Pressestimmen
Hier erlebt man Villen, Bürgerhäuser und ein grünes Viertel
Ausflugs-Tipp: Ein Spaziergang durch die Friedenauer Fregestraße zu den denkmalgeschützten Ceciliengärten.
Berliner Morgenpost vom 10.02.2021 - von Dirk Teuber
Unter uns ist das Tosen der Autobahn A103 zu hören. Startpunkt des Spaziergangs ist der S-Bahnhof Feuerbachstraße, benannt nach dem Religionskritiker und Philosophen Ludwig Feuerbach. Wir biegen in einen Rad- und Fußweg ein, der auch das Ende der Fregestraße ist. Sie zieht sich bis zu ihrem Ausgangspunkt an der Schöneberger Hauptstraße. Noch befinden wir uns in Steglitz, nach dem Passieren der Saarstraße bildet die Fregestraße die Grenze zwischen Schöneberg und Steglitz. Wir befinden uns mitten im Ortsteil Friedenau. Typisch für die idyllische Gegend ist die gutbürgerliche Melange aus mächtigen Gründerzeit-Altbauten und pittoresken Stadtvillen, die teilweise prominente Mieter hatten.
Stück der ersten Berliner Stadtmauer von 1300 entdeckt
Zeuge aus dem Mittelalter: Das Bauwerk aus der Entstehungszeit der Stadt sowie ein Lagerhaus und eine Kunstschule wurden nahe des Molkenmarktes freigelegt.
Berliner-Zeitung vom 01.02.2020 - von Maritta Tkalec
Um das Jahr 1300 errichteten die Ur-Berliner um ihr aufblühendes Gemeinwesen herum eine Mauer aus festem Stein. Es war offenkundig etwas entstanden, das zu schützen den Aufwand lohnte, Feldsteine mit Kalkmörtel bis zu einer Höhe von zwei Metern aufzumauern. Im Klosterviertel kann man noch einige Meter des Bauwerkes aus den frühen Jahren der Stadt besichtigen. Sie blieben erhalten, weil die Stadtmauer zugleich als Rückwand von Wohnhäusern diente.
Nur wenige Gehminuten die Littenstraße entlang haben Archäologen zu Füßen des großen Parkhauses an der Grunerstraße jetzt ein weiteres Stück der ersten Berliner Stadtmauer freigelegt – an der Grabungsstelle zeigt sich ein Wirrwarr aus Feldsteinen und Mauerziegeln. Die Sohle des Bauwerks fanden die Ausgräber in der Tiefe von etwa 1,50 Metern unter der heutigen Geländeoberkante. „Die Sohle müsste eigentlich tiefer liegen“, sagt Michael Malliaris, der die gesamten Grabungen am und um den Molkenmarkt leitet.
Gendarmenmarkt wird Denkmal Würdigung der DDR-Moderne: Platzgestaltung und Bauten sind nun geschützt
Für die Sanierung gibt es neue Pläne
Berliner Morgenpost vom 6.2.2021 - Von Julian Würzer
Das Berliner Landesdenkmalamt hat Bauten und die Platzgestaltung der 1980er Jahre des Gendarmenmarkts unter Denkmalschutz gestellt. Das Amt bewertet das neue Schutzgut des historischen Marktplatzes in der Berliner Mitte als „hervorragend“ überliefertes Zeugnis eines städtebaulichen Großprojekts der DDR. „Mit der Unterschutzstellung würdigen wir diese Zeitschicht und zeigen, dass auch das jüngere Erbe unseren Schutz verdient“, sagte der Staatssekretär für Europa am Freitag.
Häuser nach Plan
FDP und CDU wollen Landesbauordnung ändern: Haustypen und Dachausbau für mehr Wohnraum
Tagesspiegel vom 04.02.2021 - von Margarethe Gallersdörfer
Zwei der drei Oppositionsfraktionen haben diese Woche angekündigt, Novellen der Landesbauordnung ins Abgeordnetenhaus einbringen zu wollen – die CDU noch diese, die FDP nächste Woche. Die Anträge von Union und Liberalen sollen dafür sorgen, dass in Berlin schneller neue Wohnungen entstehen. Die Landesbauordnung, erklärte FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja, müsse „grundlegend entschlackt und modernisiert“ werden: „So können wir uns in Berlin ganz einfach günstige Mieten bauen .“
In beiden Vorschlägen spielen die sogenannten „Typenbauten“ eine zentrale Rolle. Das wären von der Verwaltung vorab genehmigte Wohnhausmuster, für die ein vereinfachtes – und vor allem kürzeres – Baugenehmigungsverfahren beantragt werden könnte.
Bürgerbeteiligung als grüne Phrase
1. Februar 2021 B.Z.-Redakteur Stefan Peter über Monika Herrmann, Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, und die Berliner Grünen
Bereich: Jede Woche sagen B.Z.-Redakteure, was sie wirklich stört. Heute Stefan Peter, Redakteur Politik & Gesellschaft, über das Verständnis von Politik-Vermittlung der Berliner Grünen.
BZ vom 01.02.2021 - von Stefan Peter
Wer wissen will, wie die grüne Seele tickt, muss bei Twitter einfach nur Monika Herrmann folgen. Die Bürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg ist dort so aktiv wie sonst einst wohl nur Donald Trump.
Seit 2011 ist die Politikerin auf Twitter, der Dienst zählt seitdem 120.000 Tweets von ihr. Abgesehen von Katzen- und Kurzschwanzkänguru-Fotos in ihrer Timeline ist Herrmann nahezu rund um die Uhr empört. Hauptsächlich über Autofahrer. Die würden ständig falsch parken, Radfahrer gefährden und Platz fürs Leben klauen.
Diese ermüdende Einseitigkeit muten sich nur etwas über 10.000 Follower zu – nicht viel für Berlins bekannteste Bürgermeisterin. Auch anderswo ist das Interesse an grüner Politik-Vermittlung nicht so groß wie von der Partei stets und gerne behauptet.