Foto: Chainwit., CC BY 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/4.0>, via Wikimedia Commons Im gerade fertiggestellten kurfürstlichen Schloss wurde 1450 die Erasmuskapelle zur Domkirche geweiht. Joachim II baute dann die am Schloss gelegene Dominikanerkirche zur Hofkirche um. Wegen der zu engen Lage zum Schloss und der Baufälligkeit, ließ Friedrich II 1747 von J. Boumann einen barocken Neubau errichten.
K.F. Schinkel gestaltete den Dom 1816 klassizistisch um. Der Bau eines größeren Domes nach einem Entwurf von König Friedrich Wilhelm IV kam aus Kostengründen nicht zu stande. Erst 1894 kam es zur Grundsteinlegung eines repräsentativen Doms, der 1905 eigeweiht wurde ( J. Raschdorff ). Durch den II. Weltkrieg erlitt der Dom erhebliche Schäden. Schließlich begann 1975 die Wiederherstellung des Außenbaus. Die Kuppel wurde in vereinfachter Form wiederhergestellt. 1993 begann eine aufwendige Innen-Rekonstuktion, besonders der Predigtkirche. Heute wird der Dom kulturell vielfältig genutzt
Stadtführung „Lustgarten in Mitte“
Stadtführung mit H.P. Serwene
Wann: 4. Mai 2025 um 11:00 Uhr Treffpunkt: Schlossbrücke
Foto: CruiseTommy, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons
Der Lustgarten entstand zuerst als Kräutergarten durch Kurfürst Johann 1573. Durch den 30jährigen Krieg verwüstet, wurde er 1645 durch den Großen Kurfürsten nach niederländischem Vorbild gestaltet.
Friedrich Wilhelm I baute ihn zum Exercierplatz um. Erst 1825 entwarf ihn P.J. Lennee zu einem Garten um. Nach 1945 wurde der zerstörte Lustgarten mit dem abgeräumten Schlossareal zusammen zu einem Demonstrationplatz (" Marx-Engels-Platz "). Schließlich entstand ab 1998 der Lustgarten neu, orientiert am Entwurf von Karl Friedrich Schinkel.
SPENDENAUFRUF
UNTERSTÜTZEN SIE UNS MIT IHRER SPENDE, DAMIT WIR AUCH WEITERHIN UNSERER PROJEKTE IN ATTRAKTIVER FORM PUBLIZIEREN KÖNNEN
Herzlichen Dank allen Spenderinnen und Spender, die die Arbeit der GHB in den zurückliegenden Jahren tatkräftig unterstützt haben. Ihre Spende trug dazu bei, dass wir die Ziele unseres Vereins ver-wirklichen konnten und durch Ausstellungen, Vorträge, Diskussionen, Führungen und Veröffentli-chungen das Historische Berlin vielen Bürgern und Besuchern unserer Stadt näherbringen konnten. Das historische Berlin ist das Fundament für die Identität Berlins. Dieses Fundament zu erhalten, ist heutzutage keine leichte Aufgabe, insbesondere unter den aktuellen politischen Gegebenheiten.
Die begonnene Arbeit wollen wir verstärkt fortsetzen. Wir arbeiten zur Zeit an Visualisierungen zum Klosterviertel und am Projekt „GHB-Verjüngungskur“.
Kostenerhöhungen und die demografische Entwicklung in unserer Mitgliedschaft engen unsere finan-ziellen Möglichkeiten ein. Auch die aktive Teilhabe der Mitglieder nimmt aufgrund der Überalterung ab, was zur vermehrten Beschäftigung von Dienstleistern und somit zu höheren Ausgaben führt.
Bitte helfen Sie uns weiterhin mit einer Spende! Jeder Geldbetrag zählt! Unser Verein ist gemeinnützig und darf Spendenquittungen ausstellen.
DIE GHB BRAUCHT SIE!
Liebe Mitglieder, liebe Interessierte, seit 1991, kämpft die GHB unentwegt für ein schöneres und lebenswerteres Berlin. In dieser beachtlichen Zeit konnten wir vom Engagement vieler Mitgliedern profitieren, deren ehrenamtliche Tätigkeit all die Aktionen, Projekte, Führungen und Lesungen ermöglichten. Doch die Zeiten verändern sich, Vereine wie die GHB finden leider – und das müssen wir an dieser Stelle ganz ehrlich zugeben – nicht mehr die Beteiligungsbereitschaft wie noch vor 15 Jahren.
Uns fehlt das „Vitamin M“ – Menschen die sich bereit erklären auch in Zukunft, aktiv Projekte mitzugestalten und der GHB ein dynamisches Profil zu verleihen.
Melden Sie sich bei uns, damit wir auch in Zukunft der Kultur- und Geschichtsverdrossenheit unserer Zeit die Stirn bieten können. Für ein lebenswertes Berlin mit Anspruch auf Schönheit und Baulichen Mehrwert.
Geschäftsstelle der Gesellschaft Historisches Berlin e.V. Tel.: 030 20 45 47 46 Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
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Aktuelle Presse November
Bauentwicklung allg. / Kultur / Politik / Berlin Mitte:
Träum weiter, Berlin Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 31.12.2024 von Simone Strauß Dazu verdammt, immer zu werden, niemals zu sein! Das schrieb der Kunstkritiker Karl Scheffler und hat damit jenen rastlosen Aktivismus ausgedrückt, der lange Zeit mit dieser Stadt verbunden wurde. Die ständige Unzufriedenheit mit dem Gegebenen. Das Spiel auf Risiko. Die Sucht nach Wandel. Dass diese Verdammnis in Wirklichkeit ein Versprechen war, ist Berlins große Erzählung. Eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Hier ist immer etwas im Entstehen. Hier gab es immer wieder Unstetigkeit. Umstürze. Revolutionen.
Warum Deutschland Berlin hat, aber keine Hauptstadt Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 31.12.2024 von Jürgen Kaube Große Klappe, kleiner Gewinn: Deutschland hat in Berlin seinen Regierungssitz, aber keine Hauptstadt. Warum Berlin es in den 35 Jahren nach dem Mauerfall nicht einmal vermocht hat, wirtschaftlich eigenständig zu werden.
Alt trifft neu Berliner Zeitung vom 02.01.2025 von Jannik Läkamp Ein Stück Stadtgeschichte, ein Stück Architekturgeschichte: Im Forum an der Museumsinsel in Mitte sind die Baustile von vier Jahrhunderten vereint. In dem 80.000 Quadratmeter großen Areal stehen unter anderem Gebäude im Stil des Bauhauses neben neobarocken und klassizistischen. Lange Zeit war der Ort ein Zentrum der Kommunikation.
Berlin im Mittelalter Tagesspiegel vom 03.01.2025 von Ralf Brockschmidt Berlin wird 1237 erstmals urkundlich erwähnt: Auf diesem Datum basieren alle Stadtjubiläen. Aber ist das überhaupt richtig? Laut Matthias Wemhoff, Direktor des Museums für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin , ist die Stadt eigentlich älter. Heute könne man die Gründung einer Stadt besser belegen, sagt der Berliner Landesarchäologe. „1237 war alles schon längst gelaufen. Am Petriplatz wurden die ältesten Gräber deutlich vor 1200 angelegt“.
Baustopp an Spandaus bekanntester Ruine Tagesspiegel von 07.01.2025 von André Görke Sie ist die prominenteste Ruine von Berlin -Spandau : die „Geschützgießerei“ an Spree Ecke Havel, in bester Altstadtlage direkt an der Flussmündung. Mehr als 30 Jahre lag die schöne Ruine brach, dann endlich sollten Millionen in das Bauwerk gesteckt werden : 1200 Arbeitsplätze , Cafés, ein Brunnen, ein neuer Uferweg. Sogar Google war mal als Mieter im Gespräch. Fertigstellung: 2026.
Sanierung des Paracelsus-Bads im Norden Berlins nimmt BER-Ausmaße an Tagesspiegel vom 08.01.2025 von Valentin Petri Das Paracelsus-Bad – unendliche Weiten: Das lässt sich inzwischen sowohl über die Kosten als auch über die Dauer der Sanierung sagen. Geduldige Schwimmer können sich auf ein Außenbecken freuen.
Stuck und Schmuck für das Humboldt Forum B.Z. vom 10.01.2025 von Martina Hafner Mitte – Die Besucher des Humboldt Forums dürften sich wundern: Der Durchgang zum Schlüterhof links an der Front Unter den Linden wird von einem Gerüst verdeckt. Darunter wird fleißig gearbeitet.
B.Z. wirft einen ersten Blick ins neue Archäologie-Haus Petri BZ Berlin vom 11.01.2025 von Sebastian Bauer Mitte - Besucher müssen sich in warme Jacken kuscheln. Denn obwohl Berlins neues Archäologie-Haus Petri längst fertig ist, weht durch den Keller kalte Winterluft.
Fast jedes vierte Berliner Hallenbad dicht – Fanta 4 machen sich für Sanierung stark Berliner-Kurier vom 13.01.2025 Was ist bloß los bei den Berliner Bäderbetrieben? Fast jedes vierte Hallenbad der Hauptstadt ist gerade geschlossen – und das mitten im Winter, wo Schwimmen für viele die einzige sportliche Alternative zu Joggen oder Radfahren darstellt. Acht von 35 Bädern der Berliner Bäder-Betriebe (BBB) stehen gerade leer, schreibt der „ Tagesspiegel “ (Bezahlschranke), Bauarbeiten ziehen sich hin wie Kaugummi. Der KURIER berichtete bereits im August über die Nicht-Schwimmhallen von Berlin.
Banaler Bau – mit grandiosem Inhalt Berliner Zeitung vom 13.01.2025 von Maritta Tkalec Innen hui – außen pfui, so lässt sich das neue Archäologische Haus am Petriplatz beschreiben. Innen 800 Jahre alte Zeugen aus der Gründungszeit der Stadt – das grandioseste Archäologische Fenster weit und breit sowie zweckdienliche, schöne Werkstätten für Restauratoren, alles vorbereitet auch auf neugierige Besucher. Außen öde Kubenstapel bedeckt mit Mausgrau-Putz.
Masterplan für Mitte vorerst aufgegeben Berliner Zeitung vom 17.01.2025 Mitte. Der Berliner Senat hat eines seiner zentralen Verkehrsprojekte für die Innenstadt vorerst aufgegeben. Der Masterplan für Berlins Mitte, der unter anderem eine Umgestaltung der Friedrichstraße vorsah, wurde aufgrund der aktuellen Sparmaßnahmen aus der Investitionsplanung gestrichen. Bis 2028 sind keine finanziellen Mittel für das Vorhaben vorgesehen, womit der Verkehr weiter durch die Friedrichstraße geführt wird.
Polens neue Botschaft Unter den Linden eröffnet endlich: Polen ist wieder zuhause! Berliner Zeitung vom 17.01.2025 von Hans Wolfgang Hoffmann Polens neuer Botschaftsbau feiert heute seine Eröffnung am Prachtboulevard Unter den Linden . Bislang mussten die Polen ihre behördlichen Angelegenheiten in einer Villa in der Nähe des Grunewalds erledigen. Doch damit ist jetzt Schluss. Die neu errichtete Botschaft steht mitten im Herzen Berlins , wo schon einmal ein polnischer Botschaftsbau stand. Aber dazu gleich mehr. Die Vorgeschichte hat es jedenfalls in sich.
Glanz, Gloria und Grausamkeit Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 23.01.2025 von Andreas Schlüter Hören sie das?“, fragt Ina Penny. Dann legt sie mahnend ihren Zeigefinger auf den Mund und macht ein leises „psst!“ dazu. Ihre Gruppe, bestehend aus sieben fröstelnden Menschen, steht nun mucksmäuschenstill im riesigen Marmorsaal des Neuen Palais in Potsdam und lauscht. Es ist ein stockfinsterer Abend, der Wind pfeift um die Schlossmauern, ein Regenschauer trommelt an die Fensterscheiben. „Jetzt! Hören Sie?“, flüstert noch einmal Frau Penny. Und tatsächlich, von ganz hoch oben, dort, wo die acht Kronleuchter des Marmorsaals unter der freskengeschmückten Decke zu schweben scheinen, ist silberhelles Klirren zu hören.
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