Neu oder "historisch" - welches Gesicht soll Berlins Mitte bekommen?

Wie soll Berlins historische Mitte aussehen – das so genannte "Rathausforum", die jetzige Freifläche zwischen Rotem Rathaus und Marienkirche? Berlins Bausenator Geisel hat in dieser Woche angekündigt, dass alle interessierten Bürger in einem öffentlichen Dialogverfahren ihre Ideen einbringen könnten.
rbb, Kulturradio vom 22.01.2015 - 12:05 - 14:30 Uhr - Am Mikrofon: Hans Ackermann

Die Gesellschaft Historisches Berlin hat ihre Ideen bereits kundgetan: Sie schlägt eine kleinteilige Wohnbebauung vor – basierend auf historischen Grundrissen. Damit würde die jetzt freistehende Marienkirche eng umbaut werden. Optisch sollten sich die neuen Gebäude an die traditionellen Gründerzeitbauten Berlins anlehen, insgesamt ein historisierendes Konzept.

Das Netzwerk "Urbanophil" will dagegen die Fläche so erhalten, wie sie jetzt ist. Das sei klassische "DDR-Freiraumplanung" der 1960er und 1970er Jahre und als solche erhaltenswert.

Brache zwischen Fernsehturm und Stadtschloss

Senator Geisel will 2015 Entscheidung über historische Mitte

Da hat einer große Pläne: Bausenator Andreas Geisel sucht die Entscheidung im Streit um die Gestaltung der historischen Mitte. Ein Überblick über die Gefechtslage zwischen Fernsehturm und Schloss, rund um den Alex und am Molkenmarkt.
Tagesspiegel vom 21.01.2015 von Ralf Schönball

Das Rote Rathaus in die zweite Reihe verdrängt, der Fernsehturm über den Dächern der Neubauten emporragend und im Zentrum, mitten auf dem Platz, der große Kirchenreformer Luther wieder auf seinen Sockel gehoben. So könnte sie aussehen, die historische Mitte 2.0, um es mal so zu sagen. Denn was die Gesellschaft historisches Berlin um Gerhard Hoya da in einer Broschüre voller bunter Bilder vom Rathausforum vorgelegt hat, ist eine Vermählung von Geschichtlichem und Zeitgenössischem und damit Wagnis sowie Provokation zugleich.

Streit um Müllers Puppenstube

Rathausplatz
Berliner Kurier vom 19. Januar 2015 von GL

Kalter Wind pfeift durch die Leere: Das Areal zwischen Fernsehturm und Spree, zwischen Rotem Rathaus und Marienkirche ist kein Ort, an dem man sich gern lange aufhält.

Am 16. Februar wird ein neuer Sturm losbrechen: Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) startet eine stadtweite Debatte, was die Berliner sich an diesem Ort vorstellen.

Das alte Stadtzentrum, heute „Rathausforum“ genanntes Gebiet von 14 Hektar, war bis zu den Bombenangriffen des zweiten Weltkriegs ein eng bebautes Quartier.

Was danach noch stand, ließ die DDR-Stadtplanung abreißen. Mit einem Mal standen Rathaus und Marienkirche frei. Das Straßennetz des alten Berlin ist weg.

Bürgerdialog zu Berlins historischer Stadtmitte

rbb Abendschau vom 18. Januar, Beitrag von Florian Eckardt

150118-abendschauDer historische Stadtkern rund um das Rote Rathaus soll sich entwickeln. Was soll auf dem zentralen und historisch bedeutenden Platz mitten in der Stadt werden? Der Senat hat sich für die Entwicklung eines Masterplanes an dem die Bürger mitbeteiligt sind, ausgesprochen. Der Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft Historisches Berlin e.V. erläutert im Interview den Bebauungsvorschlag der GHB für den Platz zwischen Marienkirche und Berliner Rathaus. Die Abendschau zeigt, welche Konzepte es gibt und wie die Bürgerbeteiligung funktionieren soll. (Beitrag leider nicht mehr online)

 

Berliner Schloss - Im Frühjahr starten wir mit der Fassade

Das Humboldtforum ist der größte und teuerste Kulturneubau in Deutschland seit der Wiedervereinigung. Schloss-Bauherr Manfred Rettig über den Stand der Arbeiten, Spenden und Probleme.
Berliner Morgenpost vom 05.01.2015 - von Isabell Jürgens

Ein Horror für jeden Bauherren sind Änderungen an der Planung, während das Gebäude bereits im Bau ist. Für Manfred Rettig gilt das in ganz besonderer Weise. Der 62-Jährige ist als Vorstandsmitglied der Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum Chef auf der Baustelle für den größten und teuersten Kulturneubau in der Bundesrepublik seit der Wiedervereinigung. Das Prestigeprojekt, für das der Bundestag eine Kostenobergrenze von 590 Millionen Euro festgesetzt hat, will Rettig unbedingt ohne Zeitverzögerungen und Kostenexplosionen fertigstellen. Die für Errichtung der historischen Fassade und des Schlüterhof erforderlichen 80 Millionen Euro muss die Stiftung aus Spenden finanzieren.