Rückblick
Noch traut der Berliner Senat sich nicht, die Zeitenwende in der Stadtentwicklungspolitik mit der Öffentlichkeit zu besprechen. Die Zeitenwende reicht über das Umweltschützende hinaus. Dieses umfassende Konzept der Zeitenwende besteht in seinem Kern aus drei Elementen. Stadtentwicklung neu und selbstbewusst gestalten, Gewerbe- und Wohnungsneu- und umbau sowie Verkehrsplanung neu denken. Ideen -wie versiegelte Verkehrsflächen anders zu nutzen, den Spreekanal in eine Badeanstalt umzuwandeln, wahr los Radwege auf Fahrbahnen zu markieren und alternativlos am sozialen Wohnungsbau festzuhalten- reichen nicht.
Abb. rechts: Stellt sich die Bevölkerung so ähnlich das künftige Klosterviertel vor?
Es ist der neuen Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt nur zuzustimmen: „Berlin muss sich verändern, um in Zeiten von Klimaschutz zukunftsfähig zu bleiben. Es braucht eine kritische Revision der bestehenden Stadt, um diese in eine nachhaltige Zukunft zu führen. Das müsse im Dialog mit der Bevölkerung geschehen.“
Um die vielen Chancen beim Stadtumbau zu nutzen, ist schnellstens ein Gesamtplan aufzustellen.
- Berlin ist lebenswerter zu machen.
- Idiologische Sichtweisen sind zurückzustellen.
- Enteignungsfantasien sind aufzugeben und dem Staatsziel in der Berliner Verfassung „Das Land fördert die Bildung von Wohnungseigentum“ ist zu entsprechen.
- Das Märchen vom „Sozialen Wohnungsbau“ genießt den Ruf der endgültigen Wahrheit. Dem steht aber leider entgegen, dass der soziale Wohnungsbau das schlechteste, weil teuerste und ineffizienteste wohnungspolitische Instrument ist. Besser wäre es, die Förderung auf das viel gezielter einsetzbare Wohngeld zu konzentrieren.
- Der Stadtumbau ist durch gezielte Subventionen aus dem Landeshaushalt zu finanzieren.
Allein den Focus auf den Neubau von sogenannten „bezahlbaren“ Wohnungen finanziert durch Quersubventionen in den Neubauprojekten oder durch Zuweisungen von Haushaltsmitteln für den sozialen Wohnungsbau an städtische Wohnungsbaugesellschaften mit der Auflage in billiger, schlichter Architektur große Wohnblöcke zu richten, bewirken noch keine Qualität im Stadtumbau.
Vorträge und Termine der GHB Die Führungen und Vorträge sind für alle Mitglieder kostenfrei; Nichtmitglieder werden gebeten, eine Spende zu leisten.
Die Wilhelmstraße / Der Wilhelmplatz
11. September 2022 um 11 Uhr Treffpunkt: Hotel Adelon, Ecke Weilhelmstraße Führung: Horst Peter Serwene
Um 1690 wurde die Friedrichstadt als Stadterweiterung gegründet. Etwa 1735 wurde die Festungsmauer abgetragen und Berlin bekam die Akziesemauer. Die Wilhelmstr. wurde ab 1736 entlang der Straßenfront mit Palais bebaut. Eines der ersten Palais war das barocke Palais Schulenburg., das ab 1875 "Reichskanzlerpalais" wurde, mit Bismarck als ersten Nutzer. Danach begann die Entwicklung der Wilhelmstr. zur " Regierungsstraße".
Viele Ministerien zogen in die alten Palais und nach der Reichsgründung in diverse Neubauten. Im zweiten Weltkrieg wurde die Wilhelmstr. schwer zerstört und die Westseite ( z.B. Palais Schulenburg) total abgerissen. Das Propagandaministerium und das " Reichsluftfahrtsministerium" überstanden den Krieg und wurden in die DDR-Administration eingegliedert. Trotz Mauernähe wurde1988 mit dem Bau eines Wohnungsbaukomplexes begonnen.
Einführung und Diskussion zur Denkmalunterschutzstellung
11. September 2022 um 13 Uhr Treffpunkt: Restaurant nach Bekanntgabe SPEISEN UND GETRÄNKE: KOSTEN FREI NUR FÜR MITGLIEDER!
st das Wohnquartier an der Wilhelmstraße ein Denkmal? Diese Frage wird aktuell lebhaft diskutiert. Während Berlins Landeskonservator Christoph Rauhut von „einem Leuchtturmprojekt der Ost-Berliner Hauptstadtplanung“ spricht, kommt von der Gesellschaft Historisches Berlin grundsätzliche Kritik an der Entscheidung des Landesdenkmalamts. Der Verein sieht eine „fatale Fehlentscheidung“.
Das unvollendete Ensemble sei ein Versuch gewesen, das Todesstreifengelände städtebaulich aufzuwerten, erklärt Gerhard Hoya, Vorstandsvorsitzender des Vereins. Eine Denkmalwürdigkeit kann er nicht erkennen.
Siehe auch: Wohnquartier an der Wilhelmstraße kein Denkmal
Der Reichstag
24. September 2022 um 10:30 Uhr Treffpunkt: Am Eingang zum Reichstag in der Scheidemannstraße
Anmeldung bitte bis zum 18. September 2022 mit Angabe von Namen und Geburtsdatum bei Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Der Reichstagsbau wurde nach Plänen des Architekten Paul Wallot zwischen 1884 und 1894 im Stil der Neorenaissance errichtet. Er beherbergte sowohl den Reichstag, zunächst auch den Bundesrat, des Deutschen Kaiserreichs als auch den Reichstag der Weimarer Republik. Schwer beschädigt durch den Reichstagsbrand von 1933 und den Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude in den 1960er Jahren in modernisierter Form wiederhergestellt und diente Ausstellungen und Sonderveranstaltungen.
Von 1995 bis 1999 wurde der Reichstag für die 1991 beschlossene dauerhafte Nutzung als Parlamentsgebäude von Norman Forster grundlegend umgestaltet, entgegen ursprünglicher Planung mit der begehbaren Glaskuppel als krönendem Abschluss, die heute nicht mehr aus dem Berliner Stadtbild wegzudenken ist. Am 19. April 1999 fand die Schlüsselübergabe an Bundestagspräsident Wolfgang Thierse statt. Seither tagt dort der Deutsche Bundestag.
MITTE-FESTIVAL 2022 in der PAROCHIALKIRCHE 19.-23. Oktober 2022, tgl. 12-20 Uhr Vorträge, Diskussionen, Führungen zur Umgestaltung des großen Leerraums, über Bauakademie, Mühlendamm, Gertraudenbrücke und die Ergebnisse des Städtebaulichen Wettbewerbes zum Molkenmarkt Im Oktober 2018 hat in der großen Halle der Parochialkirche ein von den Berliner Bürgervereinen organisiertes fünftägiges MITTE-FESTIVAL stattgefunden, das ein wichtiges Austauschforum für Beteiligten und Besucher war. Das zweite MITTE-FESTIVAL – ebenfalls in der Parochialkirche – bietet den idealen Rahmen, um öffentlich über die Umgestaltung des großen Leerraums, über Bauakademie, Mühlendamm und Gertraudenbrücke sowie insbesondere die Ergebnisse des Städtebaulichen Wettbewerbes zum Molkenmarkt zu diskutieren. Der entscheidende Punkt dabei ist: Nicht der Senat lädt die Bürger ein, die Bürger laden Verwaltung und Politik ein! 15 Vereine, vier Stiftungen, ein Museum und ein Freies Theater (siehe Liste im Anhang) beteiligen sich am vom Landesdenkmalamt Berlin im Rahmen der Förderung bürgerschaftlichen Engagements finanziell unterstützten Festival. Die neugegründete STIFTUNG MITTE BERLIN hat die Organisation im Namen der Bürgervereine übernommen. Das FESTIVAL besteht aus der an allen fünf Tagen von 12 bis 20 Uhr geöffneten Ausstellung von historischen Informationen und aktueller Projekte sowie den gegen 18 Uhr startenden Kurzvorträgen und Diskussionen.
Übersicht über das Abendprogramm: Mittwoch, 19.10.2022, 17 bis 20 Uhr Eröffnung - Thema: Neue Einblicke in die Wiege der Stadt – Archäologische Grabungen in der Berliner Mitte
Donnerstag, 20.10.2022, 18 bis 20 Uhr Thema: Zukünfte für Bauakademie und Graues Kloster
Freitag, 21.10.2022, 18 bis 20 Uhr Thema: Neben-Einander, Mit-Einander und Ohne-Einander – Juden in der Berliner Mitte
Samstag, 22.10.2022, 18 bis 20 Uhr Thema: Droht die Festschreibung der Suburbanisierung von Molkenmarkt, Mühlendamm und Gertraudenbrücke für weitere Jahrzehnte?
Sonntag, 23.10.2022, 17 bis 19 Uhr Abschluß - Thema: Positionen aus Politik und Verwaltung – Städtisches Leben statt Autos und Beton am Molkenmarkt und darüber hinaus?
DIE GHB BRAUCHT SIE!
Liebe Mitglieder, liebe Interessierte, seit 1991, kämpft die GHB unentwegt für ein schöneres und lebenswerteres Berlin. In dieser beachtlichen Zeit konnten wir vom Engagement vieler Mitgliedern profitieren, deren ehrenamtliche Tätigkeit all die Aktionen, Projekte, Führungen und Lesungen ermöglichten. Doch die Zeiten verändern sich, Vereine wie die GHB finden leider – und das müssen wir an dieser Stelle ganz ehrlich zugeben – nicht mehr die Beteiligungsbereitschaft wie noch vor 15 Jahren.
Uns fehlt das „Vitamin M“ – Menschen die sich bereit erklären auch in Zukunft, aktiv Projekte mitzugestalten und der GHB ein dynamisches Profil zu verleihen.
Melden Sie sich bei uns, damit wir auch in Zukunft der Kultur- und Geschichtsverdrossenheit unserer Zeit die Stirn bieten können. Für ein lebenswertes Berlin mit Anspruch auf Schönheit und Baulichen Mehrwert.
Geschäftsstelle der Gesellschaft Historisches Berlin e.V. Tel.: 030 20 45 47 46 Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
WERDEN SIE MITGLIED Wir freuen uns immer über neue Mitglieder, die sich mit uns engagieren oder uns unterstützen. Bei uns arbeiten Fachleute und Stadtinteressierte zusammen. Kommen Sie zu unseren Veranstaltungen, Führungen und Vorträgen, um sich über die aktuelle Stadtentwicklung oder die Baugeschichte Berlins zu informieren. Als Mitglied erhalten Sie unsere vierteljährlich erscheinenden Mitteilungen kostenfrei per Post.
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Aktuelle Presse 2022
Bauentwicklung allg. / Kultur / Politik / Berlin Mitte:
31.08.2022 Pressestimme - Pläne für Berlin Senatsbaudirektorin will überdimensionierte Straßen rückbauen Pressestimme - 3000 Bewerber für 111 Wohnungen Pressestimme - Die Baulücke Pressestimme - Senatsbaudirektorin fordert Rückbau der A103 in Steglitz Pressestimme - AIV stellt neue Mitglieder des Baukollegiums vor: Prof. Anne Femmer Pressestimme - 800.000 Euro für die Enteignungsexperten Pressestimme - Baustellen -Wahnsinn in Grünau: Eine Panne nach der anderen Pressestimme - Die Hauptstadt als Vorbild Pressestimme - Schwimmen im Spreekanal?“ - Gespräch mit Flussbad Berlin e.V. Pressestimme - Wir brauchen in den Kiezen ein Recht auf Schatten
15.08.2022 Pressestimme - Grünen-Fraktionschefin: Müssen Stadt „langfristig kühlen“ Pressestimme - Die Klimaautobahn ist keine Utopie Pressestimme - Die Wilhelmstraße ist eine Straße mit Geschichte Pressestimme - Direktiven für die schöne Stadt Pressestimme - Senatsverwaltung verteidigt Abriss denkmalgeschützter Gebäude in Johannisthal Pressestimme - Humboldt-Forum und Documenta: Wir sollten aufhören mit zweierlei Maß zu messen Pressestimme - Grüne und Linke wollen Bausenator Andreas Geisel (SPD) stoppen: Mit uns werden keine Eigentumswohnungen gebaut! Pressestimme - Märchenhaft Leserbrief - Katrinka Delattre zum Artikel „Kehrtwenden und Irrtümer"
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