Pressestimmen
Wer hat sie geschrieben? Empfehlungen zum Berliner Molkenmarkt liegen vor
Für den Molkenmarkt legt die Stadtentwicklungsverwaltung nun einen Empfehlungskatalog vor. Wie er zustande kam, wirft Fragen auf
Tagesspiegel vom 09.12.2022 von Teresa Roelcke
Seit Mitte der Woche stehen Sie online: Die Empfehlungen für die weitere Entwicklung des Molkenmarkts , die Senatsbaudirektorin Kahlfeldt Ende November im Stadtentwicklungsausschuss als „die schriftlichen Juryempfehlungen” angekündigt hatte.
Kleinteilige Planung
Neue Irritationen um den Molkenmarkt: Ein Kreis von Jury-Mitgliedern hat „Empfehlungen“ verfasst. An der Legitimation gibt es Zweifel
Berliner Zeitung vom 09.12.2022 von Ulrich Paul
Das umstrittene Werkstattverfahren zum Molkenmarkt in Berlins Mitte soll offenbar mit Empfehlungen aus dem Kreis der Jury ein Ende finden. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung veröffentlichte jetzt jedenfalls auf der Internetseite zum Molkenmarkt ein 17-seitiges Papier mit „Empfehlungen“ einer siebenköpfigen Redaktionsgruppe, deren Mitglieder aus dem Kreis der Preisrichter stammen. Die Empfehlungen sollen in die weitere Planung einfließen. Doch schon gibt es Zweifel, ob die Redaktionsgruppe überhaupt berechtigt war, für die ganze Jury zu sprechen.
Bauakademie
Tagesspiegel vom 08.12.2022 von Bü.
Architekten gegen Rekonstruktion
Zur Wiedererrichtung der Bauakademie soll im kommenden Jahr ein international offener Realisierungswettbewerb ausgelobt werden. In dessen Vorfeld machte der Tagesspiegel den Entwurf einer Gestaltungsverordnung des Landes Berlin öffentlich, die die originalgetreue äußere Gestalt auf Grundlage der Schinkelschen Bauzeichnungen festsetzen will. Dagegen begehren nun Berlins Architekten auf.
Kein Ausstieg beim Autobahn-Neubau
Tagespiegel online vom 07.12.2022 von Caspar Schwietering
FDP und SPD halten für dieses Jahrzehnt am Bau von neuen Autobahnen fest. Die von den Grünen geforderte Wende bei der Verkehrsplanung steht vor dem Aus.
Funktional, nachhaltig, ökonomisch und schön
Schinkels Berliner Bauakademie stand für die Emanzipation der Zivilgesellschaft. Und sie erfüllte alle heutigen Ansprüche an ein Gebäude. Plädoyer für eine historische Rekonstruktion.
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 05.12.2022 von Peter Stephan
Seit der Wiedervereinigung besteht in Fachwelt, Politik und Gesellschaft ein breiter Konsens darüber, dass die Berliner Bauakademie, von 1832 bis 1836 nach Plänen Karl Friedrich Schinkels errichtet und zu DDR-Zeiten abgerissen, wiederaufgebaut werden soll. Die Gründe, die hierfür sprechen, sind vielfältig. Politisch ist die Bauakademie völlig unbelastet. Städtebaulich kann sie wieder zum entscheidenden Bindeglied zwischen Schloss, Zeughaus, Kommandantur und Friedrichswerderscher Kirche werden. Kunsthistorisch war sie Inkunabel und Vorbild der Moderne - auf dem Feld der Industriearchitektur ebenso wie für den frühen Hochhausbau in Chicago. Sie gehörte zum Kulturerbe der Menschheit, weshalb die Welt auch einen Anspruch auf ihre Wiedergewinnung hat. Und schließlich ist sie denkmalpflegerisch bestens dokumentiert, ihr Figurenschmuck hat sich sogar fast ganz erhalten. In jeder Hinsicht also ideale Voraussetzungen für eine glaubwürdige Rekonstruktion.